Die fünfköpfige Jury, bestehend aus Franziska Hirsbrunner (Vorsitz), Florian Bissig, Leonora Schulthess, Eva Seck und Martin Zingg, würdigt die Autorin Anne Weber für ihr literarisches Werk. Die Deutsche erhält den diesjährigen Solothurner Literaturpreis.
Die Jury schreibt dazu: «Ob historischer Stoff, politisches Verhängnis oder gescheiterte Liebesgeschichte: Anne Weber stellt sich mit jedem Buch einer neuen Herausforderung.»
Kühn setze sie ihre Position als Autorin aufs Spiel und lote die Beziehung von Fiktion und Leben neu aus, wobei sie darauf bedacht sei, ihrem Lesepublikum eine Rolle der aktiven Teilnahme zu gewähren. Weiter heisst es:
«Anne Weber wird für ein schriftstellerisches Werk von formaler und thematischer Vielseitigkeit und Experimentierfreude ausgezeichnet, das vom Essay über den Roman bis zum Epos reicht.»
Widerstandskämpferinnen und eine scharfsinnige neue Lesart der Bibel
Die 1964 in Offenbach geborene Anne Weber übersetzt aus dem Deutschen ins Französische und umgekehrt und verfasst auch ihre eigenen Romane sowohl in deutscher wie in französischer Sprache. So hat etwa sie etwa mit ihrem Buch «Annette, ein Heldinnenepos» 2020 den Deutschen Buchpreis erhalten. Die Autorin erzählt darin in Versform vom Leben der hierzulande wenig bekannten französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir während des Zweiten Weltkriegs.
Mit seinem leichten Mix aus Schelmenroman, Märchen und Heiligenlegende stiess 2017 auch ihr Roman «Kirio» auf ein begeistertes Echo in den Feuilletons. bereits im Jahr 2000 schrieb Peter Hamm begeistert über ihr Buch «Im Anfang war», sie habe mit dem unbarmherzigen Scharfsinn eines klugen Kindes» und mit «raffinierter Naivität» habe die 36-jährige Anne Weber eine Lesart der Bibel entworfen, die einer Travestie des Alten Testaments gleichkomme.
Verleihung des Preises im Rahmen der Solothurner Literaturtage
Der Solothurner Literaturpreis wird seit 1991 für ein Gesamtwerk vergeben, das durch literarische Qualität, künstlerische Individualität und inhaltliche Relevanz hervorsticht. Die Preissumme beträgt 15'000 Franken. Träger des Preises ist seit 2022 der Verein «Solothurner Literaturtage». Bisher erhielten etwa Ilse Aichinger, Klaus Merz, Terezia Mora, Ruth Schweikert, Lukas Bärfuss und viele andere renommierte Autorinnen und Autoren den Preis.
Die Verleihung des Solothurner Literaturpreis findet am Sonntag, 12. Mai, im Stadttheater Solothurn im Rahmen der Solothurner Literaturtage statt.


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