Die Vikinger brachten den funky Groove an die Lozärner Fasnacht
Sie werden sich vielleicht fragen, was ein Artikel über eine Guuggenmusig an dieser Stelle zu suchen hat. Die Vikinger sind nicht nur eine Fasnachtsmusik, sie sind auch eine Rockband, eine wahre Schnittstelle zwischen Fasnächtlern und Nichtfasnächtlern. Zum 65. Geburtstag möchte ich ihnen auf persönliche Weise gratulieren. (reg)
Asian Dub Foundation: Die britische Band hat immer noch etwas zu sagen
Die Band ging aus einem Bildungsprojekt hervor. Dieses hatte das Ziel, junge asiatische MCs, Vokalisten, Musikerinnen, Programmierer oder DJs zusammenzubringen, damit sie etwas über die Welt sagten, in der sie lebten. Die Musik von ADF vereint Breakbeat, Dub, Dancehall, Hip-Hop und Reggae mit deutlich asiatischen Einflüssen. Man sprach von einem «neuen Genre». Und ADF hat immer schon politisch und sozial Stellung bezogen. (reg)
Einst Exot, heute Publikumsliebling
Yang Wu ist künstlerischer Leiter des Vereins für Musik und Kunst Vitznau. In dieser Funktion lädt er Künstlerinnen und Künstler ein, scheut sich aber auch nicht, als Pianist selbst auf die Bühne zu treten. Gleich beides geschieht im Programm «Nur wer die Sehnsucht kennt». Isabelle van Keulen (Viola) und Christian Poltéra (Cello) sind Dozenten an der Musikhochschule Luzern. Arata Yumi (Violine) war bereits letztes Jahr in Vitznau zu Gast. Im Wiedersehen widmen sich die vier Künstler einer Besetzung, die keineswegs alltäglich ist.
Denn die Gattung des Klavierquartetts wurde erst von W. A. Mozart etabliert und galt lange als Sonderling unter den Kammermusikgattungen. Da wird doch tatsächlich die zweite Geige durch ein Klavier ersetzt. Und dieses nimmt natürlich eine komplett andere Rolle ein, ermöglicht dadurch einen ganz anderen Umgang mit den anderen Stimmen, eine neue, dichtere Klangwelt.
Auch wenn Gustav Mahler für sein sinfonisches Schaffen bekannt war. Ein einziges Stückchen Kammermusik ist erhalten geblieben und wurde sogleich zu einem Favoriten für diese Besetzung: der Klavierquartettsatz in a-Moll. Mit diesem wird der Abend in Vitznau eröffnet. Danach folgt das ebenfalls einzige, aber komplette Klavierquartett in Es-Dur von Robert Schumann und eines der drei beliebten Klavierquartette von Johannes Brahms, jenes in A-Dur. (dst)
Freitag, 21. Februar, 19.30, Kammermusiksaal, Kultur Kulinarik Vitznau .
Vom Untergang der Berner Patrizier – Rolf Oberhänsli ist wieder da
«Jä gäll, so geit’s!»: Rolf Oberhänsli trägt diesen 1901 von Rudolf von Tavel geschriebenen Mundartroman an insgesamt acht Samstagen in der Luzerner Matthäuskirche vor. Rolf Oberhänsli, vielen bekannt von seinen Gotthelf-Lesungen, bringt dem Publikum den Roman «Jä gäll, so geit’s!» in der Stadtberner Mundart von Tavels sowie im vornehmen Soziolekt der Patrizier nahe. Von Tavels Roman spielt 1797 bis 1798 im Umfeld der Berner Patrizier – in der Zeit des Untergangs des alten Bern. (sh)
Samstag, 22. Februar; Samstag, 1. März, 16.00, Gemeindesaal Matthäuskirche, Luzern; www.reflu.ch/luzern-stadt .
Rüüdige Samschtig mit dem Vokuhila-Rapper Jule X aus Bern
Die Leute gehen ab wie blöd an seinen Konzerten. Jule X macht Spass. «Es sind fiebrig-funkelnde Tracks für den Club. Message gibt es höchstens in Mikrodosen. Und wenn dann doch etwas da ist, dann ist es genug gaga verpackt, dass es nicht stört», haben wir über «Atzäpop» geschrieben. Nun ist die neue EP «Antistyle» da, und der Berner Rapper, immer noch mit Vokuhila und Retro-Trainer, auf Clubtour. Das Datum ist nicht optimal, in Luzern gibt es durchaus eine Schnittmenge von Fasnachts- und Hip-Hop-Jugend. (reg)
Samstag, 1. März, 21.30, Club, Südpol, Kriens .
Wider den erwartbaren Humor: Das deutsche Kabarett-Duo Ulan & Bator
In Anzug und Strickmütze betreten Frank Smilgies und Sebastian Rüger die Bühne, um die Welt zur absurden Parodie ihrer selbst zu entstellen, zu einem höchst kunstvollen «Undsinn». Das deutsche Kabarett-Duo Ulan & Bator präsentiert sich im neuen Programm beim Brötchenholen, beim Phrasendreschen, beim Angeln brauner Aale oder beim Dichtertreffen im Himmel. Ulan & Bator lassen die erwartbaren Comedy-Konventionen auffliegen. Ihre Komik biegt ums Eck und lässt die Pointen chaplinesk stolpern. (sh)
Samstag, 22. Februar, 20.00, Kleintheater, Luzern; www.kleintheater.ch .
Im Kino mehr über die Hintergründe erfahren
Nach der Weltpremiere in der Sektion «Berlinale Special Gala» wird «Heldin» in Luzern als Vorpremiere in Anwesenheit von Regisseurin Petra Volpe und Produzent Lukas Hobi (Zodiac Pictures) gezeigt (Do, 20. 2., 20.30, Kino Bourbaki ). Der Film sei «eine Liebeserklärung an alle Pflegenden der Welt», sagt Volpe.
Im Stattkino Luzern wird dem 3. Jahrestag des russischen Einmarschs in der Ukraine mit dem oscarprämierten Dokumentarfilm «20 Tage in Mariupol» von Mstyslav Tschernow gedenkt (So, 23. 2., 10.00, mit Gespräch; Kollekte). Ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert für die unabhängige Berichterstattung aus dem Kriegsgebiet. (reg)
Brasilien, Schnee und sechzehn grosse F-Löcher
Eigentlich will das Luzerner Sinfonieorchester seinen Namen in die Welt tragen. In der kommenden Kammermusikmatinee machen die acht Cellistinnen und Cellisten des Orchesters das Gegenteil und holen in «Aus der Ferne» die Welt nach Luzern. Da ist ein reisender Mozart genauso dabei wie von Bach und Brasilien inspirierte Musik («Bachianas Brasileiras» von Heitor Villa-Lobos) und die Kontemplationen über Schnee («Neige») der finnischen Komponistin Kaija Saariaho. Nach dem Debüt mit dem gleichen Programm in Vitznau im November ist es das erste Heimspiel der Formation. (dst)
Sonntag, 23. Februar, 11.15, Orchesterhaus Kriens: Website .
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