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Arth-Walchwil

Zwei Taucher im Zugersee verunfallt

Nach einem Tauchgang mussten am Freitagnachmittag zwei Taucher vorsorglich in eine deutsche Spezialklinik geflogen werden. Die Zugerstrasse zwischen Walchwil und Arth wurde für den Rettungseinsatz für eine Stunde gesperrt. 
Im Spital in Überlingen steht diese Druckkammer, in der verunfallte Taucher behandelt werden können.
Bild: PD
Wegen der Strassensperrung kam es zu Rückstau auf beiden Seiten.
Bild: Screenshot Google Maps

Am Freitag ereignete sich beim Tauchplatz Chlausenegg in Arth kurz vor 16 Uhr ein Tauchunfall. Zwei Männer im Alter von 63 und 25 Jahren waren auf einem Tauchgang in rund 40 Metern Tiefe. Während des Tauchgangs kam es zu einem unkontrollierten, schnellen Aufstieg des 63-Jährigen, worauf auch der 25-Jährige einen Notaufstieg in geringerer Aufstiegsgeschwindigkeit einleitete.

Die Kantonspolizei Schwyz schreibt in ihrem Communiqué: «Nach dem Aufstieg verspürte der 25-jährige Taucher Anzeichen einer Dekompressionskrankheit.» Die Taucher hätten den Rettungsdienst verständigt. Sie wurden vor Ort medizinisch versorgt und anschliessend für vorsorgliche Untersuchungen in eine Spezialklinik mit einer Druckkammer im deutschen Überlingen geflogen.

Die beiden Männer konnten gemäss Medienmitteilung die Spezialklinik am darauffolgenden Tag unverletzt wieder verlassen. Für die Bergung der Patienten musste die Zugerstrasse für eine Stunde in beide Richtungen gesperrt werden. Neben der Kantonspolizei Schwyz standen der Rettungsdienst, die Alpine Air Ambulance und die Zuger Polizei im Einsatz.

Die Kantonspolizei Schwyz hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. 

Wenn es zu einem Tauchunfall kommt, bei dem ein Taucher Symptome der Dekompressionskrankheit (DCS, auch "Caisson-Krankheit" oder "Taucherkrankheit" genannt) zeigt, ist schnelles Handeln entscheidend. Die Druckkammer in Überlingen spielt dabei eine zentrale Rolle in der Notfallversorgung, so auch im aktuellen Fall.

Nachdem ein verunfallter Taucher geborgen und erstversorgt wurde, erfolgt so rasch wie möglich der Transport zur Druckkammer. Die Notfallnummer des BTSV am Helios Spital Überlingen wird alarmiert, wodurch ein Team von spezialisierten Ärzten und Kammerpersonal mobilisiert wird.

In der Druckkammer wird der Patient einem erhöhten Umgebungsdruck ausgesetzt, der dem Druck in einer bestimmten Tiefe unter Wasser entspricht – meist tiefer als die Tiefe, in der der Tauchunfall mutmasslich stattgefunden hat. Dieser erhöhte Druck bewirkt, dass sich die im Körper des Tauchers gebildeten Stickstoffbläschen wieder verkleinern und sich im Gewebe lösen können.

Anschliessend wird der Druck in der Kammer langsam und kontrolliert reduziert, nach einem standardisierten Behandlungsprotokoll, das als "Dekompressionsplan" bezeichnet wird. Dieser langsame Druckabbau ermöglicht es dem Körper, den gelösten Stickstoff sicher über die Atmung abzugeben, ohne dass sich erneut Bläschen bilden.

Während der gesamten Behandlung in der Druckkammer wird der Patient medizinisch überwacht. Vitalfunktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung werden kontinuierlich kontrolliert. Bei Bedarf können in der Kammer auch weitere medizinische Massnahmen ergriffen werden.

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