Die Band «Luumu», Finnisch für «Pflaume», sei ihr musikalisches Herzensprojekt, schreibt Adina Friis. Mit Luumu tauche sie gern in zauberhafte, mystische, melancholische und düstere, doch immer hoffnungsvolle Sphären ein.
Seit 2010 lebt Friis, in der Nähe von Solothurn aufgewachsen, in Luzern. An der Hochschule liess sie sich zur Jazzpianistin ausbilden und hat 2018 ihren Master in Musikpädagogik gemacht. Am «Complete Vocal Institute» und am Rhythmischen Konservatorium in Kopenhagen hat sich Friis weitergebildet sowie an der Zürcher Hochschule der Künste Komposition für Film und Theater studiert. 2020 hat sie den Rolf-Lyssy-Film «Eden für jeden» vertont (wir berichteten). Adina Friis, Jahrgang 1988, ist bekannt für lyrische Kompositionen, die sehr melodiös klingen und kaum Dissonanzen aufweisen.
Livekonzerte als sinnliche Erfahrung
Der nordische Jazz hat sie schon zu Zeiten ihres Studiums in Luzern beeinflusst, auf Reisen nach Skandinavien schliesslich hat sie sich stark mit den musikalischen Wurzeln von nordischer Musik befasst. Während eines Aufenthalts in Finnland ass Friis oft Pflaumen, daher der Bandname. Luumu mit dem Bassisten Simon Iten und dem Schlagzeuger Andreas Schelker ist seit dem letzten Album «Elephant Love Song» mit dem Violinisten Gabriel Miranda Martínez zum Quartett angewachsen. Prägend für die Band ist auch die Zusammenarbeit mit Animationsfilmemacherin Joana Locher. Nach Konzerten im In- und Ausland und drei Studioalben folgt nun bald das vierte, «S’Goldige Rad». Das fast reine Mundartalbum markiere die Rückkehr zur Heimat, zur eigenen Sprache – zu Geschichten, die verstanden werden wollen, wie die Band schreibt.
Die Musik bewegt sich zwischen Kammerpop, Folk, orchestralen Arrangements und archaischen, sphärischen Klängen. Das Titelstück klingt wie ein altes Volkslied und erzählt davon, wie die Zeit Wunden heilt, von Todessehnsucht und Lebensbejahung. Es ist schwelgerische Musik mit starken Melodien, die Töne gesanglich oft lang gezogen. Die Geschichten verhandeln persönliche Gedanken und Erfahrungen, teilweise auch mit Humor und Selbstironie, wie das Lied «Fettnäpfli» mit treibendem E-Gitarren-Riff.
Geübte Ohren hören vielleicht auch mal die Beatles heraus. Adina Friis ist bekennender Fan. (reg)
Luumu: Sonntag, 21. September, 16.30, Kultursonne, Ebikon. Album «S’Goldige Rad» erscheint am 31., die gleichnamige Single am 10. Oktober; Plattentaufe: 28. November, Neubad, Luzern.
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