Eine Schwyzer «Bote»-Leserin beobachtet auf der Heimfahrt am Dienstagabend, wie in Seewen zwei asiatische Touristen ziellos durch den Acherli-Kreisel spazierten. «Einer schaute neugierig den Autos nach, der andere blickte nur auf sein Handy», erzählt sie.
Passiert war es bei Einbruch der Dunkelheit, etwa um 21 Uhr. Die zwei Männer waren vom Autobahn-Anschluss her zu Fuss losgezogen. Sie spazierten unter der SBB-Überführung hindurch und wussten dann im Kreisel offenbar nicht mehr weiter. Das ganze Areal wäre eigentlich für Fussgänger gesperrt. Anschliessend ging es quer über die Fahrbahn zur Stützmauer und von dort über die steile Wiese hinauf zum Steinbislin-Fussweg, wie Aufnahmen einer Dashcam zeigen.
Allenfalls waren die Touristen auf der Suche nach dem McDonald's vor dem Seewen Markt. Woher die zwei Asiaten gekommen sind, ist nicht sicher. Aber schon im Juli wurden Fälle bekannt, wo sich Hotelgäste im «Helvetia» bei ihrer abendlichen Entdeckungsreise auf die fehlerhaften Strassenkarten ihrer Smartphones verlassen hatten. Einige überquerten beim Autobahn-Anschluss beide Fahrspuren der A4, ein paar schlenderten über die Bahngleise von Unterseewen nach Seewen.
«Es ist schwierig, die Gäste aus dem asiatischen Raum auf Gefahren aufmerksam zu machen. Sie verstehen unsere Sprache nicht und können auch unsere Schrift nicht lesen», erzählte damals Stojan Stevanovic, Betreiber des «Helvetia», dem «Boten», «die Touristen wollen shoppen gehen und lassen sich von ihrem Natel steuern.» Stevanovic versuche sein Bestes, die Touristen zu informieren, aber letztlich seien hier auch die Tourismusorganisationen gefragt.
Konkret spricht Stevanovic Erfahrungen an, die er bereits im «Kristall» in Seewen – dessen Besitzer er früher war – mit seinen asiatischen Gästen gemacht hat. Die Gemeinde Schwyz habe Schilder auf Englisch und Chinesisch aufgestellt und die Touristen damit vom Hotel Kristall an der Bahnhofstrasse an den Lauerzersee geleitet.
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