von Andrea Weibel
Monti-Saison 2010 - Rhythmus regiert
Am 12. März 2010 eröffnet der Circus Monti in Wohlen seine 26. Saison. Das neue Programm soll vom Zirkus selbst handeln. Dabei werden Rhythmus und Bewegung die treibenden Kräfte sein. Die eigentliche Geschichte wird aber erst im Januar fertig gestellt, wenn die Artisten angereist sind. (aw)
«Wir sind sehr zufrieden mit der vergangenen Saison», berichtet Johannes Muntwyler, Direktor des Circus Monti, im winzigen Zirkuswagen Nummer eins auf der Zirkuswiese in Wettingen. Nebenan betreten die Artisten heute Nachmittag traditionsgemäss um 15 Uhr die Manege zum letzten Mal in dieser Saison. Danach reist die ganze Zirkusfamilie zurück nach Hause - die Artisten in die ganze Welt hinaus, die Familie Muntwyler nach Wohlen.
253 Vorstellungen hat der Circus Monti in diesem Jahr in 48 Gastspielorten gegeben. «Früher waren es über 100 Orte, das war sehr stressig für alle. Heute spielen wir vermehrt in den Städten», so Muntwyler. «Jetzt kommen die Leute zum Zirkus, nicht mehr der Zirkus zu den Leuten», fügt Mediensprecher Stefan Gfeller an. Der Circus Monti habe sich einen Namen gemacht, sei bei den Zuschauern beliebt und bei den Städten als zuverlässiger Partner bekannt. «Das ist auch ein Grund dafür, dass wir die Wirtschaftskrise bei den Zuschauerzahlen nicht gespürt haben», freut sich Muntwyler. Bei der Zeltvermietung sei die Krise hingegen schon aufgefallen.
Mit dem «Grand Hotel Monti» hat der Freiämter Zirkus seinen 25. Geburtstag gefeiert. «Wir wollten das Jubiläum aber nicht in der Vorstellung zelebrieren, denn die folgenden Programme sollen nicht hinter dem Jubiläumsprogramm zurückstehen», erklärt der Zirkusdirektor. Das Konzept für die Tournee 2010 ist bereits in Planung, das Kreativteam neu zusammengesetzt. Die Tänzerin und Choreografin Corinna Vitale und der Komponist und Musiker Oliviero Giovannoni, beide vom Teatro Dimitri, führen diesmal gemeinsam Regie. «Die Geschichte wird vom Zirkus selbst handeln. Doch wir wollen die Musiker und Artisten ganz neu verknüpfen und in Szene setzen», so Vitale.
Auch die Artisten sind schon fast alle engagiert. «Früher kaufte man fertige Nummern ein, heute ist das anders», weiss Johannes Muntwyler. Seine Mutter, Hildegard Muntwyler, reist während der laufenden Saison in die Zirkusschulen, vor allem nach Montreal und Brüssel, und sieht sich die jungen Artisten an. «Wir suchen gut ausgebildete Künstler, die gerne experimentieren und sich ins Programm einbringen. Denn wer bei uns unterschreibt, weiss, dass wir kein fertiges Drehbuch liefern, sondern dass die Artisten und die Regie das Programm zusammen erarbeiten», erläutert der Direktor.
Einer der Höhepunkte der 26. Saison wird der allererste Auftritt im Ausland sein. «Anfang Juni treten wir in Freiburg im Breisgau auf. In Deutschland gibt es über 300 Zirkusse, das wird eine grosse Herausforderung für uns», freut er sich. «Die deutschen Zirkusse sind eher traditionell, da haben wir sicher gute Chancen.»
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