
FKA Twigs, 37, ist eine schillernde Persönlichkeit. Anfang Jahr wurde die Calvin Klein-Werbung mit der Künstlerin verboten, weil sie sich gemäss der britischen Werbebehörde als «stereotypes, sexuelles Objekt» darstellen liess. Tahliah Debrett Barnetty, wie die 37-jährige FKA Twigs bürgerlich heisst, ist bekannt für ihre extravaganten Auftritte. Sie ist Schauspielerin, Tänzerin, Regisseurin und betrachtet sich als Gesamtkunstwerk. Aber vor allem ist sie eine aufregende Musikproduzentin wie sie auf ihrem neuen Werk «Eusexua» beweist.
Schon auf ihrem Debüt LP1 hat sie 2014 mit futuristischem Avantgarde-Pop die Möglichkeiten des Pop bis ins Äusserste ausgelotet. Ihr neustes Werk ist bekömmlicher. Aus der Zukunft kommend, nähert sich das rätselhafte Wesen mit dem geheimnisvollen Sound der Gegenwart an. Anders gesagt: Ihre Musik ist bekömmlicher und flirtet mit dem Mainstream. Wir hören die spanische Sängerin Rosalía, aber auch Madonna und Kylie Minogue heraus, bleibt aber avantgardistisch. «Eusexua» verspricht ein abenteuerliches Hörerlebnis.
Aber eigentlich ist «Eusexua» treibende Musik für den Dancefloor, für die Ekstase. Inspiriert von rauschenden Rave-Nächten in Prag, kündigte sie ihr Album als «Gipfel der menschlichen Erfahrung» und meint damit einen Zustand der Transzendenz, der durch Musik, Tanz und Sex erreicht werden kann. Um FKA Twigs kommt man in diesem Jahr nicht herum. Stefan Künzli
FKA Twigs: Eusexua (Warner).
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