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Umfrage

Fast zwei Drittel befürworten ein Rauchverbot auf Spielplätzen

Fast die Hälfte aller Raucher und Ex-Raucher hat schon mindestens einmal auf einem Spielplatz gequalmt. Laut einer Umfrage findet die Mehrheit der Bevölkerung: Das gehört verboten.
Solche Bilder will der Verein «stop2drop» nicht mehr sehen: Zigarettenstummel auf einem Kinderspielplatz in Basel.
Bild: Kenneth Nars

Im Durchschnitt liegen auf Schweizer Spielplätzen etwa 90 Zigarettenstummel. So lautet das unappetitliche Fazit einer Sammelaktion, die der Verein «stop2drop» im letzten Jahr durchführte. «stop2drop» bekämpft Zigaretten-Littering und setzt sich dafür ein, dass Kinder in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen können.

Eine Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag von «stop2drop» verschafft diesem Anliegen Aufwind. 67 Prozent von 2627 befragten Personen sprechen sich grundsätzlich für rauchfreie Spielplätze aus. 62 Prozent wollen den blauen Dunst auf Kinderspielplätzen sogar explizit verbieten. Je höher der Schulabschluss ist, desto grösser fällt die Zustimmung aus. Raucher hingegen lehnen ein Verbot klar ab, Kettenraucher sogar zu 79 Prozent. Die Umfrage förderte auch zutage, dass schon fast die Hälfte aller Raucherinnen und Raucher auf einem Spielplatz bereits zum Glimmstängel griff.

Markus Dick, Geschäftsführer von «stop2drop», sagt, es gehe nicht darum, das Rauchen grundsätzlich zu verbieten. «Wir setzen uns dafür ein, dass im Umfeld von Kindern rauchfrei gilt», sagt er. Ein rauchfreies Umfeld schütze die Gesundheit der Kinder, sowohl kurzfristig als auch langfristig. Dafür brauche es die Unterstützung und Rücksicht der Raucherinnen und Raucher.

Nationales Projekt startet im Mai

Wie viele Gemeinden bereits ein Rauchverbot auf Spielplätzen kennen, ist nicht bekannt. Verschiedene Kantone, darunter Zürich, St.Gallen, Luzern und Aargau, fördern im Rahmen von Tabakpräventionsprogrammen rauchfreie Spielplätze. Im Kanton Genf gilt an bestimmten Orten im Freien, darunter bei Spielplätzen, ein generelles Rauchverbot. Wer sich trotzdem eine Zigarette anzündet, muss mit einer Busse von bis zu 1000 Franken rechnen.

Im kommenden Mai startet «stop2drop» das nationale Projekt «Generation Rauchfrei» für rauchfreie Spielplätze. Der Verein stellt interessierten Gemeinden eine einheitliche Beschilderung zur Verfügung.

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