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Schwyz

Im Tierpark Goldau erhalten die Bäume einen Gesundheits-Check

Experten haben den Zustand der Bäume im Natur- und Tierpark Goldau geprüft. Es geht dabei auch um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher.
René Salzmann schult die Gartenbauprofis, wie die Sonden am Baum zur Gesundheitsanalyse verwendet werden und wie man die Tomografiebilder auswertet. (Bild: Erhard Gick, Bote der Urschweiz)

Bote.ch/Erhard Gick

Was für einen Menschen Gültigkeit hat, trifft auch für Bäume zu. Es gibt vitale Bäume, aber auch solche, die angeschlagen sind. Kranke Bäume können oft auch wieder gesund gepflegt werden, und das ist das Ziel einer gemeinsamen Aktion durch Mitarbeiter der beiden Gartenbauunternehmungen Hodel & Partner aus Malters und Spross aus Zürich. Sie untersuchten in den letzten Tagen zahlreiche Bäume an den wichtigsten Durchgangswegen des Natur- und Tierparks Goldau.

«Die Verletzungsgefahr bis hin zu gravierenden Sturzereignissen durch Naturgefahren, wie umstürzende Bäume nahe frequentierter Wege wie man sie hier im Tierpark hat, ist durch den Eigentümer auszuweisen. Wir machen hier genau das. Wir führen eine Analyse über den Zustand der Bäume durch», sagt René Salzmann vom anerkannten Baumbüro Livingwoods.

Bis zu 95 Prozent der Fläche des 42 Hektaren grossen Tierparks besteht aus Wald. «Ein gesunder Wald ist für uns wichtig, und er muss richtig bewirtschaftet werden. Mit der Analyse der Bäume wollen wir einerseits die Sicherheit der Besucher sicherstellen und andererseits feststellen, welche Bäume wir durch geeignete Pflege gesunden können oder ob es gar Bäume gibt, die wir fällen müssen», sagt Joe Michel, Leiter Bau- und Infrastruktur des Tierparks.

Bäume haben meist einen hohen ideellen Wert und lösen Emotionen aus. Sie wirken wohltuend auf die Menschen und erfüllen wichtige ökologische Aufgaben. Deshalb sollen sie erhalten werden, auch wenn sie Schäden aufweisen – alte Stämme mit Faulhöhlen sind oftmals wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Fledermäuse, hält René Salzmann fest. So wurden in den letzten Tagen zahlreiche auf den ersten Moment kritische Bäume untersucht.

«Die Grundlagen dienen uns dazu, um dann Massnahmen für einzelne Bäume zu treffen. So wissen wir, welche Bäume wir durch geringe Pflege gesunden können, welche eventuell gar gefällt werden müssen», sagt Markus Marty, Leiter Infrastruktur, der die Aktion der Gartenbaufirmen seitens des Tierparks begleitete.

Mit Sonden das Bauminnere erforschen

«Die digitale Transformation hält im Grünbau Einzug mit der Erfassung von Pflegemassnahmen, Baumgesundheit, Risiko und Naturgefahren. Hier helfen Datenbanken in den Bereichen Infrastruktur und Grünbau mit, Transparenz zu schaffen und Schadenpotenziale effektiv zu reduzieren», sagt René Glanzmann. Wie funktioniert das? Dazu Marco Meier von der Geschäftsleitung der Hodel & Partner: «Wir bringen Sonden rund um den Baum an. Mittels Schall, den wir mit leichten Hammerschlägen auf die Sonden auslösen, können wir die Dichte des Baumes messen und uns ein Bild des Baumes digital darstellen lassen.»

Dieses Tomografiebild zeigt den Baumexperten dann bei der Auswertung, wo der Holzkörper eventuell geschwächt oder wo er eben gesund ist. «Eine gute Baumpflege ist ein Mehrwert für den Tierpark», hält Joe Michel abschliessend fest. Rund 20 Bäume im Park seien unter intensiver Beobachtung. Es gibt aber auch Bäume, die – das hat die Analyse gezeigt – der Motorsäge zum Opfer fallen.

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