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Feusisberg

Baugrubeneinsturz: Chef der Firma unter den Opfern

Beim Einsturz einer Baugrube wurden am Donnerstagmorgen in Feusisberg drei Arbeiter verschüttet. Die Verunfallten konnten im Verlaufe des Abends unter Mithilfe von vier Rettungs- und Suchhundeteams geortet und von den Einsatzkräften tot aus den Trümmern geborgen werden. Insgesamt standen rund 90 Personen im Einsatz.
Beim Einsturz einer Baugrube wurden am Donnerstagmorgen drei Arbeiter verschüttet.
Bild: BRK News
Zur Klärung der Todesursache und zur Identitätsfeststellung wurden die Verunfallten ins Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich überführt.
Bild: Kantonspolizei
Stand Donnerstagnachmittag: Zwei Männer erlitten tödliche Verletzungen, ein Arbeiter wird vermisst.
Bild: BRK News
Tragischer Arbeitsunfall auf einer Baustelle in Feusisberg.
Ein Grossaufgebot von Rettungskräften ist vor Ort.
Bild: BRK News
Die Baugrube stürzte ein und begrub drei Arbeiter unter den Trümmern.
Bild: Johanna Mächler
Insgesamt standen rund 90 Personen im Einsatz.
Bild: Kantonspolizei

Am Donnerstagmorgen, kurz nach 10 Uhr, ist es in Feusisberg zu einem tragischen Arbeitsunfall auf einer Baustelle gekommen. Dabei erlitten zwei Männer tödliche Verletzungen, ein Arbeiter wurde unter den Baumassen begraben.

«Aus Sicherheitsgründen wird die Bergung der Verunglückten einige Zeit in Anspruch nehmen», sagte Pikettoffizier Michael Marty am frühen Nachmittag. 

Da die eingestürzte Baugrube instabil war, konnte die Bergungsaktion erst gegen 18 Uhr in Angriff genommen werden. Gegen 20 Uhr bestätigte Marty, dass der erste tödlich Verunglückte geborgen und eine zweite tote Person lokalisiert werden konnte.

Zur Klärung der Todesursache und zur Identitätsfeststellung wurden die Verunfallten ins Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich überführt. Weshalb es zum Baugrubeneinsturz kam, ist weiterhin Gegenstand der laufenden Strafuntersuchung.

Ein Familienmitglied von einem der Toten bestätigt gegenüber «TeleZüri», dass auch der Chef der Firma unter den Opfern sei. Die Mehrheit der Mitarbeitenden auf der Baustelle sollen aus Serbien stammen. Welcher Nationalität die drei Toten angehören, ist unklar.

Im Einsatz standen mehrere Rettungsdienste und Feuerwehren, die Schweizerische Unfallversicherung Suva, das Care Team und das Arbeitsinspektorat des Kantons Schwyz, Bausachverständige, die Kantonspolizei Schwyz und die Staatsanwaltschaft des Kantons Schwyz. 

Baustopps wegen Baurechtsverletzungen

Gemäss Anwohnern soll sich die bauliche Situation an der Pfäffikonerstrasse 85 in die Länge gezogen haben. Seit Jahren werde gebaut. Wegen Baurechtsverletzungen soll es immer wieder Baustopps gegeben haben. 

Nach einem ersten Augenschein vor Ort gibt es von Gewerkschaftsseite heftige Kritik an der Bauleitung. Die Sicherheitsregeln seien wahrscheinlich nicht eingehalten worden, sagte Unia-Gewerkschaftssekretär Franco Basciani vor Ort gegenüber dem Blick. Er nannte die Baustelle «mysteriös». Es habe Lebensgefahr geherrscht. «Mit grosser Wahrscheinlichkeit ist auch die Bausubstanz ein Problem», sagte Basciani weiter.

FDP-Gemeindepräsident Martin Wipfli ist ab dem Vorfall tief bewegt, wie er gegenüber TeleZüri sagt. Er selber sei schon auf der Baustelle gewesen und habe leer schlucken müssen, als er sah, was passiert sei. Die Baustelle ist in der Gemeinde ein Dauerthema. 

Wie PilatusToday schreibt, sei die erste Baubewilligung schon 2009 ausgesprochen worden. Es habe gemäss Wipfli in den letzten Jahren einige Male Verzögerungen gegeben, was die Baubewilligung angehe. So weit sei das baurechtliche Verfahren aber in Ordnung gewesen, so Wipfli: «Alle Vorschriften wurden eingehalten.»

Nun müsse erst eine saubere Bestandesaufnahme gemacht werden. Ebenfalls will Wipfli eine sofortige präsidiale Baustoppverfügung anordnen, dass nicht mehr weiter gebaut werde und auch niemand mehr Zutritt zur Baustelle habe. Dies, um sicherzustellen, dass von der Baustelle keine Gefahr mehr ausgehe.

(pok/zim/asz/i/chm/roa)  

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