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Medien

Grand Opening, ganz klein

Vom Schein und Sein eines Luxustempels: Globus hat diese Woche den Neubau seines Basler Warenhauses eröffnet.

Ein Warenhaus ist eigentlich ein Medium. Es vermittelt zwischen Anbietern und Käufern. Es ermöglicht Herstellern einen prominenten Auftritt und verschafft Käufern einen Überblick. Wenn es bei Medien im engeren Sinn um Informationen geht, sind es im Warenhaus Konsumgüter.

Medien können sich unterschiedlich positionieren. Informationen werden in Gratispostillen wie in Qualitätszeitungen angeboten, Waren im Ramschladen wie im High-End-Store. Jede Form hat ihre Berechtigung, sie muss bloss als solche erkennbar sein. Erst dies bringt Reputation und Glaubwürdigkeit.

Womit wir beim Globus wären. Das Warenhaus hat eine grosse Geschichte, die zuletzt vor allem eine wechselvolle gewesen ist. Bei der Migros war es offenkundig in falschen Händen, nun gehört es einer thailändischen Familie und steht in einem europäischen Verbund hochpreisiger Warenhäuser – und das wäre doch eine klare Positionierung.

Wer Grandezza verspricht, muss allerdings mit Grandezza daherkommen. Dies mag der neuen Globus-Crew bislang nicht gelingen. Das «Grand Opening» ihres neuen Basler Hauses an bester Lage von dieser Woche ähnelte eher dem improvisierten Begrüssungsapéro eines Quartierladens. Dabei wissen gerade Medienschaffende: Nicht zuletzt der Schein definiert das Sein.

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