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Ende für das Blue Balls Festival Luzern – Urs Leierer führt es nicht mehr in der bisherigen Form durch

Das Blue Balls Festival wird in der bisherigen Form nicht mehr stattfinden. Dies gab die Festivalleitung soeben bekannt. Statements von Festivaldirektor Urs Leierer sowie der Stadt Luzern folgen in Kürze.

Typische Stimmung am Blues Festival, hier an der zweitletzten Austragung 2018.
Bild: Bild: Philipp Schmidli (22. Juli 2018)

Im März musste das Blue Balls Festival 2022 wegen einer Erkrankung von Festivaldirektor Urs Leierer abgesagt werden. Urs Leierer geht es gesundheitlich besser, wie das Festival eben bekannt gab. Er werde aber das Blue Balls Festival nicht mehr in der bekannten Art weiterführen. Dies gelte auch für den Verein Luzerner Blues Session.

Das Blue Balls Festival präsentierte nationale und internationale Stars sowie Newcomer in den Sparten Musik, Fotografie, Kunst, Video, Film und Talk. Es sei ein Biotop kreativen Schaffens rund um das Luzerner Seebecken gewesen, heisst es in der Mitteilung. Dies mit Künstlern wie James Blunt, Ed Sheeran oder Xavier Naidoo und jährlich rund 100'000 Besucherinnen und Besuchern.

Das Konzept des Blue Balls Festivals stammte von der Agentur Blue Balls Music, Veranstalter war der Verein Luzerner Blues Session. Die Markenrechte liegen bei der Agentur. Die Agentur Blue Balls Music bleibt mit Urs Leierer weiterhin aktiv.

Kleinere Festivals bleiben möglich

Gemäss Mitteilung bleibt das Blue Balls mit dem Verein Luzerner Blues Session verbunden und schliesst nicht aus, dass kleinere Blue Balls Festivals oder Blue Balls Nights stattfinden werden. Alle Städte der Schweiz seien möglich. Die Events würden kommuniziert, sobald sie aktuelle seien. Blue Balls und der Verein Luzerner Blues Session bedanken sich gemäss Mitteilung beim jahrelangen Support der Stadt Luzern, den Partnern, der Staff und den Fans.

Eines der  Highlights der letzten Austragung des Blue Balls im Sommer vor drei Jahren: Dir britische Popsängerin Katie Melua bei ihrem Auftritt im KKL.
Bild: Pius Amrein
(22. Juli 2019)

Das Blue Balls Festival fand letztmals 2019 statt. 2020 musste es wegen Corona abgesagt werden. Für 2021 stand zunächst eine reduzierte Fassung zur Diskussion, doch auch diese fiel schliesslich der Pandemie zum Opfer. Und als es für dieses Jahr endlich wieder gut aussah, kam die schockierende Meldung: Urs Leierer war schwer erkrankt und auf ärztliche Verordnung hin nicht in der Lage, das Festival weiter vorzubereiten. Und ohne ihn war die Ausstragung erneut nicht möglich. Nach Corona sei Organisation noch nicht genug etabliert, um ohne Direktor auszukommen, hiess es. Und: Die organisatorischen und finanziellen Risiken einer Durchführung sind in der jetzigen Situation zu hoch.» Die frühzeitige Absage ermögliche es, Aufwände möglichst gering zu halten und bereits jetzt mit der Neuausrichtung und Umstrukturierung zu beginnen, um im Juli 2023 ein neues Festival mit neuem Konzept und unter neuer Struktur durchführen zu können. Dies ist mit der heutigen Mitteilung Makulatur.

Urs Leierer gehörte 1992 zu den drei Gründern des Festivals; neben Richard Köchli und Martin Vokinger. Dieses startete als einmalig geplante Luzerner Seenachts-Session auf dem Dampfschiff «Stadt Luzern». Daraus entstand die Idee für ein grosses Festival. Der Rest ist Zentralschweizer Kulturgeschichte: Bis 2019 wurden jedes Jahr zahlreiche Konzerte im KKL, aber auch am Luzerner Seebecken durchgeführt. Es traten Weltstars James Blunt, Alanis Morisette, Ed Sheeran oder Joss Stone genauso auf wie Neuentdeckungen oder Künstlerinnen und Künstler aus der Zentralschweiz.

Urs Leierer, Direktor des Blue Balls, fotografiert in seinen Büroräumlichkeiten in Zürich.
Bild: Bild: Pius Amrein
(17. Dezember 2020)

Das Ganze ist zum Volksfest geworden– auch mit vielen kulinarischen Ständen –, an dem jeweils Zehntausende teilnehmen. Immer mitten im Geschehen Urs Leierer, der stets auch die persönlichen Kontakte zu den Musikerinnen und Musikern pflegt. Und der es sich nicht nehmen lässt, die Auftritte im KKL jeweils selber anzumoderieren.

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