Metal Storm Concerts: Ein Festival nicht nur für Metaller
«Wir buchen Bands, die einen internationalen Ruf haben und wichtig für die Szene waren oder sind, aber keinen Superstar-Status haben», erklärte Jörg Scheller vom Zentralschweizer Verein Metal Storm Concerts. Mit der zweiten Ausgabe können sie noch einmal eine Schippe drauflegen. Die drei grössten Namen im Line-up: Zeal & Ardor, die mit einer Fusion aus Sklavengesängen und Black Metal experimentieren; Primordial aus Irland mit ihrem Pagan Metal und Bølzer mit furchterregende Intensität und Energie.
Samstag, 5. Oktober, ab 15.00, Südpol, Kriens; www.metalstorm.ch .
Andermatt Music: Steine und Töne verschmelzen zu einer Idee
Die Reihe Andermatt Music bietet 2024/25 insgesamt 18 Konzerte. Und lässt auch musikalisch typisch Schweizerisches und internationale Klassikkultur miteinander verschmelzen. Das erreicht Intendantin und Dirigentin Lena-Lisa Wüstendörfer einerseits durch die Werkauswahl mit ihrem Swiss Orchestra. So wird im Eröffnungskonzert unter anderem die «Tell-Sinfonie» des Schweizer Komponisten Hans Huber aufgeführt. In ihr umreisst der Romantiker das Urbild der Zentralschweiz.
Saisoneröffnung: Samstag, 28. September, 19.30, Konzerthalle, Andermatt.
Kammermusik aus dem Schmelztiegel
Erst noch in der zweiten Runde am ARD-Wettbewerb für Cello, tauft sie bald ihr neues Kammermusikprojekt. Cellistin Milena Marena tut sich dafür mit LSO-Geiger Leonid Baranov und der Pianistin Alla Bellova zusammen. Obwohl nächsten Frühling bereits ein Programm mit Jazz-Einflüssen geplant ist, setzen die drei jungen Musiker für ihr Gründungskonzert noch auf bewährtes Repertoire, unter anderem das Klaviertrio in H-Dur von Brahms. Das Trio ist ein Beispiel für Formationen, die sich in der Musikstadt Luzern aus Einheimischen, Studenten oder zugezogenen Musikern gebildet haben. Mit vielfältigen Ausbildungs- und Anstellungsangeboten der Musikschulen, der Musikhochschule und der ansässigen Orchestern bietet Luzern einen reichen Nährboden auch für kleinere Besetzungen.
Wie das Ensemble Lumino. Die Musiker sind im LSO und an Musikschulen in der Region tätig, bringen unterschiedliche Erfahrungen als Solisten, Orchester- und Kammermusiker mit. Kennengelernt haben sie sich im Studium und am Arbeitsplatz. Das Quintett vertieft sich in impressionistische Werke des 19. Jahrhunderts. Und auch Ljuba Šumilina und Hleb Sidaruk kennen sich aus Luzerner Studienzeiten. Sie gestalten eine Matinee mit Violine und Cello.
Trio: Samstag, 5. Oktober, 19.30, Château Gütsch; Ensemble Lumino: Sonntag, 29. September, 15.45, Bergkirche, Weggis; Duo: Sonntag, 6. Oktober, 11.00, Villa Musegg, Luzern.
Johanna Summer: Bach bis Ligeti frei weitergedacht
Sie ist weder Fisch noch Vogel, weder Klassikerin noch Jazzerin. Johanna Summer hat ihre eigene Art zu improvisieren. Statt sich auf Standards wie «Autumn Leaves» zu beziehen, entnimmt sie ihr Improvisationsmaterial den Werken von Bach, Beethoven, Ravel oder Ligeti. So erzählt sie klassische Musik weiter.
Die 29-jährige Deutsche beschäftigte sich in ihrer Kindheit und Jugend überwiegend mit klassischer Musik, später dann intensiv mit Jazz und freier Improvisation. In ihrer Musik ergründet sie die unentdeckten Welten, die zwischen diesen nur scheinbar getrennten Genres liegen.
In Rachmaninows Villa Senar leitet sie nun einen Workshop. Fünf Pianistinnen und Pianisten aus unterschiedlichen Sparten bringen ein Werk mit Rachmaninow-Bezug mit, vermischen und interpretieren es mit Summers Konzepten neu. In einem Solokonzert zeigt sie zudem, wie sie mit Material umgeht. Wer ihren Auftritt mit Igor Levit am Klavier-Fest von Lucerne Festival im Mai verpasst hat, könnte hier auf seine Kosten kommen.
Workshopkonzert: Donnerstag, 26. September, 18.15; Solo-Konzert Johanna Summer: Freitag, 27. September, 18.15, Villa Senar, Hertenstein; www.rachmaninoff.ch/programm
Inspiration von und für junge Filmschaffende
Upcoming Filmmakers, das Schweizer Jungfilmfestival, gibt in vier Blöcken – Zeitlose Beständigkeit, Tiefenblicke, Im Aufbruch, Märchen für schlechte Träume – Einblick ins junge Filmschaffen bis 30 Jahre, mit Preisverleihung (21.30 Uhr) und Afterparty im Moderne (ab 23 Uhr). Die Frage «Was kann Film noch?» ist Gegenstand einer Podiumsdiskussion zum Thema Auftragsarbeit (16.30). Im Block A läuft etwa der mehrfach ausgezeichnete HSLU-Bachelor-Film «Crevette».
Samstag, 28. September, ab 13.30 (19.45 letzte Blöcke), Kino Bourbaki, Luzern; kein Vorverkauf, Kasse vor Ort ab 12.00, www.upcoming-filmmakers.ch .
Haitianischer Autor in Luzern: Gary Victor liest in der ZHB
Der bekannte haitianische Autor Gary Victor ist zu Gast in der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB). Gemeinsam mit seinem Verleger und Übersetzer Peter Trier stellt er seinen Roman «Eine Violine für Adrien» (Verlag Litradukt, 2024) vor – ein Psychodrama und Sittengemälde Haitis zur Duvalier-Zeit. Gary Victor, geboren 1958 in Port-au-Prince, gehört zu den meistgelesenen Schriftstellern Haitis. Ausser Romanen, Erzählungen und Theaterstücken schreibt er auch für Rundfunk und Fernsehen. Im deutschsprachigen Raum wurde er durch seine Kriminalromane um Inspektor Dieuswalwe Azémar bekannt. Auf seiner Lesetour durch Deutschland und die Schweiz wird er am 3. Oktober 2024 in Luzern zu hören sein.
Donnerstag, 3. Oktober, 19.00, Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sempacherstrasse 10; www.lit-z.ch .
Die Gruppe Improphil lädt ein zum Jubiläum: grosse Show im Kleintheater
Die Gruppe Improphil spielt Theater. Sie tut es jeden Abend neu und anders, denn sie improvisiert. Jetzt feiert sie im Kleintheater Luzern ihren 25. Geburtstag, und zwar mit «Best of 25 Jahre Theater Improphil – Jubiläumsshow». Vor 25 Jahren waren in Luzern die ersten Shows einer Truppe zu erleben, die Theater ganz anders dachte, organisierte und spielte. Nämlich als fröhlichen Wettbewerb der Improvisation. Seither spielt das Theater Improphil zwar mit Regeln, aber ohne abgemachten Text und ohne geprobte Szenen. Und jetzt, 25 Jahre später, präsentiert es seine grosse Jubiläumsshow: eine Hommage an die Kunst des Impro-Theaters, eine glamouröse Gala der schönsten (und ja, auch schlimmsten) Momente, die so ein improvisiertes Bühnenleben zu bieten hat.
Samstag, 28. September, 20.00, Kleintheater, Luzern; www.kleintheater.ch .
Sounds: Kick-Ass-Geschwister taufen Debüt
Maxime liefert Melodie auf dem Klavier, Manon schreibt und singt. Im Oktober haben sie ihre erste EP «cold silhouette» herausgebracht, im Januar mit «Au lac» den Kick Ass Award des Radios 3fach für den besten Luzerner Song 2023 gewonnen. Dieser für Luzern ungewohnte jazzige R-‹n›-B-Sound machte hellhörig – im Februar haben wir Manon porträtiert. Sie singt auf Französisch und Englisch, auch mal im selben Song. Nach zwei neuen Tracks, der eine leichtfüssig auf Französisch, der andere eine eher sentimentale R ‹n› B-Ballade auf Englisch, taufen Manon und ihr Bruder Maxime, der alle Songs mitkomponiert hat, ihr Debütalbum.
Mittwoch, 9. Oktober, 20:00, Südpol, Shedhalle; www.sudpol.ch.
Stimmen: Ein Todesjahr und ein a capella-Mahler
Von Kriens in die Musikmetropole Mailand und wieder zurück: Anlässlich des 235. Todesjahrs von Leonti Meyer von Schauensee führen Organist Urs Lütolf, ein Solistenquartett und weitere unter der Leitung von Heinrich Knüsel Werke des umtriebigen Luzerner Komponisten auf. Das Schweizer Vokalconsort derweil konzentriert sich auf Musik der Renaissance und lässt sein Konzert in einer 16-stimmigen a capella-Version von Gustav Mahlers «Ich bin der Welt abhandengekommen» gipfeln.
Sonntag, 29. September, Orgel: 16.30, Kirche Hergiswald, Kriens; Chor: 17.00, Matthäuskirche, Luzern.
Meister der Worte wollen Herzen erobern: Open Mic Slam im Südpol
Wer wird den Südpol als Erster erklimmen und die wärmende Flasche als Sieger in die Höhe halten? Beim Open Mic Slam im Südpol Luzern werfen sich die Poetinnen in spannenden Duellen ihre Lyrik um die Köpfe. Das Publikum entscheidet, wer das Treppchen als Erster erklimmt. Alteingesessene Meister der Worte wie auch frische Talente treten in diesem Open Mic Slam gegeneinander an, um die Herzen der Zuhörerschaft zu erobern. Mit Andy Iten, Rafa Marti, Fatima Rindlisbacher, Bernadette Brusa, Mia Glauser und Andreas Iseli.
Mittwoch, 9. Oktober, 20:00, Südpol, Shedhalle, Kriens; www.sudpol.ch .
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