«Wasserwege» heisst das Ding. Mehr gibt es nicht zu sagen. Und nicht einmal der Titel hält, was er verspricht. Langsam und träge, glasklar und geheimnislos zieht sich das Schäfchen-Zählen an der polnischen Grenze über die Runden. Kein Wasserweg ist das. Dieser «Polizeiruf», auch der leckere Vincet Ross (Andre Kaczmarczyk) kann es nicht ändern, ist ein stehendes Gewässer. Gähn.
Ross und Karl Rogov (Frank Leo Schröder) sollen den Mord an einer jungen Studentin aufklären. Sie starb in ihrem Kanu. Was nicht aufregend ist, sondern ehrlich. In diesem Krimi wird mächtig gepaddelt, jeder in eine andere Richtung.
Dass die Tote bei den Recherchen für ihre Masterarbeit (über die Nutzung der alten Wasserwege der Gegend) auf Untiefen gestossen sein muss, verrät sich in den ersten Minuten. Nun bleibt nur noch abzuwarten, wer, was, wie und wieso – schmuggelt. Wasserwege sind zum Schmuggeln da, was sonst?
Die Täterjagd geht flott. Der Kreis der Verdächtigen ist herrlich übersichtlich. Die Bösen sind ja nicht nur böse, sie sehen auch so aus. Wäre Ross nicht, dem man gerne zusieht, auch wenn er bloss versonnen über den Kanal blickt, gäbe es den ranzigen Professor der Studentin nicht, ein Fiesling offensichtlich, und wäre da nicht eine unglaubwürdige Wasserschutzpolizistin (mit dem Dialekt von Rudi Carrell), dem Zuschauer schliefen die Füsse ein. Binnenschifffahrt eben, seichtes Zeug. Kreuzworträtsel sind spannender.
Polizeiruf 110. Wasserwege. Sonntag, 20.15, ARD.
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