Erneut sind in Serbien Zehntausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vučić auf die Strasse gegangen. Die Proteste am Montag fanden sowohl in der Hauptstadt Belgrad als auch in mehreren anderen Städten Serbiens statt.
In Novi Sad ging die mit Schlagstöcken ausgerüstete Polizei laut lokalen Medienberichten gegen die Demonstranten vor und verletzte dabei einige leicht. In Belgrad bewachten vermummte Bereitschaftspolizisten einen Park vor Vučićs Hauptsitz, der seit Monaten als Pufferzone zwischen Demonstrierenden und Behörden dient.
Die Proteste dauern nun bereits seit zehn Monaten an. «Ich glaube, dieser Kampf wird nicht so schnell vorbei sein», sagte die Studentin Anabela Arsenovic. «Uns stehen noch Monate des Protests bevor, aber ich hoffe, dass er irgendwann zum Ziel führt und Wahlen stattfinden.»
Seit November gehen in Serbien vor allem junge Menschen auf die Strasse und werfen der Regierung Misswirtschaft und Korruption vor. Auslöser der Proteste war der Einsturz eines renovierten Vordaches am Bahnhof von Novi Sad, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen. Zunehmend richteten sich die Proteste auch gegen die als autoritär wahrgenommene Regierungsführung von Vučić. Dieser bezeichnete die Protestierenden zuletzt als Terroristen und kündigte harte Konsequenzen an.





