
In welchem Schulhaus man zur Schule geht, Hand aufs Herz, das interessiert viele während ihrer Schulzeit kaum. Gestern Morgen früh aber, als die zirka 400 Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal die nigelnagelneue Kantonsschule Ausserschwyz an der Schützenstrasse in Pfäffikon betreten durften, war die Freude nicht nur bei den verantwortlichen Erwachsenen, sondern auch bei den Jugendlichen spürbar. Ein Wow war beim klassenweisen, sehr geordneten, ruhigen, ja fast schon ehrfürchtigen Einzug durchaus mal zu hören. So wurde der diesjährige Schulanfang bestimmt auch für die Lernenden ein prägendes Erlebnis.
Lange Vorgeschichte nimmt ein gutes Ende
Und genau dies war auch bei der zuvor abgehaltenen offiziellen «Übergabe des Gebäudes an die Schule» ein wichtiges Thema. Martin von Ostheim, Rektor der KSA, nahm die erste Begrüssung der auf dem neuen Eingangsbereich versammelten Schülerschaft vor. Bildungscampus Ausserschwyz werde das neue schulische Zentrum inklusive des benachbarten Berufsbildungszentrums BBZP nun heissen. Jedenfalls habe er sich noch nie so sehr auf einen neuen Schulanfang gefreut wie dieses Jahr, meinte von Ostheim.
Regierungsrat André Rüegsegger übernahm als Vorsteher des kantonalen Baudepartements als Nächster das Mikrofon. Er blickte kurz auf die illustre Vorgeschichte zurück: Wie damals geplant war, auch den Kantistandort Nuolen in Pfäffikon zu integrieren, wie sich Widerstand regte und schliesslich dieses nun vollendete Projekt realisiert werden konnte. Mit gegen 90 Millionen Franken ist die neue KSA natürlich ein Grossprojekt für den Kanton Schwyz, wobei sowohl die Vorgaben für die Bauzeit von drei Jahren wie das Budget eingehalten werden konnten, wie betont wurde.
Auch Landammann Michael Stähli war als Vorsteher des kantonalen Bildungsdepartements selbstverständlich anwesend. Er erwähnte die zehn Jahre Planung und auch die Jahre in den Provisorien. So bezeichnete es Stähli als eigentliches «Privileg», als erste Generation von Schüler- und Lehrerschaft in dieses Schulhaus einzuziehen. Er fragte sich, welche Erinnerungen die Schülerinnen und Schüler wohl alle an die Eröffnung der KSA im Jahr 2025 haben würden. Klar, die sozialen Beziehungen stehen in diesem Alter an erster Stelle, ein so tolles Schulhaus beziehen zu dürfen, könnte aber auch dem einen oder der anderen Jugendlichen in Erinnerung bleiben. «Schöne und wertvolle Erinnerungen» wünschte jedenfalls der Bildungsdirektor allen im neuen Schuljahr, im neuen Schulhaus.
Den Abschluss der kurzen Reden übernahm zuerst Stefan Marty als Stellvertretender Rektor der Pädagogischen Hochschule Schwyz, die mit der Mediothek teilweise in den Bildungscampus Ausserschwyz integriert ist. Und selbstverständlich gebührte auch Architekt Adrian Streich die Ehre, sein Werk vorzustellen. Er erklärte unter anderem, warum die neuen Gebäude in einem Kreuz angeordnet sind.
Nach dem Banddurchschneiden ging das Schulleben los
So schritten Martin von Ostheim, die Regierungsräte Michael Stähli und André Rüegsegger, die leitende Architektin Nicole Gärtner, Stefan Marty sowie Alexander Waldmann als Co-Präsident des Schülerschaftsrats zum obligaten Durchschneiden des roten Bandes. So viel Tradition musste auch bei diesem brandneuen Objekt sein.
Am Samstag für Bevölkerung zugänglich
Über Architektur lässt sich bekanntlich streiten. Die neue Kantonsschule Ausserschwyz in Pfäffikon hat dank ihrer filigranen, leichten Bauweise aber gute Chancen, nicht nur bei Fachleuten, sondern auch bei der Bevölkerung gut anzukommen, ja richtiggehend zu gefallen. Die Gelegenheit, einen Eindruck zu erhalten, bietet sich für die Bevölkerung am Samstag, 23. August, zwischen 10 und 16 Uhr. Dann findet nicht nur eine offizielle Eröffnung, sondern auch ein Tag der offenen Tür statt. (bel)
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