1935 sah sich der jüdische Industrielle Max Silberberg gezwungen, einen grossen Teil seiner Kunstsammlung zu versteigern, da er unter dem Druck der Nationalsozialisten in finanzielle Nöte geraten war. Ferdinand Hodlers "Stockhornkette mit Thunersee" kam für 3800 Reichsmark, umgerechnet knapp 7000 Franken, unter den Hammer.
Wer der Käufer war, ist bis heute unbekannt. Mitte der 1940er-Jahre kam das Bild wieder in die Schweiz zurück. 1985 ersteigerte es der St. Galler Alt-Regierungsrat Simon Frick in der Galerie Kornfeld in Bern.
Gerta Silberberg, die Schwiegertocher von Max Silberberg, erhebt seit Jahren Anspruch auf das Hodler-Bild in St. Galler Besitz. Seit 2001 versuche sie, "vermögensrechtliche Fragen hinsichtlich des Hodler-Bildes zur Diskussion zu stellen", heisst es in der "NZZ". Simon Frick habe sich indes nicht durchringen können, sich auf die Anfrage der Erbin einzulassen.
Das Bild von Ferdinand Hodler (1853-1918) gehört zu einer Serie von 33 Ansichten des Gebirgszuges, die zwischen 1904 und 1913 entstanden sind. Eines dieser Werke war im Dezember 2006 bei Sothebys in Zürich für 5,7 Millionen Franken versteigert worden.
Zurzeit befindet sich das Bild im Depot des Kunstmuseums St.Gallen. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung "eMotion", welche experimentell die Erfahrungen der Museumsbesucher untersucht, soll die "Stockhornkette mit Thunersee" gezeigt werden.
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