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Impfstoffhersteller Janssen schliesst Standort in der Schweiz: 500 Jobs fallen weg

Hiobsbotschaft kurz vor Jahresende: Das Pharmaunternehmen verlässt die Schweiz.
Zieht sich aus der Impfstoffentwicklung und der Schweiz zurück: Das Pharmaunternehmen Janssen.
Bild: Keystone

Kurz vor Jahresende wird ein weiterer grosser Stellenabbau bekannt: Das Pharmaunternehmen Janssen, das zum US-Konzern Johnson & Johnson gehört, zieht sich aus der Impfstoffentwicklung zurück und schliesst die Produktion in der Schweiz. Das sagte eine Mitarbeiterin des Berner Janssen-Standorts zu «20 Minuten»: «Es ist sehr schade, auch ich verliere meinen Job.»

Als Grund für die Schliessung nennt die besagte Mitarbeiterin unter anderem ungenügende Resultate des Impfstoffs gegen durch Kolibakterien verursachte Erkrankungen. «Die Impfung in Entwicklung hat im klinischen Trial keine guten Ergebnisse ergeben», betont die Mitarbeiterin.

Dass die Situation kritisch ist, war schon länger bekannt. Bereits im Sommer hatte Janssen ein Konsultationsverfahren eröffnet, bei dem rund 300 Stellen hätten wegfallen sollen. Nun haben die Chefs offenbar entschieden. Der Schweizer Standort wird aufgegeben, die verbleibenden Aktivitäten sollen bis Ende 2026 in die Niederlande verschoben werden. Die 300 Festangestellten sowie die 200 Temporärkräfte verlieren alle ihren Job. «Ich finde es sehr schade, dass so viele Menschen ihren Job verlieren», sagt die Mitarbeiterin zu «20 Minuten». Einige ihrer Kollegen hätten teilweise bis zu 25 Jahre im Betrieb gearbeitet und müssten nun eine neue Stelle suchen: «Die Stimmung im Team ist verständlicherweise nicht gut jetzt».

Das Janssen-Werk in Bern hat eine lange Geschichte: Es wurde 1898 als Schweizerisches Serum- und Impfinstitut gegründet. Später wurde daraus die Firma Berna Biotech, bis diese 2006 vom niederländischen Biotechnologieunternehmen Crucell einverleibt wurde. 2011 wurde dann Crucell von Johnson & Johnson übernommen.

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