Zum zweiten Mal werden die 2009 gegründeten «Lucerne Guitar Concerts» zum Festival gebündelt und zeigen die Vielfalt der akustischen Gitarre zwischen Klassik und Folklore. Zum Festivalfeeling gehört das Neubad, in dem sieben Konzerte, Meisterkurse, ein Vortrag und ein Open Stage stattfinden. Auf dieser können sich Gitarristinnen und Gitarristen in ungezwungener Atmosphäre präsentieren (So, 21. Mai, 14.00).
Der Stargast: Thibaut Garcia
Zum Festivalanspruch gehören auch die Stars. So kann man mit dem 29-jährigen Franzosen Thibaut Garcia einen der führenden Gitarristen seiner Generation kennenlernen. Garcias Karriere startete durch, als er 2015 den ersten Preis bei der Guitar Foundation of America gewann – innerhalb von sechs Monaten sechzig Konzerte in den USA zu geben, war für ihn eine der grössten Erfahrungen, die er «je gemacht habe.» Ein Höhepunkt im letzten Jahr war die Zusammenarbeit im Duo mit dem Countertenor Philippe Jaroussky für die CD «À sa guitare». Das Festival in Luzern eröffnet Garcia mit spanischer Gitarrenmusik vom Spanier Isaac Albéniz bis zu Agustín Barrios, dem südamerikanischen «Chopin der Gitarre» (Do, 18. Mai, 19.30).
Mit einem prominenten Solo-Rezital wird das Festival auch beschlossen: Xuefei Yang, eine weltweit gefeierte Pionierin der klassischen Gitarre aus China, spielt neben Klassikern von Bach bis Barrios auch Piazzolla und ein Werk des Chinesen Xu Changjun (So, 21. Mai, 17.00). Dazwischen ist die Gitarre in unterschiedlicher Kammer- und Weltmusik zu hören.
Barocke Weltmusik und Gipsy Jazz
Den Freitagabend eröffnet das Frauen-Trio «sixty1strings» in der aussergewöhnlichen Besetzung Gitarre, Mandoline und Harfe und mit Werken von Saint-Saëns über Piazzolla bis Hans Werner Henze (19. Mai, 19.30). Im Late Night entführen George Ricci (Klarinette) und Zarek Silberschmidt (Gitarre) mit Musik von Django Reinhardt, Edith Piaf, des Country-Sängers Jerry Reed oder der Beatles in die Welt des Gypsy Jazz (19. Mai, 22.00). Das aufstrebende Lucerne Guitar Duo (Hannah Biermann und Roger Schütz) spielt am Samstag ein französisches Programm um Debussy und Poulenc (Sa, 20. Mai, 17.00).
Archaische Weltmusik aus dem Barock verspricht das Programm «Mad Lover» des Geigers Thomas Dunford und des Lautenisten Théotime Langlois de Swarte: eine Spurensuche nach den Anfängen der Melancholie im 17. Jahrhundert mit Musik des Geigenvirtuosen Nicola Matteis (Sa, 20. Mai, 19.30). Welche Rolle die Gitarre lange vor Youtube und Tiktok in den Massenmedien um 1930 spielte, erzählen die Gitarristen Jörg Holzmann und Cla Mathieu in einem Vortrag über «Platte, Radio, Kino» (Sa, 20. Mai, 14.00). Und wer Lust bekommt, selber Gitarre zu spielen, kann in der Gitarrenpräsentation durch Gitarrenbauer Instrumente ausprobieren (Sa, 20. Mai, 10-12.00).
Do, 18., bis So, 21. Mai, Neubad, Luzern; www.lucerneguitarconcerts.com.
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