Das Spital Schwyz stellt ab sofort Müttern in extremen Notsituationen ein Babyfenster zur Verfügung (es stand im «Boten»). Ein Ersatz für das geschlossene Babyfenster am Spital Einsiedeln. Das Fenster in Schwyz wird gemeinsam von der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) und dem Spital Schwyz in Abstimmung mit der Kesb betrieben.
Das Babyfenster dient als letzte Zuflucht für Mütter in einer ausweglosen Lage und ermöglicht die anonyme und sichere Übergabe eines Neugeborenen, um Kindsaussetzungen oder Kindstötungen zu verhindern. Die Einrichtung wurde bewusst in der Nähe der Notfallstation platziert und verfügt über einen baulichen Sichtschutz, der die Anonymität der Mutter gewährleistet.
Die Funktionsweise ist diskret: Die Mutter öffnet das Fenster, legt das Baby in ein Wärmebettchen, nimmt einen vorbereiteten Brief mit wichtigen Informationen an sich und schliesst das Fenster wieder. Ein paar Minuten, nachdem das Fenster geöffnet wurde, wird in der Geburtenabteilung Alarm ausgelöst. Die diensthabende Hebamme übernimmt die medizinische Versorgung und die Pflege des Kindes. Im Anschluss wird das Baby nach den Richtlinien der Kesb zu Pflege- und später zu Adoptiveltern gegeben. Für die Eltern besteht dabei das Recht, das Kind bis zum Vollzug der Adoption – welche frühestens ein Jahr nach Abgabe erfolgen kann – zurückzufordern.
Das Babyfenster wurde am Dienstagvormittag den Medien vorgestellt. Hebamme Fabia Ambros, Leiterin Pflege Gynäkologie und Geburtshilfe am Spital Schwyz, erklärt in unserem Video, was passiert, wenn ein Baby ins Fenster gelegt wird. gh
Bericht am Mittwoch im «Boten»
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