Áed ist zwar das gälische Wort für Feuer. Aber durch die Musik der Luzerner Band, die sich Feuer nennt, fühlt man sich mit allen Elementen gleichermassen verbunden.
Man befindet sich zwar an einem realen Ort, wenn man sie hört, die keltische Folkmusik mit zeitgenössischen Impulsen, im Büro, im Bus oder zu Hause auf dem Sofa. Den Geist tragen die zwölf Songs des neuen Albums «Beyond» fort an einen Ort, wo Traum und Realität aufeinandertreffen, wo es Platz hat für Geheimnisvolles und Rätselhaftes. Beyond – was liegt jenseits dessen, was wir sehen?, fragt «Trip to the Sea». Dann wieder stehen wir fest auf den Füssen und tanzen zu «Travel / February's Run».
Sie kreieren einen wunderschönen Bandsound
Das Instrumentalstück «Four to Five / Three of Us» schwebt sehnsüchtig und leicht vor sich hin, bis es nach einem sogartigen Mittelteil melancholisch ausklingt. Auch sehr schön ist «Ways» mit einem kühnen, aufregenden Wechsel zum Tanzstück hin; eine ähnliche Dringlichkeit, Tiefe und Fröhlichkeit hat «Deep Breath / Dinner» – beide ebenfalls instrumental.
Neuer Mundartpop aus Luzern
Es geht groovig los auf «Süessigkeite zwöschedöre», dem Debütalbum der Luzerner Band Mittelstürmer – mit «Sonnescherm». Singer-Songwriter Matthias Jurt erzählt mit Nachdruck – oft in zweistimmigem Harmoniegesang – von seinem Leben und seinen Lieben, mal ironisch, mal kitschig, immer ernsthaft im Kern. Und ehrlich. Mit Klavier, Trompete und gelegentlich Melodica oder Kalimba entsteht ein voller Bandsound. Es tönt gut, ist abwechslungsreich und hat auch Drive, obgleich einem das musikalisch zuweilen etwas zu pathetisch ist. Besonders schön: «Die Nacht», der Rückblick auf die Jugend, und der Trennungssong «En Teil vo mer». (reg)
Hinweis: Digitaler Release: 31. Oktober; live: Samstag, 1. November, 20.00, Chäslager, Stans (20. November, Galvanik, Zug).
Es ist das dritte Studioalbum von Ilenia Ballacchino (Gesang, Bodhrán, Shrutibox), Helen Maier (Geige, Gesang), Jonas Künzli (Kontrabass, Hintergrundgesang) und Raoul Morat (Gitarre, Cister). Die 2013 in Luzern gegründete Gruppe kreiert einen wunderschönen Bandsound; niemand drängt sich in den Vordergrund, alle stellen sich in den Dienst der Lieder, die alle vier, auch mal zu zweit, einbringen.
Hier fasst der Begriff Feuer: die gemeinsame Leidenschaft für die Folkmusik. Und die Qualität, sie ins Hier und Jetzt zu holen. (reg)
Áed: «Beyond»; Plattentaufe: Freitag, 31. Oktober, 20.30, Jazzkantine, Luzern.


Kommentare
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien, die Kommentare werden von uns moderiert.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.