
26 neue Bergführerinnen und Bergführer haben dieses Jahr ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Mit dabei: fünf Frauen. Der Schweizer Bergführerverband schreibt dazu, dieser Anteil von einem Fünfteil sei rekordverdächtig. Die fünf Frauen stammen aus dem Kanton Graubünden, Bern, Freiburg und dem Unterwallis.
Der Berufsverband hat rund 1600 Mitglieder, davon waren bisher nur knapp 50 Frauen. Insgesamt ist der Anteil der Bergführerinnen also noch verschwindend gering.

Lange galt in der Schweiz, dass sich Frauen nicht für den Bergführerberuf eignen. Erst 1986 machte Nicole Niquille als erste Schweizerin das Diplom als Bergführerin. Und bis in die Nullerjahre hinein hiess es, Frauen würden in der Bergführerausbildung besonders hart angefasst. Und sie hätten machohaftes Gehabe aushalten müssen. Diese Zeiten hätten sich geändert, schreibt der Bergführerverband. Inzwischen hat der Verband mit Rita Christen seine erste Präsidentin. Und der Strategie 2025-2029 ist die Frauenförderung verankert.
In anderen Ländern gibt es übrigens keineswegs mehr Frauen in diesem Beruf. Der Bergführerverband schreibt: «Mit total fünf neuen brevetierten Bergführerinnen schrammt die Schweiz international betrachtet knapp am Rekord Frankreichs vorbei, wo in einem Jahrgang einst deren sechs hervor gekommen sind – dies freilich bei einem fast doppelt so grossen Anteil an der Alpenfläche und sechsmal mehr Einwohner.» Bis sich der Verband Bergführerinnen- und Bergführerverband nennt, wird es wohl also auch noch eine Weile dauern. (kus)