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Kleine Anfrage

Der Eigenmietwert wird im Kanton Schwyz zum «Nullsummenspiel»

Egal, ob mit oder ohne Eigenmietwertsteuer: Finanzdirektor Herbert Huwiler geht davon aus, dass beim Kantonssteuerfuss kein Handlungsbedarf besteht.
Der Kanton wird den Steuersatz nicht ändern – egal ob die Eigenmietwertbesteuerung abgeschafft wird oder nicht.
Bild: Jürg Auf der Maur

Was Landammann Michael Stähli an der Parteiversammlung der Mitte Schwyz in Galgenen ausführte, erklärt nun auch Finanzdirektor Herbert Huwiler. Mit oder ohne Eigenmietwertbesteuerung: Für den Kanton Schwyz ändert sich finanziell nichts. Die Schweiz stimmt im September darüber ab.

Die SP-Kantonsratsmitglieder Bianca Bamert Sopko (Freienbach), Elias Studer (Arth) und Jonathan Prelicz (Arth) wollten von der Regierung wissen, wie sich ein Systemwechsel bei der Eigenmietwertbesteuerung auswirken würde und um wie viel der Kanton die Steuern erhöhen müsste, um allenfalls wieder einen Ausgleich herzustellen.

Jetzt liegt die Antwort auf die Kleine Anfrage vor: «Für den Kanton Schwyz ist davon auszugehen, dass sich die Reform der Wohneigentumsbesteuerung beim aktuellen Zinsniveau insgesamt, das heisst über den ganzen Kanton betrachtet, aufkommensneutral auswirken dürfte», schreibt Finanzdirektor Herbert Huwiler. Deshalb bestehe beim Kantonssteuerfuss kein Handlungsbedarf, erklärt er weiter. Diese Aussage treffe aber «nicht ohne Weiteres auch für die Gemeinde- und Bezirksebene zu». Und: Schwyz ist der einzige Kanton, bei dem es zum «Nullsummenspiel» kommt.

Im Kanton Schwyz werden rund 39 Prozent (2023) der dauernd bewohnten Liegenschaften von Eigentümerinnen und Eigentümern selbst benutzt. Damit liegt Schwyz rund drei Prozent über dem schweizerischen Mittel. Bundesweit wird geschätzt, dass mit der Abschaffung der Eigenmietwertbesteuerung rund 1,8 Milliarden Franken weniger in die Bundeskasse fliessen.

Oberiberg: 58 Prozent Zweitwohnungen

Der Anteil der überwiegend selbstgenutzten Zweitwohnungen ist derweil kommunal unterschiedlich. Einen besonders hohen Zweitwohnungsanteil – mit entsprechend grösseren Steuereinnahmen – kennt die Gemeinde Oberiberg, wurde an der Mitte-Versammlung diskutiert.

Zurzeit, so der Oberiberger Gemeindekassier Markus Dobler, liegt der Zweitwohnungsanteil bei 58 Prozent. Der Schweizer Grenzwert wird also tatsächlich massiv übertroffen. Wie viel das für die kleine Berggemeinde steuerlich in Franken ausmacht, ist noch unklar. Nur soviel: «Einkommenssteuern werden sicherlich etwas tiefer ausfallen.» Nächste Woche soll das Thema deshalb im Oberiberger Gemeinderat auf den Tisch kommen, führte Gemeindepräsident Walter Marty aus.

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