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SRF-Club

Der frühere Schwyzer Kripo-Chef über Täter, Medien und Hellseher

Einen spannenden Einblick in die Welt der Polizeiarbeit gab der Ex-Kriminalpolizei-Chef der Kapo Schwyz, Stephan Grieder, im Schweizer Fernsehen. Die Diskussion im «Club» drehte sich unter anderem um einen ungelösten Mord in Ausserschwyz.

Der «Club» auf SRF befasste sich in der Ausgabe vom Dienstag mit den schweren Verbrechen in der Schweiz. Moderatorin Barbara Lüthi sprach mit Menschen, die sich professionell mit dem Bösen auseinanderzusetzen haben. Im Studio sass auch Stephan Grieder, heute Kommandant der Kapo Nidwalden, früher Kripo-Chef bei der Kantonspolizei Schwyz.

Stephan Grieder erzählte, dass man damals nach dem Mordfall Altendorf ein Medium kontaktiert habe. Diese Person habe «erstaunlich viel gewusst», was beim Mord einer Reisebüro-Angestellten im Februar 2004 passiert sei. Der Fall bleibt aber nach wie vor ungelöst.

Grieder fügte an, nicht nur für die Polizei, sondern auch für die Angehörigen wäre ein Ermittlungserfolg enorm wichtig. Es geht für die Familie darum, mit der Bluttat abschliessen zu können, Antworten auf das Warum zu haben.

Der erfahrene Polizei-Offizier kam auch auf die Rolle von Öffentlichkeit und Medien im Rahmen von Ermittlungen zu sprechen. Einerseits sei man froh, wenn die Presse mithelfen könne, beispielsweise mit Zeugenaufrufen. Anderseits sei eine grosse Medienpräsenz in einem Kriminalfall problematisch, weil der Polizei so plötzlich massenhaft Informationen – in unterschiedlicher Qualität – zugetragen würden. Hier die wirklich guten Tipps herauszufiltern, sei eine Herausforderung.

Der Mordfall Altendorf wird auch heute Donnerstagabend in der SRF-Sendung DOK Thema sein. «Verbrechen ohne Täter» heisst die Ausgabe. Beginn ist um 20.05 Uhr. Das SRF in einer Mitteilung: «Am 27. Februar 2004 wird die 22-jährige Patricia W. tot an ihrem Arbeitsplatz in Altendorf im Kanton Schwyz aufgefunden. Die junge Frau wurde erschossen. Es fehlen ein paar hundert Franken aus der Kasse des Reisebüros. Der anfängliche Verdacht auf Raubmord wird immer unwahrscheinlicher. Chefermittler Stephan Grieder und Staatsanwalt Paul Schmidig suchen nach einem möglichen Motiv. Bis heute sind sie nicht fündig geworden.» Auffallend: Am Tatort fanden die Ermittler Patronenhülsen einer Waffe, wie sie vor vielen Jahren in der damaligen Tschechoslowakei gebraucht wurde.

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