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Serien-Tipp

«Sirens» ist gerade der grosse Netflix-Hit – was die Serie so gut macht

Ist das eine Komödie oder eine Mystery-Serie? Natürlich beides. Und ein Riesenspektakel.

Simone links tut als Assistentin alles für ihre Herrin Kiki.
Bild: Netflix

Ein Hoch auf die Mini-Serie! Erst noch hat uns in «Adolescence» ein Teenie-Mord den Atem geraubt. Nun blicken wir in «Sirenes» tief in die Abgründe der High Society. Kurze Serien von vier bis fünf Folgen haben den Vorteil, dass sie mehr Raum für die Geschichte lassen als ein Film, aber dennoch ohne unnötige Längen und Nebenhandlungen auskommen.

Anfangs ist in dieser Netflix-Serie alles so lustig. Nicht für Devon (Meghann Fahy), die ihren dementen Vater pflegt, aber für die Zuschauer, die mit Gags am Laufband bei Laune gehalten werden. Alsbald bleibt einem aber das Lachen im Hals stecken, und aus Humor wird Horror. Es ist dieser abrupte Wechsel, das Mäandrieren zwischen Genres, das «Sirens» auszeichnet und unverwechselbar macht. In über 70 Ländern wird die Mini-Serie derzeit auf Netflix am meisten gestreamt – so auch in der Schweiz.

Im Zentrum steht die erwähnte Devon. Sie fühlt sich in ihrer Care-Arbeit von ihrer jüngeren Schwester Simone (Milly Alcock) allein gelassen. Da sie auf ihre Anrufe nicht reagiert, beschliesst sie, zu ihr zu reisen. Simone hat eine Stelle als Assistentin der steinreichen Michaela Kell (Julianne Moore), die sie Kiki nennen darf, angenommen. Fortan lebt sie in einem Luxusgut auf einer Insel vor New York. Hier kümmert sie sich um alle sonderbaren Wünsche ihrer Herrin. Für Devon ist bald klar, dass ihre Schwester in die Fänge einer Sekte geraten ist, an deren Spitze Kiki steht.

Im Anwesen wird ein sonderbarer Kult gepflegt, bei dem es vornehmlich um die Rettung von wilden Raubvögeln geht. Klingt abstrus, und das ist es auch. Die ganze Serie wirkt, als stünden die Protagonisten auf der Bühne eines absurden Theaters stehen. Und in der Tat basiert «Sirens» auf dem Theaterstück «Elemeno Pea» von Molly Smith Metzler.

Alles ist prächtig inszeniert, und gelebt wird hier, so scheint’s, nur für den Schein. Das Leben der Superreichen besteht aus einer anstrengenden Maskerade, das ihrer Angestellten aus mühsamem Schuften. Doch nicht nur zwischen den zwei Gesellschaftsklassen tun sich Risse auf, auch in den Psychen der Figuren öffnen sich Abgründe. Alle scheinen etwas zu verbergen zu haben. Wer gut ist und wer böse, bleibt lange unklar.

Netflix, fünf Folgen.

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