Hat der Zugersee ein Problem? Laichen Fische in einer Tiefe von 160 Meter? Bringt eine Seebelüftung etwas oder ist das nur «Blötterlizüg»? Dazu streiten sich am Dienstagabend Mitte-Kantonsrat Mathias Bachmann, Merlischachen, und SVP-Kantonsrat Samuel Lütolf, Küssnacht, in der Sendung Polit+ auf Tele 1.
Im April verwarf der Schwyzer Kantonsrat die Zuger Idee einer Seebelüftung, der SVP und FDP war der Nutzen angesichts der Kosten zu wenig hoch. Das rief die Mitte auf den Plan, die im November 2100 Unterschriften für ihre Zugersee-Initiative einreichte.
Das Gespräch im Fernsehen beginnt sehr harmonisch. Mathias Bachmann erzählt Moderatorin Ramona Schelbert von den frühen Kindheitserinnerungen am Zugersee, Samuel Lütolf schätzt den See etwa wegen der schönen Sonnenuntergänge. Doch als es um die Sache geht, ist es vorbei mit der Hamonie. Lütolf argumentiert, dass der Phosphorgehalt des Sees sich in den letzten Jahrzehnten massiv senkte. Nun sei dieser Wert etwas stagniert. «Jetzt nervös werden und überreagieren ist aus unserer Sicht der falsche Weg», sagt SVP-Vertreter Lütolf.
«Der Zugersee hat ein Problem», kontert Mathias Bachmann. «In den Regierungen von Luzern, Zug und Schwyz sitzen keine Linken und Grünen.» Der Sauerstoff werde im Sommer teilweise bereits ab 80 Meter zu schwach. «Es ist völlig fehl am Platz, von einer Überreaktion zu sprechen.» Er sei überzeugt, dass eine Belüftung die Zirkulation erhöhe und der Phosphor schliesslich via Lorze aus dem Zugersee geschwemmt werde. Kontrahent Lütolf vermag Bachmann mit seiner Argumentation sicherlich nicht zu überzeugen. «Der Zugersee ist einer der saubersten Seen der Welt», bilanziert Samuel Lütolf, der vor einem Eingriff in ein empfindliches Ökosystem warnte. pd
Die TV-Sendung vom Dienstagabend kann auch online aufgerufen werden: https://www.tele1.ch/polit/polit-hitzige-diskussion-zur-zugersee-belueftung-162672290
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