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Kulturtipps

Die Schweiz im Sturzflug, Manfred Mann, ein Kammerorchester spielt eine Sinfonie und viel Harmonie und Lebensfreude

Unsere Region bietet jede Woche ein spannendes Kulturprogramm zum Entdecken, Eintauchen, Geniessen. Hier finden Sie unsere neun ausgewählten Tipps.

Compagnie Softsoil: Wie steht des um die Marke «Schweiz»?

Angst vor dem Absturz? Das Stück Grounding hinterfragt auch die Sicherheitsversprechen der Politik.
Bild: Ralph Kuehne

Unten bröckelt die Landebahn, über den Wolken wird Campari Soda geschlürft. Die Schweiz bleibt auf Kurs im Höhenflug, während alles andere wankt. Das Grounding der Swissair im Oktober 2001 wird bei diesem Theaterstück zum szenischen Forschungsfeld einer sozioökonomischen Befragung der Marke «Schweiz», die ja bekanntlich für Stabilität und Sicherheit steht. Die Traditionen aber krallen sich am Abgrund fest, die Swissness ist im Sturzflug begriffen. Die für das Stück «Grounding» verantwortliche Compagnie Softsoil nutzt gesellschaftlich prägende Ereignisse und Settings, um anhand des Kleinen über komplexe politische Mechanismen zu reflektieren – unter Einsatz minimaler, aber präziser Sprache, verbunden mit intensiver Atmosphäre. (sh)

Donnerstag, 28. November (Premiere), und Samstag, 30. November, je 20.00; Sonntag, 1. Dezember, 17.00, Südpol Luzern, Mittlere Halle; www.sudpol.ch.

Manfred Mann: Britische Rocklegenden in der Schüür

Mannfred Mann (84) ist wieder auf Tour.
Bild: Facebook (21. 10. 2024)

Manfred Mann’s Earth Band wissen immer noch zu begeistern. Ihr 40-jähriges Bandjubiläum ist auch schon wieder 13 Jahre her. Aber das ist ja heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr, dass Musikerinnen und Musiker einfach weitermachen. Wie die Manfred Mann’s Earth Band – Keyboarder und Mitgründer Manfred Mann ist 84! Greatest Hits sind also angesagt, «Blinded by the Light», «Davy’s on the Road Again», der ein ziemlich geniales Keyboard-Solo hat, «Mighty Quinn» usw. Sicher cool, die britische Rockband mal live zu hören. Anscheinend wissen sie immer noch zu begeistern und fehlt es ihnen nicht an Energie. (reg)

Do, 28. November, 20.00, Schüür, Luzern.

Modulor Quartett: Ist Architektur Musik in Stein

Das Modulor Quartett verbindet in Timepiece Music Musik, Tanz und Architektur
Bild: AndreJ Grlic

Musik ist wie Tanz eine Kunstform, die in der Dimension Zeit stattfindet. Umso überraschender ist die Verbindung mit Architektur. Das junge Modulor Quartett (nach der Proportionslehre von Le Corbusier) spannt für sein Late Night-Konzert im Marianischen Saal mit dem deutsch-finnischen Tänzer Adrian Thömmes zusammen. Musik von Henry Purcell, Philip Glass und Wolfgang Amadeus Mozart. Das Bühnenbild zu «Timepiece» gestaltet Ludwig Hänssler, der Bruder des Primgeigers Georg Hänssler. (dst)

Freitag, 29. November 21.00, Marianischer Saal, Luzern.

Mahlers neunte Sinfonie in Kammerbesetzung

Simone Zgraggen (Violine), Dmitry Ashkenazy (Klarinette) und Martin Roos (Waldhorn) haben sich für ihr neustes Projekt ein besonderes Werk vorgenommen: Gustav Mahlers neunte Sinfonie. Es ist eine weitere letzte, ihr vorangegangen waren die neun Sinfonien Beethovens, Schuberts und Bruckners. Sie ist eine letzte Aussage Mahlers, die er verbal nie tätigte. «Da ist etwas gesagt, dass ich seit längster Zeit auf den Lippen habe.» Am ehesten sieht er dies noch in seiner Vierten ausgedrückt, schreibt er selbst. Sie sprüht vor Lebensfreude, während die neunte Sinfonie bedeutungsschwanger daherkommt. Die Vierte wird ab und zu in Kammerbesetzung gespielt, Zgraggen, Ashkenazy, Roos und Freunde machen dies nun auch mit der Neunten. (dst

Dienstag, 3. Dezember, 18.00, Theater Uri, Altdorf

Sergej Rachmaninow und das Mädchen in der Villa Senar

Es ist eine der angekündigten Synergien, die die Musikstadt Luzern mit ihren kulturellen Ablegern im Umland verbinden soll. Die Zusammenarbeit zwischen Luzerner Sinfonieorchester und der Villa Senar in Hertenstein resultiert in einem szenischen Kinderkonzert über den Komponisten und Pianisten Sergej Rachmaninow. Lebende Musikgeschichte und ein Einblick ins Studio des Komponisten. Die Geschichte beginnt mit Rachmaninow, der in seiner Villa am Vierwaldstättersee übt und komponiert. Er schlendert durch den Garten, als ihn ein kleines Mädchen aus seinen Gedanken reisst. Es spielen Edward Rushton (Klavier), Agata Lazarczyk (Violine), Samuel Niederhauser (Cello), Salome Böni (Spiel und Flöte) und Christine Cyris (Textfassung und Regie). (dst)

Mittwoch, 4. Dezember, 14.15, Villa Senar, Weggis.

Schnörkelloser Rock von Death by Chocolate

Sieben Jahre nach ihrem letzten Album kommt «Don’t Try», die vierte Platte der vor der Pause sehr erfolgreichen und gehypten Bieler Rockband Death by Chocolate. Der Titel des Albums rührt daher: Sie versuchten nicht, etwas zu sein, was sie nicht sind, schreiben sie. Was sind sie denn? Eine der besten Livebands, die es schaffe, in den ersten Takten einen sehr hohen Energielevel zu erreichen, so sehen sie sich. «Don’t Try» sei eine Ansammlung von Songs aus den letzten Jahren, eine Art «Best of». Wie sehen wir sie? Als eine international erfolgreiche Schweizer Rockband, die nach dem Unterbruch (Kinder, Pandemie) genau dort weitermacht, wo sie aufgehört hat: Mit schnörkellosem Rock, der auch mal für eine sanfte Folknummer Platz bietet. Die fünfköpfige Truppe wird gierig sein nach dem Liveauftritt. (reg)

Fr, 29. November, 21.00, Galvanik, Zug.

Feel the Spirit für Lebensfreude und Harmonie

Der Horwer Gospelchor Feel the Spirit widmet sich vor allem dem Contemporary Gospel, der modernen, zeitgenössischen Gospelmusik. Das neue Konzertprogramm «Spirit of Life» mit Hits von Elton John, Toto und Marshmello stehe für Lebensfreude, Harmonie und musikalische Vielfalt. Dargeboten werden also wieder rockige und funkige, emotionale und stimmungsvolle Songs – und das mit viel Herzblut. Neben dem über 80-köpfigen Chor mit Solistinnen und Solisten sowie Band wirken auch ein Cellist und ein Saxofonist mit. (reg)

Sonntag, 1. Dezember 17.00, Kath. Pfarrkirche St. Katharina, Horw (nur noch wenige Tickets); Samstag, 7. Dezember 19.00, Kath. Kirche St. Gallus, Kriens; Sonntag, 8. Dezember 17.00, Kath. Kirche St. Anton, Luzern (nur noch wenige Tickets); Vorverkauf: www.feelthespirit.ch (Eventfrog).

Kleintheater: Hanreti und Michael von der Heide

Die Luzerner Band Hanreti (Do, 28. 11., 20.00) um Multiinstrumentalist und Produzent Timo Keller (Vocals, Guitar) tauft die Platte «Floodlight» (wir berichteten). Nach «The Afterdark» herrschen die leisen und langsamen, traurig-schönen Töne vor. Ganz neu ist das Album nicht mehr, Michael von der Heide (Sa, 30. 11., 20.00) hat inzwischen eine Weihnachtsplatte, «Noël Noël», herausgebracht. Auf «Nocturne» widmet er sich musikalisch und sprachlich gewohnt vielfältig den Übergangen zwischen Dämmerung und Dunkelheit, Traum und Wirklichkeit. (reg)

Kleintheater , Luzern.

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