Villa Senar öffnet die Tür zu Rachmaninovs Werk
Die Erinnerung an Komponisten vergangener Zeiten wird in ihrer Musik, in Biografien und in Bildern festgehalten. Aber Erinnerung kann auch räumlich funktionieren. So hat das Andenken an Pianist Sergei Rachmaninow in Hertenstein ein Zuhause gefunden. Die Rachmaninow-Stiftung bespielt die Villa des Komponisten und seiner Frau, um sein Andenken nicht nur zu konservieren, sondern auch am Leben zu erhalten. Hier kann das Publikum noch heute durch die Räume schlendern, in denen Rachmaninow gelebt hat, die Möbelstücke in Originalzustand betrachten und gar den Flügel hören, auf dem wohl unzählige der Stücke entstanden und gespielt wurden. Dazu werden Musiker aus aller Welt eingeladen. (dst)
Eröffnung: Freitag, 7. bis Sonntag, 9. März, weitere Informationen unter www.rachmaninoff.ch .
Bullhead Festival: Metal für einen guten Zweck
Luzern wird zur Metal-Stadt. Da gibt es den Zentralschweizer Verein Metal Storm Concerts, der am 12. April die dritte Ausgabe des Festivals «Metal Storm Over Luzern» durchführt. Aus einer «Metal-Miliz» setzt sich auch «WeRockForKids» zusammen. Der 2023 gegründete Verein versteigert «Wotans» für Kinder. Signiert von internationalen und nationalen Metalbands, wird der Kuschel-Stier mit passendem Namen, ein Hochlandrind, zum Fanartikel für erwachsene Metal-Anhänger. Dahinter steht Sebastian Sigrist aus Malters, Präsident und Gründer von WeRockForKids und Metal-Fan mit sozialer Ader. Letztes Jahr wurde in Windeseile das erste Bullhead Festival auf die Beine gestellt, das den Gedanken, Rock- und Metalmusik mit sozialem Engagement zu verbinden. Nun geht es in die zweite Runde.
Die grösste Schlagkraft haben natürlich die Bands. Musikalisch bietet das Festival eine exklusive Schweiz-Show von Callejon, dazu die Alternative-Metal-Band Emil Bulls und die Rockband Megaherz aus München sowie 14 Schweizer Metalbands. Ein besonderes Highlight: Evil Jared Hasselhoff. (reg)
Freitag, 7., 18.30, Samstag, 8., 17.30 und Sonntag, 9. März, 14.15, Schüür , Luzern.
Luzerner Theater: Tanz für junges Publikum
Direkt aus der faszinierenden Welt der Kinderträume kommt die Inspiration für dieses Tanzstück. Die Company Mafalda tauschte sich in Workshops mit Kindern zum Thema Traum aus und liess die Eindrücke daraus in eine tänzerische Erlebnisreise einfliessen. «Träum schön schlimm!» sensibilisiert für die geheimnisvollen Welten des Traums und zeigt das intensive Erlebnisfeld unseres Innenlebens. Doch Träume sind glücklicherweise nicht bloss befremdlich oder gar unangenehm, sie sind auch aufregend, lustig und poetisch. Das Stück ist eine Einladung zum Eintauchen in die schön-schlimme Welt der Träume. (sh)
Premiere: Mittwoch, 12. März, 15.00, Luzerner Theater; www.luzernertheater.ch .
kunstaheu: 10 Jahre Kultur auf dem Schiff
«Wir unterstützen mit unserem Projekt vor allem Künstlerinnen und Musiker aus der Zentralschweiz», sagt der Verein «kunstaheu». Seit zehn Jahren gibt es das Projekt, das Kultur aufs SGV-Schiff bringt – ein stehendes wohlgemerkt. Das wird mit diversen Konzerten, aber nicht nur, gefeiert, inklusive dreistündiger Jubiläumsfahrt mit Musik, Literatur u. a. (16. März). Wir führen durch den musikalischen Fahrplan: Call Me Clark (11. März): Mal ein Saxofon, mal eine Panflöte, ein eingängiges Riff – die FLINTA*-Band macht eigenwilligen Alternative Rock, gesellschaftskritisch und energetisch. The Knocked Out Rhythms (12. März): Sam Gallati, Arno Troxler und Claudio Strebel spielen schnörkellosen Rhythm ‹n› Blues und Rockabilly. Druckmittel (13. März): Die Lieder der Jazzband erzählen Geschichten aus dem Leben. Mitunter stilübergreifend, live mit sarkastischen Ansagen.
Don Friso und Projekt ET (14. März): Mundartrap aus Luzern und Wil, ein gesellschaftskritischer und witziger Hip-Hop-Doppelabend. Schäbyschigg (15. März): Fünf junge Ostschweizer zwischen Tradition und Innovation. Live seien sie eine Wucht. «118 Minuten» (18. März): Das Neubad zügelt sein beliebtes Format aufs Schiff – zwei Stunden lang durchtanzen. Siselabonga (20. März): Bei diesem Duo verschmilzt Musik aus West- und Südafrika mit westlichen Sounds, akustisch und elektronisch. Don Jules & The Juliettes und Luce (21. März): Verspielt ist das Motto des Indie-Doppelabends.
Einmal Pop-Rock, leicht melancholisch und verträumt, einmal bezaubernd verspielter Folk-Pop. New Balkan Folk (22. März): Das Ensemble um Violinistin Janina Fink besticht besonders durch die spezielle Instrumentierung und seine Spielfreude. Zu den nichtmusikalischen Acts gehört Julia Steiner (19. März) mit ihrem ersten Soloprogramm «Warum du morgen noch leben könntest». «Sie ist cool, ehrlich und witzig zugleich», finden wir. Den Abschluss macht die Luzerner Krimiautorin Silvia Götschi (23. März) mit «Biberbrugg», einer Performance aus Erzählen, Theater und Musik. (reg)
Dienstag, 11. bis Sonntag, 23. März, Schiff stehend, Steg 7, Schweizerhofquai, Luzern; www.kunstaheu.ch.
Film über versteckte Armut in der Schweiz
Eine alleinerziehende Mutter im Kanton Wallis kämpft verzweifelt um ihre finanzielle Existenz und versucht, ihren drei Kindern vorzugaukeln, dass alles in Ordnung ist. Um den Schein eines normalen Lebens zu wahren, gerät sie immer tiefer in die Kleinkriminalität und verliert nach und nach das Vertrauen der Behörden. «Les courageux» der Schweiz-Amerikanerin Jasmin Gordon ist ein Film über versteckte Armut in der Schweiz, die oft erst bei genauem Hinsehen sichtbar wird. Er wird zusammen mit dem Solidaritätsfonds für Mutter und Kind und Caritas Luzern als Luzerner Vorpremiere gezeigt, in Anwesenheit der Regisseurin und Hauptdarstellerin Ophélia Kolb. Weltpremiere feierte «Les courageux» in Toronto und gewann am Zurich Film Festival zwei Preise. (reg)
Montag, 10. März, 18.20, Kino Bourbaki, Luzern.
Kleintheater: Punkband wider den Neoliberalismus
«My Heart Is Ready For A Revolution» ist der erste gemeinsame Theaterabend von Livio Andreina, Damiàn Dlaboha und Christoph Fellmann. Drei Generationen des Luzerner Theaterschaffens stehen hier zusammen auf einer Bühne, als Punkband, und mit einer Mitspielerin aus der vierten Generation. Zusammen zeigen sie einen Theaterabend über die Sehnsucht nach einer Revolution oder was davon übrig bleibt in der heutigen Zeit. Die revolutionäre Punkkomödie von A.D.F. (Andreina-Dlaboha-Fellmann) erzählt vom Wunsch nach einer anderen Welt, nach einer grundlegenden Änderung der herrschenden neoliberalen Ordnung, sprich: vom Träumen über eine Revolution. (sh)
Dienstag, 11. März (Premiere), sowie am 12., 13., 18., 19. und 20. März, je 20.00, Moderne Karussell, Pilatusstrasse 21, Luzern; Tickets: www.kleintheater.ch .
Speakers' Corner in der Kunsthalle
Die Kunsthalle Luzern öffnet ihre Türen für ein neues Veranstaltungsformat: den Speakers’ Corner Kunsthalle Luzern. Eine offene Plattform für Künstler, Kulturschaffende und die interessierte Öffentlichkeit, für alle, die sich vernetzen, austauschen, experimentieren, performativ äussern oder erproben wollen – sei es zur aktuellen Ausstellung oder zu eigenen Themen. Ohne Anmeldung. Ohne feste Vorgaben. In gegenseitiger Absprache und mit Raum für Kreativität. Moderiert von Marius Geschinske, dem Leiter der Kunsthalle Luzern. (sh)
Mittwoch, 12. März, 18.00, Kunsthalle, Bourbaki, Löwenplatz 11, Luzern.
Kunz sagt hallo, hallo
Kunz könne leider keine privaten Auftritte an Geburtstagsfeiern, Hochzeiten … mehr wahrnehmen, heisst es auf der Webseite. Er ist zu gross geworden. Anfang Februar war er in der ausverkauften Braui in Hochdorf – nach einem Jahr Pause kehrte er auf die Bühne zurück. Jetzt spielt der Luzerner Mundartsänger mit seiner grossen Folk-Pop-Band gleich ein paar Mal in unserer Region, und es ist noch nicht, aber wohl bald, ausverkauft. (reg)
Freitag, 7. März, 20.00, Aegerihalle, Unterägeri; Samstag, 8. März, 20.00, MZH Ebnet, Escholzmatt; Freitag, 21. März, 20.00, MythenForum, Schwyz.
Evgeny Kissin: Ein Extrakonzert der Extraklasse
Nach dem grossen Erfolg, das sein Schostakowitsch-Projekt am Klavierfestival «Le Piano Symphonique» im Januar feiern durfte, kehrt Evgeny Kissin bereits nach Luzern zurück. Nun tritt er allein auf, spielt im ersten Teil Johann Sebastian Bachs zweite Partita in c-Moll, Frédéric Chopins Nocturnen 1 und 2 und dessen Scherzo Nummer 4 in A-Dur. Doch auch zu dieser Gelegenheit darf Musik von Dimitri Schostakowitsch nicht fehlen: Nach der Pause spielt Kissin die zweite Sonate in h-Moll und zwei Sätze aus den 24 Präludien und Fugen. (dst)
Donnerstag, 13. März, 19.30, KKL Luzern .
Samara Joy: Die neue Stimme des US-Jazz
Wenn von ihr die Rede ist, fallen Namen wie Sarah Vaughan oder Ella Fitzgerald. Für ihr Talent, ihre Reife, Emotionalität und Eigenständigkeit wird Samara Joy in den USA gefeiert. Die 25-Jährige hat bereits fünf Grammys gewonnen, je zweimal wurde sie für die beste Jazz-Darbietung und das beste Jazz-Gesangsalbum ausgezeichnet. Speziell: 2023 gewann Samara Joy in der spartenübergreifenden Kategorie «Best New Artist». Konzert im Rahmen von «Jazz Classics Luzern», organisiert vom Jazz Club Luzern und «AllBlues». (reg)
Dienstag, 11. März, 19.30, Konzertsaal, KKL, Luzern.
Meggen: Die Brahmskommode wird zur Spieldose
Eine geheimnisvolle Kommode mit unzähligen Dokumenten und Andenken gibt einen Einblick in den Kosmos Brahms’ zwischen 1865 und 1895. In dem Möbelstück sind Geschichten des Komponisten und seiner Zürcher Freunde und Weggefährten enthalten, es spannt den Bogen von Brahms‘ erstem Konzert bis zur Eröffnung der Tonhalle. Im aktuellen Programm der Reihe «Musik und Geist» liest Kaspar Wolfensberger aus seinem historischen Roman, die Pianistin Marian Rosenfeld begleitet die Lesung mit Werken von Johannes Brahms. (dst)
Dienstag, 11. März, 19.30, St. Charles Hall, Meggen.
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