Metal-Festival mit Fokus auf Death Metal
Der gemeinnützige, in Luzern gegründete Verein «Metal Storm Concerts» hat es wieder geschafft: Bands zu buchen, die einen internationalen Ruf haben und wichtig für die Szene waren oder sind, aber keinen Superstar-Status haben. Nach der ersten Ausgabe vor einem Jahr steht nun bereits der dritte «Metal Storm Over Luzern» an. Der Fokus liegt diesmal auf Death Metal. Doch was ist das überhaupt? Wohlwissend, dass man diese Frage nicht in einem Satz beantworten kann, haben wir bei der Death-Metal-Band Nihilo nachgefragt, die am Festival auftritt. Die fünf Berner aus dem Raum Langenthal haben einen guten Namen in der Szene. Ragulan Vivekananthan ist Sänger von Nihilo und ist als letztes Gründungsmitglied seit mehr als 20 Jahren dabei. (reg)
Samstag, 12. April, ab 15.00, Südpol, Kriens mit den internationalen Metal-Bands Grave, Vader, Asphyx u. a.; weitere Infos: www.metalstorm.ch .
Luzerner Theater remixt «La Traviata» – mit Jugendlichen
Sie ist ein Publikumsliebling. Selbst Leute, die sonst wenig mit Oper am Hut haben, kennen sie: Giuseppe Verdis «La Traviata». Sie basiert auf dem Roman «La Dame aux Camélias» von Alexandre Dumas und erzählt die Geschichte des Freudenmädchens Violetta Valéry, das sich in den hübschen Alfredo verliebt, im allerletzten Moment aber an Tuberkolose verstirbt, war für die damalige Zeit skandalös und aufreibend. Das Luzerner Theater erneuert für seine Version «Lost Violet» nicht nur Verdis Musik (Remix: Larissa Kofman), sondern versetzt das Stück auch in die heutige Welt. Doch nicht nur die Fassung und die Musik sind neu, auch die Besetzung wartet mit Unerwarteten auf. Denn das Pilotprojekt Theater-Jugendorchester ermöglicht es Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren aus der Stadt Luzern und dem Umland erstmals, als Teil des Orchesters im Graben oder des Chors auf der Bühne aufzutreten. (dst)
Premiere: Samstag, 12. April, 19.30, Luzerner Theater , weitere Vorstellungen noch bis Sonntag, 8. Juni.
US-Rapperin Eve am neuen Hip-Hop-Reggae-Festival in Andermatt
Über «You Got Me», einer der schönsten und besten Songs der Hip-Hop-Band The Roots aus Philadelphia, lassen sich mindestens zwei vielsagende Geschichten erzählen. Eine betrifft Rapperin Eve, die am Freitag am neuen Festival High Peak in Andermatt auftritt. Die andere Jill Scott. Die grandiose Musikerin und Sängerin hatte am Stück mitgeschrieben und ursprünglich Refrain und Bridge eingesungen. Das Plattenlabel bestand darauf, Scott, die damals ausserhalb von Philly noch relativ unbekannt war, durch die bekanntere Erykah Badu zu ersetzen; Eve rappt zwar die zweite Strophe, erscheint aber nicht im Musikvideo. (reg)
High Peak Festival Andermatt: Freitag, 11. April, ab 13.45 mit Dog Eat Dog, Xzibit, Eve u. v. m.; Samstag, 12. April, ab 12.15 mit Luniz, Timbaland, Busta Rhymes u. v. m.; www.highpeakfestival.ch .
Ein Mann im Kampf gegen das Chaos
In einem tiefgründigen Solo bringt Ensemblemitglied Christian Baumbach den tragikomischen Roman «Kleine Probleme» auf die Bühne. Die Uraufführung nach dem Erfolgsroman von Nele Pollatschek ist am Mittwoch, 16. April, im UG des Luzerner Theaters zu erleben. «Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles.» Diese erschreckende Erkenntnis trifft Lars, den unentdeckten Schriftsteller, der alleine bei Nieselregen in seinem Einfamilienhaus sitzt und auf die Rückkehr von Frau und Kindern wartet. Das Chaos des Alltags lastet schwer auf ihm: Geschenke einpacken, Steuererklärung machen, Regenrinne reinigen. Doch je länger seine To-do-Liste wird, desto klarer wird ihm: Das Leben lässt sich nicht ordnen. Es ist ein unaufhörlicher Kampf zwischen Anspruch und Realität, zwischen Ordnung und dem unaufhaltsamen Durcheinander der Existenz. Mit «Kleine Probleme» liefert die preisgekrönte Autorin Nele Pollatschek eine humorvolle Reflexion über das Scheitern an den Profanitäten des Alltags. Ensemblemitglied Christian Baumbach bringt den reflektierenden Monolog auf die Bühne. In seinem Solo entfaltet sich die ganze Tragikomik eines Mannes, der versucht, mit seiner Liste – und letztlich mit sich selbst – Frieden zu schliessen. (sh)
Mittwoch, 16. April, 20.00, Luzerner Theater, UG; www.luzernertheater.ch.
Boys Chor Lucerne widmet sich den Lausbuben Max und Moritz
Der Boys Choir Lucerne widmet sich in seinen aktuellen Konzerten den zwei Lausbuben aus der Bildergeschichte von Wilhelm Busch. Zusammen mit einem kleinen Orchester unter der Leitung von Andreas Wiedmer (Wolfgang Sieber, Orgel, Regula Schneider, Klarinette und Madlaina Küng, Kontrabass) machen sich die jungen Knabenstimmen auf. In erfrischender Fassung von Marcel Fässler (Erzähler und Konzept) spielen sie sieben musikalische Streiche – inklusive Orgelpfeifen und Pfeifenorgel! (dst)
Sonntag, 14.30 und 17.00, MaiHof Luzern.
«Weird Folk» aus München mit singendem Bassisten aus Luzern
Der Münchner Musiker und Schriftsteller Florian Kreier alias Angela Aux verbindet Folk, Electronica und psychedelische Klänge zu einer poetischen Soundreise. Als «weird Folk» bezeichnet er das. Ein bisschen schräg ist das schon, und gleichzeitig sehr schön. Auf seinem jüngsten Album «Spacelarking in the Age of Spiritual Machines» erkundet er das Weltall. Dazu passt, dass er neu als Alien verkleidet die Bühne betritt, nicht mehr in Kleid und Perücke. Support: der «singende Bassist», der Luzerner Stoph Ruckli mit seiner Rockband Stoph Bjornson. (reg)
Do, 10. April, 20.30, Club, Südpol , Kriens.
Das Frühlings-Fest und eine Ode an die Frühlings-Freude
Es sollte Riccardo Chaillys Beethoven-Fest werden. Das Frühlings-Fest von Lucerne Festival wartet mit zwei kontrastierenden Beethoven-Abenden und einem Klavier-Schwerpunkt auf und programmiert so gehaltvolle Publikumslieblinge. Doch es kam anders, denn der erwartete Star am Dirigierpult des Lucerne Festival Orchestra bleibt fern. Zum Glück haben sich mit Rafael Payare (wir berichteten am Dienstag) und Franz Welser-Möst zwei würdige Einspringer gefunden. Payare dirigiert am Freitag Beethovens sechste Sinfonie, die «Pastorale», dazu das vierte Klavierkonzert mit Senkrechtstarter Mao Fujita als Solist. Am Sonntag kontrastiert die schicksalsschwangere Neunte (MDR Rundfunkchor, u.a. Regula Mühlemann als Solistin) unter Welser-Möst den vergleichsweise leichten Beethoven vom Einstieg. Am Samstagabend sorgt dann der erst 23-jährige Alexander Malofeex für pianistische Sternstunden mit Schubert, Kabalevsky, Janáček, Liszt und Skrjabin – und ganz ohne Beethoven. Um 16.00 Uhr gibt Festival-Dramaturgin Susanne Stähr zudem eine Orientierungshilfe für die Hunderten von Veranstaltungen am Sommer-Festival. (dst)
Freitag, 11. April, 19.30, Samstag, 12. April, 18.30 und Sonntag, 13. April, 17.00, KKL Luzern; www.lucernefestival.ch
Schüür: Livespektakel mit Dr. Pöbel
Wieder ein Album im Reclam-Einschlag vom Rostocker Rapper Pöbel MC. Auch inhaltlich schliesst «Dr. Pöbel» – er hat inzwischen seine Dissertation (Physik) fertig – an «Bildungsbügerprolls» an. «Die Dichte an ausgefeilten und scharfsinnigen Punchlines, die zu gleichen Teilen Haltung beziehen und dem Witz frönen, ist beispiellos», befindet «kulturnews.de». Vor zwei Jahren liess der Wahlberliner, der in «Kein Berliner» gegen (Lokal-)Patriotismus anrappt, den Südpol überkochen. Die Stimmung war positiv, inklusiv, rücksichtsvoll-ausgelassen. Im Herzen ist Pöbel MC ein Punk. (reg)
Fr, 11. April, 21.00, Saal, Schüür , Luzern.
«Chatbot Challenge» im Kleintheater
Künstliche Intelligenz ist eine Herausforderung für unser Zusammenleben. Was stellt die Künstliche Intelligenz im Theater an? Die Theatergruppe Interrobang macht einen verrückten Abend daraus. Chatbots sind Theatermaschinen: Sie führen Dialoge, sie schlüpfen in Rollen, sie zeigen und erzeugen Gefühle. In «Chatbot Challenge» treten zwei Performerinnen und ein Creative Coder mit Chatbots und anderen KI-Systemen gemeinsam auf die Bühne. Die Frage lautet: Wie viel Theater steckt eigentlich in KI? (sh)
Dienstag, 15. April, und Mittwoch, 16. April, je 20.00, Kleintheater, Luzern; www.kleintheater.ch .
«Volksmusik – ächt Äntlibuech» im KKL
Die Musikgesellschaft Schüpfheim ist mit ihrem Projekt «Volksmusik – ächt Äntlichbuech» die erste Gewinnerin des Wettbewerbs «25-25-25 – alle ins KKL!»: 15.00 Kinderkonzert «So fies!» von zita bimmelt; 16.30 Alphornbläser, Fahnenschwinger und Trychler auf dem Europaplatz; 17.15 Fyrabekonzert Ländlermusik wieder im Konzertsaal. Im Galakonzert um 19.30 entführen die Brass Band Kirchenmusik Flühli, die MG Schüpfheim, Still Searching und diverse Solisten mit dem «Chessiloch» oder der «Schrattensinfonie» in eine mystische, sagenumwobene Musikwelt. (reg)
Montag, 14. April, KKL, Luzern.



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