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Georgsbühne Arth

Vertrauen wird auf Probe gestellt

Das Theater der Georgsbühne bringt mit «Das perfekte Geheimnis» ein konfliktträchtiges Stück hervorragend umgesetzt auf die Bühne.
Offenbarungen beim Abendessen sorgen für Ungläubigkeit.
Bild: Stefanie Henggeler
Wenn die Tochter (vorne, Chiara Milli) aus dem Ausgang anruft und sich beim Papa für die Packung Kondome bedankt und über die Mutter herzieht …
Bild: Stefanie Henggeler
Bianca (Julia Dago, am Handy) ist entsetzt über die Nachricht, die ihr Ehemann Simon (Julian Schuler) erhalten hat. Eva (Jolanda Pfyl) und Pitsch (Matthias Hengartner) beobachten die Szene vom Sofa aus.
Bild: Stefanie Henggeler
Auch «missverstandene Geheimnisse» sorgen für laute Worte – Carla (Meret Müller, im grünen Kleid) staucht ihren Ehemann Dani (Lukas Ketterer) gehörig zusammen, beobachtet von Simon (Julian Schuler), Bianca (Julia Dago), Pitsch (Matthias Hengartner) und Eva (Jolanda Pfyl).
Bild: Stefanie Henggeler
Das Ensemble (von links): Chiara Milli (Laura/Regieassistenz), Julian Schuler (Simon), Meret Müller (Carla), Etienne Szymkowiak (Marco), Jolanda Pfyl (Eva), Lukas Ketterer (Dani), Julia Dago (Bianca) und Matthias Hengartner (Pitsch).
Bild: Stefanie Henggeler
Selfie-Time der sieben Freunde auf dem Balkon, bevor die nächste Nachricht eingeht.
Bild: Stefanie Henggeler

Mit dem Stück «Das perfekte Geheimnis», geschrieben von Paolo Genovese und 2016 verfilmt, geht es auf der Georgsbühne Arth dieses Jahr eher tragisch als lustig zu. Eine grosse Herausforderung, die hervorragend durch die acht Schauspielenden unter der Regie von Benno Inderbitzin gemeistert wird.

Am Freitag wurde Premiere gefeiert. Das Schauspiel wartet mit teils derben Dialogen auf und nennt die «Dinge» beim Namen – genau so, wie unter Freunden eben geredet wird. Benno Inderbitzin dazu: «In anderen Theaterstücken wird unter der Bettdecke das Thema Sex nur angetönt, hier wird darüber gesprochen.» Gesellschaftskritisches wird aufgeworfen, die teils lauten Gespräche sind etwas weniger für empfindsame Gemüter geeignet (der Besuch wird daher auch erst ab zwölf Jahren empfohlen). Beeindruckend die Umsetzung der nicht einfachen, aber durchaus tiefgründigen Story durch die Schauspielenden, und die Aktualität nicht abzusprechen.

Ein Spiel offenbart Geheimnisse

Sieben Freunde treffen sich zum Abendessen – und als es um das Thema Vertrauen geht, wird ein Spiel vorgeschlagen. Alle eingehenden Anrufe und Nachrichten sollen mit den anderen geteilt werden.

Da ist das Gastgeber-Ehepaar, Marco (Etienne Szymkowiak) und Eva (Jolanda Pfyl), und ihre 16-jährige Tochter Laura (Chiara Milli). Dass diese sich mit Freund Mike trifft, stösst bei ihrer Mutter nicht auf Begeisterung, und auch sonst hat das Paar Probleme. Dani (Lukas Ketterer) und Carla (Meret Müller) führen seit der Geburt ihrer Kinder eine eher abstinente Beziehung, beide sind unglücklich – was jedoch niemand wissen soll. Lebemann Simon (Julian Schuler) und Bianca (Julia Dago) sind frisch verheiratet – Friede, Freude, Eierkuchen? Und dann ist da noch Pitsch (Matthias Hengartner), der seine «Freundin» nicht mitgebracht hat, was durchaus seinen Grund hat.

Reichlich Wein fliesst, nach und nach melden sich die Handys. Manche Nachricht verletzt, Anrufe entzweien, und manchmal ist ein Geheimnis gar nicht das eigene. Ein Besuch lohnt sich definitiv – noch sind ein paar wenige Tickets erhältlich.

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