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Online Magazin

Jugendmagazin will Basel erobern

Nach St. Gallen, Zürich und Bern ist nun Basel an der Reihe: Das Online-Magazin Tink.ch, das von Jugendlichen für Jugendliche produziert wird, hat seine Lokalredaktion am Rheinknie eröffnet und sucht nun junge Autorinnen und Autoren.

Natascha Chtanova

Das Online-Magazin Tink.ch eröffnete am letzten Samstag seine Basler Lokalredaktion im Connect Café im Unternehmen Mitte. An einem Infotag konnten schreibinteressierte Jugendliche aus der Region das Magazin, das sich an ein jugendliches Publikum richtet, kennenlernen und sich überlegen, ob sie sich dafür engagieren wollen. Bei Tink.ch sind junge Leute zwischen 16 und 30 Jahren journalistisch tätig. «Wir haben bereits Lokalredaktionen in St. Gallen, Bern und Zürich», erläutert der Verlagsleiter Janosch Szabo. Rund 40 feste Mitglieder und 50 freie Mitarbeitende zählt das Onlinemagazin. Ihre Beiträge werden laut Szabo monatlich von 13 000 Personen gelesen.

«Bisher hatten wir kein Team in Basel, obwohl es eine wirklich interessante Stadt mit coolen Angeboten für Jugendliche ist. Uns fehlte hier jemand, der den Karren zieht», erzählt die 22-jährige Chefredaktorin Lena Tichy. Das soll sich jetzt ändern. Der «ideale Jungendliche», der für Tink.ch Berichte verfasse, sei sozial interessiert und engagiert und habe Freude am Schreiben. «Die jungen Leute brauchen keine journalistischen Vorkenntnisse», fügt die Chefredaktorin an.

Schon bald versammelt sich eine Handvoll Jugendliche im Connect Café und stellte sich in einer Runde vor. Die wenigsten von ihnen haben bereits Erfahrung mit dem journalistischen Verfassen von Texten, doch alle versichern, dass sie gern schreiben. «Ich finde es toll, dass es hier keinen Druck gibt, eine bestimmte Mindestanzahl an Texten zu schreiben», sagte Milena. Und Lorenz erzählt, dass er Mitglied im jungen Rat sei und sich für Politik interessiere. Die anwesenden Jugendlichen wurden an die erste Redaktionssitzung vom 18. Mai eingeladen. «Bringt eure Freunde und Bekannte mit», gab Szabo ihnen auf den Weg mit.

«Bei uns ist es erlaubt, Fehler zu machen. Wir Redaktionsleiterinnen und -leiter sind bemüht, ein Feedback zu geben, damit die Texte besser werden», sagt Lena Tichy. Es gebe keine Aufnahmeprüfung, und es sei bisher auch nicht vorgekommen, dass Jugendliche abgewiesen werden mussten, weil ihre Texte ungenügend gewesen seien. «Wir sind auch behilflich, wenn die Jugendlichen den Schritt in den professionellen Journalismus wagen», betont Tichy. Beispielsweise bei der Frage, wie und wo man sich am besten bewerben soll.

Die Mitarbeit bei Tink.ch sei für die Berichterstatter ein Hobby, denn es gebe kein Honorar. «Wie stark die Teilnehmenden sich bei uns engagieren, ist ihnen überlassen», sagt die Chefredaktorin. Laura Kissling zum Beispiel schreibt und fotografiert seit drei Jahren in unregelmässigen Abständen für das Magazin. Sie sei über eine Freundin zu Tink.ch gekommen. «Am liebsten berichte ich über Konzerte», räumt die 26-Jährige ein. Sie finde die Erfahrungen, die sie dabei sammle, wertvoll. «Ich sehe meine berufliche Zukunft im Eventbereich», verrät sie und fügt lächelnd hinzu: «Wie lange ich noch für Tink.ch schreibe, weiss ich nicht. In vier Jahren bin ich 30, aber da werde ich wohl nicht sofort gehen müssen.»

www.tink.ch

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