Am Montag ging um 17.25 Uhr bei der Kantonspolizei Schwyz ein Notruf ein, weil im Sihlsee eine leblos treibende Person entdeckt worden war. Dazu die Kapo in einer Mitteilung: «Drittpersonen, die mit einem Boot unterwegs waren, konnten den 61-jährigen Mann bergen und dem Seerettungsdienst übergeben.» Dieser brachte die Person im Gebiet «Grüene Aff» bei Willerzell an Land.
Am Ufer leiteten der Rettungsdienst und die Rega sofort Reanimationsmassnahmen ein, die nach einigen Minuten erfolglos abgebrochen wurden. «Der Mann verstarb noch am Ereignisort», schreibt die Schwyzer Polizei. Nebst Rettungsflugwacht und Rettungsdienst stand auch die Staatsanwaltschaft des Kantons Schwyz im Einsatz.
Wie verhalten in einem solchen Notfall? Der Rat der Fachleute:
Der erste und wichtigste Schritt ist die sofortige Alarmierung der Rettungskräfte. Wählen Sie umgehend die Notrufnummer 144 (Sanität/Rettungsdienst). Teilen Sie dem Disponenten präzise Informationen mit: den genauen Standort (Seename, nächster Ort, markante Punkte am Ufer), die Anzahl der Personen im Wasser und deren Zustand, soweit ersichtlich. Bleiben Sie ruhig und beantworten Sie alle Fragen des Disponenten. Auch wenn Sie unsicher sind, ob die Person noch lebt, rufen Sie immer den Notruf! Jede Sekunde zählt.
Bevor Sie weitere Schritte unternehmen, stellen Sie Ihre eigene Sicherheit sicher. Begeben Sie sich nicht selbst in Gefahr. Wenn das Wasser zu kalt ist, die Strömung zu stark oder Sie nicht sicher schwimmen können, warten Sie auf die Rettungskräfte. Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie die Person ohne eigenes Risiko erreichen können, versuchen Sie, sie aus dem Wasser zu ziehen. Benutzen Sie dabei, wenn möglich, Hilfsmittel wie einen Rettungsring, einen langen Stock oder ein Seil, um direkten Kontakt mit der Person zu vermeiden und sich selbst zu sichern. Das Ziel ist es, die Person so schnell wie möglich aus dem Wasser zu bekommen.
Sobald die Person aus dem Wasser ist, überprüfen Sie sofort die Atmung und das Bewusstsein. Sprechen Sie die Person laut an und rütteln Sie vorsichtig an den Schultern. Wenn die Person nicht reagiert und keine normale Atmung festzustellen ist (keine oder nur schnappende Atmung), beginnen Sie unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Führen Sie 30 Herzdruckmassagen gefolgt von 2 Beatmungen durch (30:2-Schema). Drücken Sie fest und schnell in der Mitte des Brustkorbs (ca. 100-120 Mal pro Minute). Wenn ein Defibrillator (AED) in der Nähe ist und Sie wissen, wie man ihn bedient, setzen Sie ihn ein. Führen Sie die HLW ohne Unterbrechung durch, bis die Rettungskräfte eintreffen und übernehmen. Schützen Sie die Person vor Unterkühlung, indem Sie sie mit Decken oder Kleidung zudecken, sobald sie an Land ist und Sie sich nicht mehr auf die Wiederbelebung konzentrieren müssen.
Bleiben Sie bei der Person, bis die Rettungskräfte eintreffen. Sie können wichtige Informationen zum Hergang liefern. Nach einem solchen Erlebnis ist es normal, dass man unter Schock steht. Scheuen Sie sich nicht, psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn Sie das Gefühl haben, das Erlebte nicht alleine verarbeiten zu können. Ihr schnelles und umsichtiges Handeln kann einen Unterschied machen. gh
Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.