Grigory Sokolov und Maria João Pires - zwei Tastenzauberer im KKL
Es ist ein Ohrenschmaus für Klavierliebhaber. Gleich zwei internationale Grössen beehren das KKL diese Woche. Einer davon ist Grigory Sokolov. Der schlicht auftretende Musiker stammt aus Sankt Petersburg, wo er auch am Konservatorium studierte. Man könnte ihn wohl als einen der letzten Grossen der russischen Klaviertradition bezeichnen. Politisch blieb er auch nach dem Ende der Sowjetunion integer und geht seinen eigenen Weg.
Die zweite Starpianistin ist Maria João Pires. Die Portugiesin tritt mit dem Luzerner Sinfonieorchester auf. (dst)
Grigory Sokolov: Freitag, 22. November, 19.30, KKL Luzern; Maria João Pires: Mittwoch, 27. und Donnerstag, 28. November, je 19.30, KKL Luzern .
Berliner betrachten das Duo Kiffs als Geschenk
Sie haben sich in Montréal im Probenraum kennengelernt, Mark Bérubé und Kristina Koropecki. 2014 sind sie zusammen nach Berlin gegangen, um drei Tourneen in Europa zu spielen – unter seinem Namen. Seit 2018 sind sie offiziell ein Duo: Kliffs. «Wir machen Musik, geboren in Montréal, aber grossgezogen in Berlin», sagen sie über sich. Er spielt Gitarre und Keyboard, sie Cello und Synthesizer, beide singen sie. Auf einer kleinen Europa-Tournee machen Kliffs, organisiert vom Verein Pro Tramhüsli, Halt im akku Emmen und haben auch neue Songs dabei. (reg)
Samstag, 23. November, 20.00, akku, Emmen; Kollekte.
«Jodel Goes South» - Volksmusik aus der Schweiz und Lateinamerika
Das Duo Wilderbluescht, Johanna Schaub (Gesang/Jodel, Cello) und Christoph Blum (Gesang, Bassgeige, Panflöte, Handorgel) aus Luzern, hegt eine Faszination für Schweizer Volksmusik und Kulturgut; das Ensemble Tammurriata für die lateinamerikanische Volkskultur. Kennengelernt haben sie sich 2022 am Landäbärg Unplugged Festival in Sarnen. Wie das Eine in das Andere übergeht und gemeinsam etwas Neues erschaffen wird, zeigt das Konzertprogramm «Jodel goes South!». (reg)
Freitag, 22. November, 20.00, Kleintheater, Luzern (Premiere); Sonntag, 24. November, 15.00, Aateigi, Sarnen
Raoul Schrott: Die Sternenhimmel der Menschheit
Der Schriftsteller, Übersetzer und Komparatist Raoul Schrott präsentiert am Sonntag sein neues Buch «Atlas der Sternenhimmel» im Planetarium im Verkehrshaus. Raoul Schrott hat in jahrelanger Forschungsarbeit die Vorstellungen der verschiedenen Kulturen über die Entstehung und Eigenart des Sternenhimmels zusammengetragen. Er ist als Autor und Übersetzer international renommiert – unter anderem hat er sich mit der Neuübersetzung antiker Texte wie der Ilias, des Gilgamesch-Epos und altägyptischer Liebeslieder einen Namen gemacht. Der Vortrag in Luzern – der Panta rhei-Vortrag der Hans Erni-Stiftung 2024 – ist die Erstpräsentation seines neuen Buches in der Schweiz. Für seinen Überblick über die Sternenhimmel der Menschheit nutzt Schrott die ausgefeilte Technik des modernsten Grossplanetariums der Schweiz, um unter der Planetariumskuppel die Deutungen von Sternbildern in den verschiedenen Weltkulturen anschaulich zu machen. Die Unesco zählt die Sternenhimmel der Menschheit zum «Ungreifbaren Kulturerbe der Welt». In Schrotts «Atlas der Sternenhimmel und Schöpfungsmythen der Menschheit» sind sie erstmals umfassend dokumentiert. Der Vortrag ist eine Kooperation von Hans Erni-Stiftung und Planetarium des Verkehrshauses der Schweiz. Der Eintritt ist frei. (sh).
Sonntag, 24. November, 18.00, Planetarium, Verkehrshaus Luzern; www.verkehrshaus.ch/hansernimuseum.
Stadtorchester Zug: Zwei Flügel und ein pochendes Herz
Ein finnischer Dirigent und «Pelléas et Mélisande» von Jean Sibelius. Das passt, das kennt man noch. Doch Joonas Pitkänen hat mit dem schwelgerischen «Heart» aus «Theh Goldest» des deutschen Komponisten Flint Juventino Beppe (*1973) und dem Konzert für zwei Klaviere und Orchester des tschechischen Jan Ladislav Dussek zwei selten bis nie zu hörende Leckerbissen aufs Menü genommen. Das Stadtorchester Zug begleitet im Konzert von Dussek das Klavierduo Adrienne Soós und Ivo Haag. (dst)
Sonntag, 24. November, 10.30, Theater Casino Zug.
Heidi Happy, Dachs und Haubi Songs im Neubad
Heidi Happy spielt solo ein Benefizkonzert im Pool. Dabei schöpft sie aus ihrem reichen, mehrsprachigen Liedfundus, ihrer Erfahrung und ihrer Stimmkraft. Mit ihrer Loop-Station kreiert Priska Zemp ganze Klangwelten alleine. Das kann auch ganz schön poppig werden. Der gesamte Erlös kommt Sans-Papiers – Beratung Zentralschweiz zu Gute. Sie passen fabelhaft zusammen Auch tags darauf steht Grosses an im Neubad in Luzern. Der Ostschweizer Basil Kehl alias Dachs präsentiert die brandneue EP «Toti Chatz» (8. November). Grossartig etwa «Äschäbächer Halb Voll», «be nochli müed, noch zwöi, drü Johr», singt er. Man spürt den Typen hinter den Popsongs, der mit ernster Selbstironie auf die Welt schaut. Dazu passt Haubi Songs, der das Alltagsleben in Mundart so wunderbar zu beschreiben weiss, einfach fabelhaft. Multiinstrumentalist Nick Furrer hat viele Fans. Supernova Easy heisst das neue Projekt, in dem er sich der englischen Sprache zuwendet und mit Co-Musikerinnen und -musikern auch musikalisch Neues ausprobiert. Seine EP, «Severine», ist ebenfalls ganz neu (auch 8. November). Und die Tour noch am Anfang. (reg
Heidi Happy: Donnerstag, 21. November, 20.00, Pool; Dachs/Supernova Easy: Freitag, 22. November, 20.30, Klub, Neubad, Luzern.
Morpheus Trance - die Band von drei Luzerner Jazzgrössen
Wie der Gott des Traumes, Morpheus, würde ihre Musik die verschiedensten Formen annehmen, schreibt Morpheus Trance auf ihrer Webseite. Mehrere Stücke bauen auf einem repetitiven Flow auf. Die Band – Christy Doran (Gitarre), Wolfgang Zwiauer (6-String-Bass) und Lukas Mantel (Drums) – am diesjährigen Jazz Festival Willisau: Eine komplexe rhythmische Struktur, Doran spielt lange, stehende Töne auf seiner E-Gitarre. Es wird sphärisch. Dann ein neuer geiler Basslauf, ein Rockriff, ein raffinierter Rhythmuswechsel … Es gibt sie, diese tranceartigen Momente. Die neue CD «In Trance We Trust» ist für den deutschen Schallplattenpreis nominiert. «Nach Konzerten u. a. in Italien freuen wir uns, für’s Heimpublikum zu spielen», schreibt Christy Doran. (reg)
Samstag, 23. November, Saal, Schüür, Luzern.
Manillio mit neuem Album «Deheim, deheim»
Manillio ist zurück auf den Schweizer Konzertbühnen. Im Gepäck hat er sein neues Album «Deheim, deheim», diverse Klassiker aus seiner Diskografie und seine Livecrew – Claude Stucki und Jwan Steiner. Sein Album «Kryptonit» war 2016 ein grosser Erfolg, der Nachfolger konnte nicht an die guten Verkaufszahlen anknüpfen. «Deheim, deheim», sechs Jahre nach «Plus Minus», sei eine sehr starke Platte, lobte Michael Graber in dieser Zeitung. «Auch darum, weil Manillio einmal mehr der Versuchung widersteht, die grosse Welt zu erklären, und uns dafür sehr nahe an seine eigene kleine Welt nimmt.» Dabei bliebe der «Zweifler und Verzweifler unter den Schweizer Rappern» meist leichtfüssig und beinahe optimistisch. Nun setzt er zum «Homerun» an. (reg)
Samstag, 23. November, Saal, Schüür , Luzern.
Stephanie Fuchs: «Mein Leben bei den Massai»
Während eines Forschungsaufenthaltes in Tansania verliebt sich die deutsche Biologin Stephanie Fuchs in einen traditionell lebenden Massai. Die beiden ziehen in sein Dorf, heiraten, werden Eltern. Zwölf Jahre vergehen, eine Rückkehr nach Europa ist undenkbar. Trotz Malaria, Blutvergiftung, Depression und grossen kulturellen Differenzen wächst Stephanies Liebe für ihre neue Heimat jeden Tag. Für Explora reist sie in die Schweiz und erzählt ihre Geschichte. 2020 ging ein Youtube Video über ihr Leben in Tansania mit 19 Millionen Klicks viral. (sh)
Donnerstag, 21. November, 19.30, «Südpol», Luzern; www.sudpol.ch.
Mehrklag Hochdorf: Hier geht Waldbaden trotz Minusgraden
«Im Rhythmus des Waldes» ist ein audiovisuelles Erlebnis mit Live-Musik, Lichtinstallationen und Projektionen. Ilona Kocsis-Näf (Querflöte), Regula Schneider (Klarinette), Simon Andres (Klavier) und Martin Näf (Technik) ermöglichen mit Musik von Debussy, Bloch, Ravel und Herman Beeftink eine Pause vom Alltagsstress. Ein Waldspaziergang durch eine Symbiose aus Natur, Licht und Musik. Mehrklang Seetal ist eine 2023 gegründete Reihe von vier lokal verankerten Musikern, die spezielle Konzerterlebnisse präsentieren wollen. (dst)
Freitag, 22. November, 19.00, Reformierte Kirche Hochdorf.
Operette: Champagner, Intrigen, Fledermauskostüm
Eigentlich ist dem Prinzen Orlofsky nur langweilig. Zu dessen Unterhaltung und als Rache für einen früheren Streich lockt Dr. Falke seinen Freund in eine Falle. Es gibt eine Party, Gefängnis, Verführung, es gibt Ehebruch auf allen Seiten, es gibt künstlerische Ambitionen eines Stubenmädchens und nebst dem Fledermauskostüm noch ganz andere Maskeraden. «Die Fledermaus» von Johann Strauss bietet alles an Satire, Skandal und Champagnerglückseligkeit, was man sich wünschen könnte. So wie Jacques Offenbach Strauss zu seinen Operetten inspirierte, folgt am Luzerner Theater auf Offenbachs «Doktor Ox» im letzten Jahr nun die Strauss-Operette. Im Luzerner Umland gibt es mit dem Theater Sursee und der Operette Arth zwei Bühnen, an denen Amateure und Profis jährlich für Operettenunterhaltung sorgen. Dabei wird ein möglichst breites Publikum angesprochen. Eigentlich ideal für ein Stück wie «Die Fledermaus», zumal in Luzern auch ein spezielles Silvesterprogramm mit dem Stück geplant ist. An einem professionellen Haus wie dem Luzerner Theater ist der Anspruch höher, auch mit den eher leichteren Operettenstoffen zu experimentieren. Was für Erwartungen und gar Befürchtungen mit der hiesigen Aufführung einhergehen und ob diese erfüllt werden, wird man im Zuge der Premiere erfahren. (dst)
Premiere: Samstag, 23. November, 19.30; weitere Vorstellungen noch bis 5. Juni 2025.
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