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Kunstauktion

«Wir wollen regionales Kunstschaffen ganz direkt stärken»

Am Samstag findet in Luzern die Kunstauktion «Kissthehen» statt. Gegründet wurde sie von den beiden Künstlerinnen Barbara Hennig Marques und  Monika Kiss Horváth. Wir fragten die beiden, was daran so besonders ist.

Was unterscheidet «Kissthehen» von anderen Kunstauktionen?

Sie ist komplett kuratiert von uns beiden. Wir laden die Kunstschaffenden persönlich ein; es gibt kein Bewerbungsverfahren. Wir versteigern nur Werke von lebenden Kunstschaffenden, die direkt vom Erlös profitieren und 51 Prozent davon bekommen. Es sind weder Sammelnde noch Händlerinnen und Händler involviert.

Barbara Hennig Marques und Monika Kiss Horváth.
Bild: Foto: zvg / Melk Imboden

Welche Kunstschaffenden sind dieses Jahr vertreten?

Wir zeigen eine grosse Bandbreite: Junge Positionen wie Amalia Maciuca (HSLU-Masterstudentin) oder Mathola Wittmer (Manor Kunstpreis 2024), das Zentralschweizer «Urgestein» Rudolph Blättler sowie international etablierte Namen wie Rebekka Steiger oder Lang/Baumann. Versteigert werden Objekte, Collagen, Fotografien, Malereien, Zeichnungen – und dieses Jahr sogar eine Performance.

Warum braucht es so ein Format in Luzern?

Weil es regionale Kunstschaffende ganz direkt stärkt. Bei klassischen Auktionen profitieren meist Sammelnde oder Galerien – bei uns geht der Erlös direkt zurück in die Szene. Zudem fliesst ein Teil an die Visarte-Unterstützungsstiftung, die Kunstschaffenden in Notlagen hilft. Die Auktion ist auch ein Erlebnis. Erstmals zeigen wir zwei Live-Performances. Viele Kunstschaffende werden persönlich anwesend sein. Und unser Auktionator ist Patrick Frey.

Welche Haltung erhoffen Sie sich von Interessierten?

Neugier und Freude am Entdecken. Viele Werke beginnen bei sehr zugänglichen Preisen. Uns geht es darum, Kunst sicht- und erreichbar zu machen. Und darum, dass Kaufende sich als Teil eines zirkulären, solidarischen Kunstökosystems verstehen.

Wie viele Werke werden Sie versteigern? Wie ist die Preisspanne?

Wir versteigern insgesamt 43 Werke – das günstigste startet bei 200 Franken, das teuerste bei 9000 Franken, bei einem Schätzpreis von 14’000. Und weil «Kissthehen» immer auch augenzwinkernd ist, gibt es dieses Jahr unser gemeinsames Objekt «Das Ei, zweimal geküsst» mit einem Schätzpreis von 2'000'000 Franken.

«Das Ei, zweimal geküsst» (Fingerfarbe und Nagellack auf Ei).
Bild: zvg

Was bedeutet eigentlich der Name «Kissthehen»?

Ganz einfach: Eine Wortschöpfung aus unseren Nachnamen: Kiss und Hennig, übersetzt «Küss die Henne».

«Kissthehen»:  Samstag, 22. November, Hotel Europe, Luzern.
Auktion: 13–16 Uhr.
Ausgabe der Bieternummern ab 12 Uhr.
Nachverkauf nicht versteigerter Werke: Sonntag, 23. November, 12–16 Uhr, Atelier Monika Kiss Horváth, Hirschengraben 41B, Luzern.
Der Erlös geht zu 51 Prozent an die Kunstschaffenden, das Übrige deckt u.a. die Kosten der Veranstaltung; Infos: www.kissthehen.com

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