Der Lauerzersee-Pegel hat sich am Donnerstagvormittag auf einer Höhe von 448,63 Metern eingependelt. Der Wasserstand geht seither nur ganz langsam zurück und lag abends um 19 Uhr gerade mal einen Zentimeter tiefer.
Eine Sperrung der Seestrasse nach Seewen drängt sich angesichts dieser Entwicklung nicht auf, aber beim Otten steht die seeseitige Fahrspur nach wie vor unter Wasser. Die Lichtsignalanlage, die seit gestern den einspurigen Verkehr regelt, bleibt sicher noch bis morgen Freitag in Betrieb.
Der Wasserstand des Vierwaldstättersees lag nach einem steten langsamen Anstieg am frühen Donnerstagmorgen bei 434,77 Metern. Seit 9 Uhr liegt der Pegel den Tag über unverändert bei 434,78 Metern und stieg am Abend auf 434,8 Meter. Der Abfluss der Muota betrugt am Donnerstagmorgen weniger als 100 Kubik pro Sekunde und ging ab 8 Uhr weiter zurück.
Die Autobahn A4 zwischen Schwyz und Goldau führt vor der Ausfahrt in Seewen nach wie vor zwischen dem hohen Lauerzersee und einer grossen Wasserlache durch, wie die Webcam beim Alten Berggasthaus Rotenfluh auf www.bote.ch/wetter am Donnerstagmittag zeigte.
Allgemein waren die nächtlichen Niederschläge in der Zentralschweiz weniger intensiv als zunächst prognostiziert. Allerdings kann es weiterhin hin und wieder zu lokalen Regengüssen kommen. Ab Freitagmorgen dürfte es trocken bleiben.
Im äusseren Kantonsteil von Schwyz lagen die Seepegel am Donnerstag ebenfalls im Gefahrenbereich. Vielerorts stand man in Ufernähe im Nassen.
Die gute Nachricht: Am Wochenende sollte sich die Lage zusehends entspannen. Die Wetterdienste rechnen lediglich mit örtlichen Gewittern.
An der Feuerwehrfront blieb es am Donnerstag im Kanton Schwyz ruhig. Dies im Gegensatz zum Vortag: Aufgrund der sehr grossen Niederschlagsmengen in den vergangenen Tagen gingen bei der Kantonspolizei Schwyz von Dienstagabend bis Mittwoch mehrerer Notrufe aufgrund der gestiegenen Pegel des Lauerzer-, des Zürich- und des Vierwaldstättersees ein.
In Lauerz wurden am Mittwoch aufgrund des Hochwassers mehrere Personen evakuiert. Im Hafen von Brunnen sank am Mittwochvormittag ein vertäutes Boot, das von Feuerwehr und Polizeitauchern geborgen werden musste. Das Hochwasser hatte im Leewasser das Boot an einen Fussgängerübergang gedrückt und geflutet. In Lauerz, Küssnacht und Brunnen wurden zudem Keller überflutet.
Unter anderem die Autobahn A4 zwischen Goldau und Seewen war vom Hochwasser bedroht, die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde in diesem Bereich reduziert, bei einem weiteren Ansteigen des Lauerzersees wäre mit einer Sperrung der Fahrbahn in Richtung Süden zu rechnen gewesen.
Die Kapo Schwyz appellierte in einer Mitteilung vom Mittwoch:
• Bootsbesitzer sind aufgefordert, die Taulänge der Vertäuung zu kontrollieren und nötigenfalls zu verlängern, beziehungsweise Boote allenfalls ausserhalb der Bootshäuser und Unterstände zu stellen.
• Halten Sie sich nicht in Gewässernähe auf und gehen Sie bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen.
• Fahren Sie nicht mit Fahrzeugen auf überfluteten Strassen.
• Halten Sie sich nicht in Gewässernähe auf und meiden Sie vom Hochwasser betroffene Gebiete.
Gute Nachrichten aus dem Urnerland
Die Hochwassersituation im Kanton Uri hat sich in der Nacht vor allem bei den Fliessgewässern weiter entspannt. Der Pegel der Reuss ist stark gesunken und alle Hauptverkehrsrouten, inklusive Alpenpässe, sind im Kanton Uri offen. Die Situation ist derzeit stabil. Für die nächsten Stunden ist mit weiteren Niederschlägen zu rechnen, diese sind jedoch gemäss Prognosen weniger ergiebig.
In der Nacht auf Donnerstag gingen bei der Kantonspolizei einzelne Meldungen in Zusammenhang mit der Hochwassersituation ein. Aktuell stehen sechs Feuerwehren im Einsatz. Sie führen Kontrollfahren durch, übernehmen den Hochwasser- und Uferschutz und leisten Pumpeinsätze.
Bis jetzt ist der Kanton Uri von grossen Sturz- und Rutschereignissen verschont geblieben. Es kam zu einzelnen kleinen Ereignissen, die jedoch das Siedlungsgebiet und die Hauptverkehrsachsen nicht getroffen haben. gh
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