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Medien

Es gibt zu viele Autoren und zu wenig Leser - Abhilfe schaffen könnte auch hier die künstliche Intelligenz

Eigenverlage machen das Publizieren leichter. Doch wer soll all die Bücher lesen?
Bücher so weit das Auge reicht - und es werden immer noch mehr.
Bild: Trinity College, Dublin/ Wikipedia

Wer soll all die Bücher lesen, die täglich in unzähligen Verlagen und immer öfter in Eigenverlagen publiziert werden? Kein Erlebnis zu banal, um es in einem autobiografischen Roman zu thematisieren, keine Einsicht zu trivial, um daraus ein Ratgeberbuch zu machen. Kaum ein Mensch, so scheint’s, ist nicht auch ein Autor. Gleichzeitig werden die Menschen immer lesefauler, die Jugend erst recht. Die Ablenkung durch Netflix, Youtube und Tiktok ist einfach zu gross, lesen anstrengend.

Das Problem ist augenscheinlich: Das Angebot an Büchern ist riesig, die Nachfrage klein. Wer auch nur über die rudimentärsten Kenntnisse der Wirtschaftslehre verfügt, weiss, dass das nicht aufgehen kann. Die Lösung liegt auch hier – wie so oft in der modernen Medienwelt – in der Künstlichen Intelligenz. Die KI verschlingt jedes Buch noch so gerne, um ihr Wissen zu erweitern und ihre Intelligenz zu steigern.

Menschliche Texte sind die Grundlage für den Erfolg von ChatGPT und Co. Je mehr, desto besser. Und weil das so ist, nehmen es ihre Macher mit dem Urheberrecht nicht so genau. Das führte zu diversen Klagen und in San Francisco nun zu einem Vergleich zwischen Autoren und dem KI-Startup Anthropic. Dieses will für den unrechtmässigen Download von 500’000 Werken 1,5 Milliarden Dollar zahlen. Das sind 3000 Dollar pro Buch – nicht schlecht. Mehr, als viele Autoren mit menschlichen Lesern je verdient haben.

Als sich die Fähigkeiten der generativen KI am Horizont abzeichneten, dachten viele, nun könnten die Menschen den Griffel beiseitelegen. Zukünftig schreibt die KI die Literatur für die Menschen. Jetzt zeigt sich, es könnte auch genau umgekehrt sein: Fortan schreibt die Menschheit die Bücher für die KI.

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