15:51 Uhr
Dienstag, 23. September
Medienkonferenz ist zu Ende – das ist das Fazit
Damit ist die Medienkonferenz zu Ende. Mit dem angekündigten Plus von 4,4 Prozent entspricht das Prämienwachstum ziemlich genau dem, was im Vorfeld erwartet worden war. Obwohl der Prämienanstieg geringer ausfällt als die letzten Jahre, gab sich Gesundheitsministerin Baume-Schneider nur sehr zurückhaltend optimistisch. Aus ihrer Sicht zeigt die jüngste Entwicklung zwar, dass das System «reformierbar» sei, aber mit diesen 4,4 Prozent sei sie nicht zufrieden. Sie sei sich bewusst, dass auch diese Steigerung ein «erhebliches Problem» für viele Haushalte darstelle, so die Sozialdemokratin.
Zwar stellte sie verschiedene Massnahmen vor, die die Kosten in den nächsten Jahren dämpfen sollen. Doch Baume-Schneider will nicht zu viel Hoffnung schüren. Dass die Prämien bald sinken dürften, will sie, realistischerweise, nicht versprechen. Ihr Ziel ist vielmehr, machte sie klar, dass die Prämien nicht mehr jedes Jahr so stark steigen.
15:34 Uhr
Dienstag, 23. September
Kinder-Prämien steigen besonders stark
Die Prämien für Kinder steigen besonders stark, stärker als jene für Erwachsene. Warum? Philipp Muri vom Bundesamt für Gesundheit sagt, das habe verschiedene Ursachen. Das Gesetz schreibe einzig vor, dass die Prämien für Kinder günstiger sein müssen als für junge Erwachsene und diese wiederum tiefer als für über 25-Jährige. Ansonsten könnten die Versicherer die Prämienhöhe frei festlegen. Wenn die Prämieneinnahmen die Kosten nicht mehr decken, würden sie die Prämien anheben.
15:28 Uhr
Dienstag, 23. September
Baume-Schneider nur sehr verhalten zuversichtlich
Ist angesichts der diversen Massnahmen absehbar, dass der stetige Prämienanstieg in den nächsten Jahren ein Ende nimmt und die Entwicklung in die gegenteilige Richtung geht? Baume-Schneider will nicht zu viel Hoffnung schüren. Das Ziel sei, den Prämienanstieg zu verlangsamen.
Sie verweist wieder aufs neue Finanzierungsmodell, das 2028 in Kraft tritt. Das werde einen einmaligen Effekt haben. Doch sie ist sehr zurückhaltend, sie könne kein Versprechen abgeben, dass die Prämien sinken. Das entspreche nicht der Realität.
15:14 Uhr
Dienstag, 23. SEptember
Kein Grund zur Freude für Baume-Schneider
Nun beantworten die Rednerinnen Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Ob sie zufrieden sei, dass die Prämien weniger stark steigen als die letzten Jahre, will jemand von der Bundesrätin wissen.
«Eindeutig nicht», sagt Baume-Schneider. Die 4,4 Prozent stellten für viele Haushalte eine grosse Belastung dar. Darüber freue sie sich nicht.
Eine weitere Frage: Wünschte sie sich mehr Macht im Gesundheitsbereich? Man habe einen guten Dialog mit den Kantonen und den anderen Akteuren, sagt Baume-Schneider diplomatisch. Sie glaube nicht, dass das Ökosystem eine einzige Person brauche, die den «Schwarzen Peter» verteile. Sie wolle nicht mehr Macht, aber nehme ihre Verantwortung wahr.
15:09 Uhr
Dienstag, 23. September
Massnahmen gegen den Kostenanstieg
Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, führt aus, welche Massnahmen alles getroffen worden sind oder getroffen werden, um die Kosten zu bremsen. Dazu gehört unter anderem die Umsetzung des Gegenvorschlags zur Kostenbremse-Initiative.
Zudem setzt man bei den Prämienverbilligungen an - mit dem Gegenvorschlag zur Prämienentlastungs-Initiative, die ebenfalls nächstes Jahr in Kraft tritt. Die Kantone müssen neu einen Mindestbetrag für Prämienverbilligungen aufwenden.
Eine weitere wichtige Reform betreffe die einheitliche Finanzierung von stationären und ambulanten Leistungen. Es solle keine Rolle mehr spielen, wo jemand behandelt wird. Entscheidend sei die Behandlungsqualität. Die Reform tritt 2028 in Kraft.
Kostendämpfung bleibe eine Daueraufgabe, da wir immer älter werden. Zudem müsse man Ineffizienz und Doppelspurigkeiten vermeiden.
Bundesrat und Parlament hätten in den letzten Jahren wichtige Weichen gestellt. Nun gehe es um die Umsetzung der Massnahmen. Alle unabhängig von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand sollen laut Gesetz eine gute Versorgung erhalten. «Sorgen wir dafür, das weiter sicherzustellen», so Lévy.
15:07 Uhr
Dienstag, 23. September
Kein Sparen auf Kosten der Qualität
Baume-Schneider kommt auf einen runden Tisch zu sprechen, den es zum Thema Gesundheitskosten gibt. Zwei Treffen zwischen den beteiligten Akteuren hätten bereits stattgefunden, ein weiteres sei im Oktober vorgesehen.
Selbst wenn man sparen wolle, dürfe das nicht auf Kosten der Qualität des Gesundheitssystems geschehen, betont die Bundesrätin.
15:02 Uhr
Dienstag, 23. September
Die Gründe für den Prämienschub
Der Kostenanstieg fällt je nach Kanton sehr unterschiedlich aus. Baume-Schneider sagt, ihr sei bewusst, dass die hohen Kosten für viele Versicherte sehr belastend seien.
Sie kommt zu den Gründen des Kostenwachstums zu sprechen. Ein Grund sei die höhere Lebenserwartung, zudem wirkt sich der medizinische Fortschritt auf die Kosten aus. Die Menschen gingen heute ausserdem mehr zum Arzt. Diese Entwicklung müsse man im Auge behalten, so die Bundesrätin. Man müsse eine Überversorgung verhindern.
Auch die Preise der einzelnen Behandlungen stiegen, vor allem bei den Arztpraxen und in den Spitälern. Grund seien höhere Tarife, die ausgehandelt wurden. Beispielsweise wegen der Teuerung.
«Zudem schreitet die Verlagerung von stationären Leistungen in den ambulanten Bereich voran.» Die Entwicklung sei eigentlich erfreulich, doch gehe sie heute noch zulasten der Prämienzahlenden. Denn ambulante Behandlungen werden vollständig durch die Kassen finanziert, stationäre Kosten teilweise durch die Kantone. «Das wird sich in zwei Jahren ändern», so Baume-Schneider. Dies, weil der Gegenvorschlag zur Kostenbremse-Initiative der Mitte in Kraft treten wird.
15:00 Uhr
Dienstag, 23. September
Plus von 4,4 Prozent
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider eröffnet die Medienkonferenz. Es sei keine Überraschung, dass die Gesundheitskosten stiegen. Im letzten Jahr hätten sie um 4,6 Prozent zugenommen. Und folglich steigen auch die Prämien.
Im Schnitt beträgt die mittlere Prämie nächstes Jahr 393,30 Franken. Das entspricht einem Plus von 4,4 Prozent, sagt Baume-Schneider.
Der Anstieg falle damit zwar kleiner aus als in den letzten Jahren, doch «stellt er für viele Personen ein erhebliches Problem dar», so die Bundesrätin. «Ich bin mir dessen bewusst und das ist der Grund, weshalb ich mich weiterhin unablässig mit den verschiedenen Akteuren im Gesundheitsbereich dafür einsetze, den Kostenanstieg zu bremsen.»
14:00 Uhr
Dienstag, 23. September
Pressekonferenz um 15 Uhr
Um 15 Uhr wissen wir mehr: Dann treten Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider und BAG-Direktorin Anne Lévy vor die Medien. Wir berichten live.
13:51 Uhr
Dienstag, 23. September
Ein Schock oder ein Schöckli?
Derzeit gehen die meisten Beobachterinnen und Beobachter davon aus, dass der Prämienanstieg im kommenden Jahr im Schnitt zirka 4 Prozent beträgt. Damit fiele er deutlich tiefer aus als in den beiden letzten Jahren. Damals stieg die durchschnittliche Prämie um 6 beziehungsweise 8,7 Prozent.
13:47 Uhr
Dienstag, 23. September
Grosse regionale Unterschiede
Auch in diesem Jahr dürften nicht alle Regionen gleichermassen betroffen sein. Von Kanton zu Kanton kann es grosse Unterschiede geben. 2025 verzeichneten etwa das Tessin, Glarus und Jura ein stark überdurchschnittliches Plus. Das liegt an lokalen Gegebenheiten, so sind etwa die Kosten in den Kantonen mit mehr Spitalbetten meist deutlich höher.
Auch einen Ausreisser nach unten wird es dieses Jahr geben. Im Kanton Zug dürften die Prämien kräftig sinken. Der Kanton schwimmt im Geld und wird darum im nächsten und im übernächsten Jahr 99 Prozent der Spitalkosten übernehmen. Zugerinnen und Zuger profitieren so von einer Entlastung bei den Krankenkassenprämien.
12:53 Uhr
Dienstag, 23. September
Warum steigen die Prämien?
Die steigenden Krankenkassenprämien sind eine der Hauptsorgen vieler Schweizerinnen und Schweizer. In den vergangenen Jahren sind die Kosten stark gestiegen und stellen gerade für Menschen mit geringerem Einkommen eine erhebliche Belastung dar.
Die Prämien spiegeln die Entwicklung bei den Gesundheitskosten. Durch die demografische Veränderung und neuen, teureren Behandlungen gehen diese stetig nach oben. Ein Ende ist derzeit nicht absehbar, auch wenn die Politik seit geraumer Zeit versucht, der Kostenexplosion Einhalt zu gebieten.