Eine aus Stoffresten und alten Duschvorhangringen designte Handtasche, mit Resten aus der Ausstattung der Netflix-Serie «Emily in Paris», hat ihren grossen Auftritt im Forum der Schweizer Geschichte. Sie passt vortrefflich in die Ausstellung «Das zweite Leben der Dinge». Die Ausstellung zeigt auf, wie unsere Wegwerfgesellschaft mit Textilien umgeht.
Schöpfer der Tasche ist Kévin Germanier. Der Walliser Modedesigner hat Weltruhm erlangt, und er beweist Umweltbewusstsein. Im Januar, an der Fashion Week in Paris, zeigten Models seine Roben aus ausgedienten Kugelschreibern. Seine Kreationen sind ressourcenschonend und dennoch glamourös. Er arbeitet mit Stoffen, Perlen und Pailletten, die wegen Überschuss und Unvollkommenheit weggeworfen würden. Oder er besorgt sich Stoffresten in Secondhand-Läden.
Kreationen von Germanier wurden von internationalen Prominenten getragen, darunter Lady Gaga, Taylor Swift und Kristen Stewart. Aktuell kleidet Kévin Germanier die Tänzerinnen und Tänzer des Rahmenprogramms am Eurovision Song Contest in Basel ein. Es lohnt sich, am Fummeltausch vom kommenden Samstag, einen Blick auf die «Emily in Paris»-Tasche zu werfen. Obwohl aus Resten und Duschvorhangringen gefertigt, erscheint die Kreation im Scheinwerferlicht begehrenswerter als die edelste Designertasche. Die Ausstellung im Forum der Schweizer Geschichte dauert noch bis zum 27. April.
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