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ZKRI-Versammlung

Innerschwyzer Güselsäcke werden ab 2027 massiv teurer

Der Zweckverband Abfall Region Innerschwyz (ZKRI), dem 13 Schwyzer Gemeinden und Bezirke angehören, tagte in Morschach. Die Entsorgung des Abfalls verursacht Mehrkosten infolge CO 2 -Rückgewinnung.
Unter dem Vorsitz von Jean-Claude Balmer (Zweiter von rechts) tagte der ZKRI in Morschach. Vor der Versammlung fand eine Besichtigung der Entsorgungsstelle Morschach statt.
Bild: Erhard Gick

Der Zweckverband Abfall Region Innerschwyz (ZKRI) ist für die Abfallbewirtschaftung und Entsorgung von Hauskehricht, Gewerbe- und Industrieabfällen zuständig. «Der Verband hat in den letzten Jahren vieles erlebt. Wir dürfen die 80. Abgeordnetenversammlung abhalten», sagte Präsident Jean-Claude Balmer anlässlich des Jubiläums.

12’325 Tonnen Kehricht wurde im vergangenen Jahr angeliefert, sagte Balmer in Morschach im Mattli. «Und jetzt wird es bald teurer, den Abfall zu entsorgen», so Balmer weiter. «2027 werden wir gezwungen sein, die Gebührensäcke preislich anzupassen. Ein 35-Liter-Sack kostet heute 1.70 Franken. Wie viel es neu sein wird, dazu erstellen wir derzeit noch Berechnungen», so ZKRI-Präsident Jean-Claude Balmer.

Der Abfallsack des ZKRI wird ab 2027 teuerer.
Bild: PD

Warum dieser Preisaufschlag? Die Fakten liegen auf der Hand. Kehrichtsverbrennungsanlagen der Schweiz, wie die grösste, die Renergia in Perlen, wo der ZKRI entsorgt, müssen ihr CO 2 rückgewinnen. Das wird eine kostspielige Angelegenheit. Die Mehrkosten werden auf die Verursacher abgewälzt. In Niederurnen wird eine Pilot- und Versuchsanlage gebaut, die das CO 2 von mehreren Kehrichtsverbrennungsanlagen zurückgewinnen soll.

«Die Finanzierung läuft, wie erwähnt, über die Abfallentsorgung. Pro Tonne wird der Abfall zehn Franken mehr kosten, also 80 Franken statt wie heute 70 Franken», erklärt Jean-Claude Balmer, der auch als Vizepräsident der Renergia in Perlen amtet. Den Abfall umweltgerecht zu entsorgen, stellt die Verarbeiter zunehmend vor Probleme. Die Renergia wurde ursprünglich für die Verarbeitung von 200’000 Tonnen Abfall ausgelegt. Sie verbrennt heute schon 280’000 Tonnen. Die Kapazitätsgrenze ist erreicht. Neue Lösungen müssen auf den Tisch. «Der Güselsack wird aufschlagen. Ein Szenario zeigt, dass er in naher Zukunft bis zu fünfmal teurer werden könnte», so Balmer weiter.

Littering gezielt mit Aufklärung anpacken

29 Umweltprojekte führte der ZKRI im vergangenen Jahr durch. «Prävention bezüglich Littering war eines unserer Hauptprojekte und wird es weiterhin bleiben. Wir wollen schon in den Schulen darauf aufmerksam machen. Weiter werden wir mit Plakaten und mit einem Film Aufklärung betreiben», sagte ZKRI- Geschäftsführer Andi Pfister.

Auch Landesstatthalter Sandro Patierno, Umweltdirektor des Kantons Schwyz, lobte den ZKRI für seinen grossen Einsatz gegen das Littering. «Der Kanton Schwyz soll eine Perle bleiben und keine Dreckhalde werden. Wir müssen bezüglich Littering mehr machen und die Leute sensibilisieren.»

Grüngut-Entsorgung ist weiterhin Problemfaktor

Die Sammelmengen des Wertstoffs Papier würden weiterhin abnehmen, von 2513 Tonnen im Jahr 2020 auf heute 2051 Tonnen. «Die Tendenz wird weiterhin rückläufig sein. Bei Karton liegen wir mit 1767 Tonnen im Schnitt vergangener Jahre. Da spüren wird das Versandgeschäft», so Balmer und Pfister.

Weiterhin Probleme verursacht die fachgerechte Entsorgung des Grüngutes. Es wird viel zu viel Plastik illegal im Grüngut entsorgt, was enorme Mehrkosten verursacht. Ein aktuelles Thema ist auch der Japankäfer, der mit dem Grüngut zusammen aus den Problemzonen entsprechend entsorgt werden muss. Das gehe bis zur separaten Entsorgung aus den roten Zonen in die Verbrennung, liess der ZKRI durchblicken.

Finanziell geht es dem ZKRI aber gut, und damit laufen auch die Rückzahlungen an die Gemeinden, die am guten Geschäftsgang partizipieren. Mit Freude zur Kenntnis genommen wurde eine ausserordentliche Gewinnausschüttung einer Dividende der Renergia über 5 Millionen Franken. Davon profitierte auch der ZKRI mit 600’000 Franken.

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