Um 00.20 Uhr ging am Mittwoch bei der Kantonspolizei Schwyz die Meldung ein, dass an der Zürcherstrasse in Wangen ein Stall in Flammen stehe. Die aufgebotenen Feuerwehren von Wangen und Schübelbach konnten den Brand löschen und ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Hauptställe und Gebäude verhindern. Rund 200 Legehennen, die im oberen Stock des betroffenen Nebenstalles untergebracht waren, verendeten. Grössere Tiere wie Kälber, Schafe und Ziegen konnten rechtzeitig gerettet werden.
Der Rettungsdienst brachte eine Person mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung zur Kontrolle ins Spital. Die Kapo Schwyz schreibt in einer Mitteilung: «Die Kantonspolizei Schwyz hat die Ermittlungen zur Brandursache zusammen mit dem Forensischen Institut Zürich aufgenommen.»
Das Forensische Institut Zürich (FOR) spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufklärung komplexer Brandfälle, insbesondere wenn der Verdacht auf Brandstiftung oder eine ungeklärte technische Ursache besteht. Nach einem Stallbrand würde die Kantonspolizei das FOR zur Unterstützung beiziehen, um die Ermittlungen zu vertiefen.
Zunächst sichert das FOR vor Ort Beweismaterial. Spezialisten des Kriminaltechnischen Einsatzdienstes des FOR, die auch als "spurenkundliche Allrounder" bezeichnet werden, analysieren den Brandschutt. Sie suchen gezielt nach Anzeichen für Brandbeschleuniger wie Benzin oder Diesel. Dabei werden Proben des Materials fachgerecht gesichert und in speziellen Behältern ins Labor transportiert.
Im Labor der Zentralen Analytik wird das gesicherte Material dann mit modernster Technik untersucht. Mit physikalisch-chemischen Methoden kann nachgewiesen werden, ob flüchtige Brandbeschleuniger vorhanden waren. Dies ist oft entscheidend, um zwischen Brandstiftung und einem technischen Defekt zu unterscheiden.
Zusätzlich zur chemischen Analyse können die Experten des FOR auch technische Geräte untersuchen, die im Stall in Betrieb waren. Sie analysieren beispielsweise elektrische Installationen, Heizsysteme oder landwirtschaftliche Maschinen. Ziel ist es, Defekte, Kurzschlüsse oder Fehlmanipulationen zu identifizieren, die als Brandursache in Frage kommen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Kantonspolizei und den Wissenschaftlern des FOR ist hierbei essenziell. Die Forensiker liefern wissenschaftlich fundierte Fakten und Gutachten, die der Polizei als wichtige Beweismittel dienen. Im Fall eines Stallbrandes, bei dem oft grosse Zerstörung herrscht und wenig Spuren übrig bleiben, ist diese Expertise unverzichtbar.
Kommentare
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Ich frage mich tatsächlich, ob sich mit den Wetterextremen auch Stallbrände häufen, oder ob entsprechende Sicherheitsvorkehrungen nicht ausreichen - oder beides.
Liebe Frau Urech,
das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun. Oder profitieren die Wölfe von Rauchmeldern?
Ich denke die beiden Probleme sind unabhängig voneinander zu lösen.
Schon wieder... erst grad in Ramsen SH: 17'000 Hühner verendet, elendiglich erstickt und verbrannt. Interessiert kaum jemanden. Wann endlich folgen strengere Vorschriften in der Landwirtschaft (Rauchmelder etc.)? Aber Hauptsache, alle machen Jagd auf den bösen Wolf, der ab und zu ein Nutztier tötet...