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Kulturtipps

Jazz und Jodel in Willisau, Goethe auf dem Gotthard und Mozart-Oper im Luzerner Theater

Unsere Region bietet jede Woche ein spannendes Kulturprogramm zum Entdecken, Eintauchen, Geniessen. Hier finden Sie unsere neun ausgewählten Tipps.

Das Jazz Festival Willisau ­vereint damals und heute

Zuerst das besonders Besondere und Einmalige: Am dritten Jazz Festival Willisau, 1977, trat der US-amerikanische Saxofonist Pharoah Sanders (1940–2022) mit seinem Album «Pharoah» auf. Es war sein erster Gig in der Schweiz, wovon es eine Liveaufnahme gibt. Damals spielte Sanders auch das Stück «Harvest Time». Zu Ehren der Jazzikone und des Meisterwerks «Harvest Time» initiierte Joshua Abrams anlässlich der Neu-Edition des wegweisenden Albums 2023 das Projekt «The Harvest Time Experiment», eine immer wieder andere Liveinterpretation des legendären Tracks. Das Ad-hoc-Ensemble wurde für Willisau mit zwei profilierten Luzerner Musikern ergänzt: Saxofonist Christoph Erb und Pianist Hans Peter Pfammatter – am Samstag um 16 Uhr in der Halle. Zu unseren Glanzpunkten im Hauptprogramm folgen Sie dem Link.

Im Rahmenprogramm sind Simone Felbers iheimisch (Mi; ein Porträt folgt nächste Woche), Fai Babas, Long Tall Jeffersons und Paul Märkis Löwenzahnhonig (Do), das Looty Trio mit Sebastian Strinning, Marc Unternährer und Valeria Zangger (Fr) oder – nach ihrem begeisternden Auftritt am Luzern Live – Siselabonga (Sa) zu hören. Alles sehr empfehlenswert. Und um den äusseren Rahmen gibt’s noch einen inneren: Mit «Carpe Momentum!» wird ebenfalls am Mittwoch (17.00) die Ausstellung mit «Live-Jazzbildern und Auf-Zeichnungen» des Luzerner Künstlers Werner Meier im Rathaus Willisau eröffnet – es ist die letzte dieser Art. Entstanden sind die Werke an Jazzfestivals in der Schweiz – Willisau, natürlich –, Europa und in Übersee. (reg)

Jazz Festival Willisau, 28. August bis 1. September; www.jazzfestivalwillisau.ch .

Mit «Idomeneo» per Durchwahl in die Antike

Diese Geschichten überdauern Jahrtausende. Die Stoffe aus der Antike bilden zwar heute immer weniger die Grundlage grosser Erzählungen. Doch gerade in der Oper haben sie ihren festen Platz. Kein Wunder, denn in den Mythen findet man Superhelden, glückliche, meistens aber unglückliche Liebesgeschichten, übernatürliche Erklärungen für Naturphänomene und spannende Abenteuer. Man denke nur an Orpheus, der seine Eurydike in jeder Version ein bisschen anders verliert.

Dass diese dem heutigen Publikum nicht mehr so geläufig sind und so ein Erfahrungsmoment verloren geht, ist zwar ein Wermutstropfen, hält aber zum Beispiel das Luzerner Theater nicht davon ab, auch diese Stoffe auf den Spielplan zu nehmen. Ein aktuelles Beispiel ist Wolfgang Amadeus Mozarts grosse Choroper «Idomeneo», die am Wochenende Premiere feiert.

Premiere: Sonntag, 25. August, 17.00, Luzerner Theater.

Andermatt: Goethes Frauengeschichten mit Isabel Karajan

Schauspielerin Isabel Karajan.
Bild: Elia Roman

Die dritten «Goethe Tage Andermatt» wandeln am 24. und 25. August mit einer neuen App auf den Spuren von Goethes Reisen auf den Gotthard und stellen Goethes «Frauengeschichten» vor. In einem Liedrezital, einer Theaterperformance und einem Podium in der Konzerthalle Andermatt und im Museum Sasso San Gottardo wirkt mehrfach auch die österreichische Schauspielerin Isabel Karajan mit.

www.andermattmusic.ch

Ein «Debut» der höchsten Klasse

Die Harfenistin Tjasha Gafner spielt dieses Jahr ihr «Debut».
Bild: Lila Barth/zvg

Es ist ein Festival der Stars und grossen Orchester, des Wagemuts im zeitgenössischen Bereich und des musikalischen Austauschs. Fast eine Woche nach Beginn des Lucerne Festivals startet diesen Donnerstag eine weitere Reihe – «Debut». In diesen Konzerten zeigen sich aufstrebende Künstlerinnen und Künstler solistisch. So gab auch Anne-Sophie Mutter als 13-Jährige ihr Debüt in der damals noch «Junge Künstler» genannten Reihe.

Die diesjährigen «Debut»-Musikerinnen und Musiker sind zwar etwas älter, haben aber bereits vielversprechende Lebensläufe vorzuweisen. Die in Lausanne geborene Harfenistin Tjasha Gafner wurden bereits zwanzig internationale Auszeichnungen verliehen, darunter den ARD-Wettbewerb inklusive Publikumspreis. In Luzern spielt sie einen bunten Strauss von Bach bis Holliger.

Auch der britische Pianist Martin James Bartlett ist mit seiner Karriere auf Kurs. Er hat bereits zwei Alben bei Warner Classics veröffentlicht, spielte bei den BBC Proms und wurde von Rudolf Buchbinder ausgezeichnet. (dst)

Tjasha Gafner: Donnerstag, 22. August, 12.15, Lukaskirche, Luzern; Martin James Bartlett: Dienstag, 27. August, 12.15, Lukaskirche, Luzern.

Festival: Heimelig – Musik auf dem Landäbärg

Troubas Kater.
Bild: zvg

«Eis für alli» sei das Landäbärg Unplugged Festival, Familien und Kinder willkommen. Neun Acts vorwiegend aus Ob-, Nidwalden und Luzern und je ein nationaler Headliner stehen an zwei Abenden auf der Bühne. Nach den heimischen Jolly & the Flytrap sind das am Freitag Troubas Kater (Bild), die Stimmungsmacher-Mundart-Combo aus Bern; am Samstag u. a. das Folk-Pop-Duo Dom Beech, das Gitarren-Duo Hoehn (die Brüder Samuel und Silvan Kuntz von Panda Lux), Moes Anthill mit neuer Musik oder das Indie-Folk-Trio Bona Rhodes aus Zürich/Winterthur. (reg)

Freitag/Samstag, 23./24. August, ab 18.00/ab 13.00, Landenberg, Sarnen; lupf.ch .

Schwyz: (Inner-)Schweizer ­Kinofest

Einige Highlights der 2. Schwyzer Filmtage: Der Muotathaler Hit «Von der Alp auf die Musicalbühne» (Sa, 20.30), Thomas Horat und Frank Purschwitz stellen an der Kurzfilmnacht «Stern sein» (Fr, 20.30) vor, Erich Langjahrs «Hirtenreise» (Fr, 20.00) oder Edwin Beelers «Hexenkinder» (Sa, 15.00), «Tönis Brautfahrt» (So, 17.30) von Claudia Steiner zum 10-Jahr-Jubiläum; oder Vorpremieren: die Doku über Schwingerkönig Nöldi Forrer (So, 18.15) und Samirs «Die wundersame Verwandlung der Arbeiterklasse in Ausländer» (So, 20.00). (reg)

Freitag, 23. bis Sonntag, 25. August, Kino Schwyz/Hauptplatz, Schwyz; www.kino-schwyz.ch .

Weil es so schön war: Noch einmal die Tanzproduktion «Ineptie»

Koen Deveux, Direktor Bühnenbetrieb am Luzerner Theater, öffnet ab dem 22. August 2024 wieder die Wände der Box, wenn «Ineptie» aufgeführt wird.
Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 7. 8. 2024)

Das Luzerner Theater nimmt das Erfolgsstück «Ineptie» zum Spielzeitbeginn 2024/2025 noch einmal in sein Programm: Was ursprünglich als Befreiungsschlag für den Tanz nach den Einschränkungen der Covid-Pandemie gedacht war, stellte sich im Lauf der Vorstellungen in der Spielzeit 2021/2022 als ein Fest des Lebens heraus. Ein Tanzabend, der aus der Ruhe heraus entsteht, aus der Hitze des Sommers ebenso, und im sanften Luftzug der geöffneten Box fasziniert. Die lichten Vorhänge lassen den Blick auf die Stadt zu. (sh)

Wiederaufnahme: Donnerstag, 22. August 2024, 20.00, Luzerner Theater, Box. Weitere Aufführungsdaten: www.luzernertheater.ch .

Zeitdokument: Kubas erster ­Schwarzer Regisseur

Nicolás Guillén Landrián.
Bild: Trigon Film

Was machte den Künstler Nicolás Guillén Landrián (Bild) und seine Filme aus dem Kuba der 60er- und frühen 70er-Jahre so einzigartig? Und weshalb endete einer wie er, der sein Land und seine Leute innig liebte, im Gefängnis, in der Psychiatrie und im Exil? Ernesto Daranas’ Dokumentarfilm (23. + 28. 8., 3. 9., 18.30) ist eine Annäherung an Landrián, dessen Geschichte und Werk. Der Film zeigt, wie das Kuba des Fidel Castro mit Unangepassten umgeht – bis heute. Ein Teil des einzigartigen Werks konnte gerettet und restauriert werden (Kurzfilme: 22. + 27. 8., 2. 9., 18.30). (reg)

Stattkino, Luzern; www.stattkino.ch , Res.: Tel. 041 410 30 60.

Open Air: Glücklich zmetzt i de Stadt

Velvet Two Stripes.
Bild: zvg

Das 13. Glücklich-Festival ist das letzte, das auf dem EWL-Areal in Luzern durchgeführt wird. Das Programm lässt sich sehen: Miss C-Line (Neo-Soul aus Bern/Basel), Velvet Two Stripes (Rock 'n' Roll aus St. Gallen; Bild), Klischée (Electro-Swing aus Bern), Zian (Singer-Songwriter aus Basel) und Dodo (Reggae/Ragga aus Zürich). Nicht zu vergessen die Daydance von 16 bis 22 Uhr, heuer mit den DJs Samas, Nici Faerber und Juli Lee. Und auch hier sind Familien willkommen: von 14 bis 20 Uhr gibt’s Unterhaltung für Kids mit MS Sports. (reg)

Samstag, 24. August, ab 13.30, EWL-Areal, Fruttstr., Luzern; www.gluecklichfestival.ch .

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