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Ski alpin

Svindal, der Unverwüstliche

Nach dem Olympia-Winter drohte Aksel Lund Svindal der gesundheitsbedingte Rücktritt. Nun peilt der 35-jährige Norweger in Lake Louise seinen neunten Sieg an - trotz Handverletzung und Veteranen-Knie.
Aksel Lund Svindal hat noch nicht genug
Bild: KEYSTONE/AP/ALESSANDRO TROVATI

50:50 seien die Chancen gestanden, verriet Svindal. Der Grund für die Rücktrittsgedanken war der Körper, genau genommen das chronisch lädierte Knie. Dieses reizte er im Olympia-Winter so sehr aus, dass er sich fast zum Rücktritt gezwungen sah. "Ich ging über das Limit hinaus", sagt er selbst.

Acht Monate später hat sich in physischer Hinsicht vieles zum Guten gewendet für Svindal. Er ist nach wie vor Skirennfahrer. "Hätte ich mich nach dem Weltcup-Finale in Are festlegen müssen, wäre der Entscheid ein negativer gewesen", sagt der Norweger vor den ersten Speedrennen der neuen Saison. Sein Knie sei so geschwollen gewesen wie nach einer Operation.

Seit seinem Sturz Anfang 2016 in Kitzbühel, bei dem er sich das Kreuzband und den Meniskus beschädigte, muss Svindal die Belastung dosieren. Mit der vierten Olympia-Medaille vor Augen blendete er dies aus. Bezahlt hat er dafür mit Schmerzen selbst beim Gehen, aber nicht mit dem Karriereende. Belohnt wurde er mit Abfahrts-Gold in Jeongseon.

Weil er das Pensum der Teamkollegen nicht mitgehen kann, mutierte Svindal zum Solisten. Während mehr als zwei Monaten konnte er zunächst lediglich Velofahren. Inzwischen lässt sein rechtes Knie wieder ein ordentliches Training zu. Im Oktober stand er erstmals seit drei Jahren wieder sieben Tage am Stück auf Ski.

Nun hofft Svindal, in diesem Winter sämtliche Speedrennen bestreiten zu können. In Lake Louise hat der Rekordsieger am Wochenende seinen neunten Triumph im Visier, in Are im Februar seine sechste WM-Goldmedaille. "Das ist der Plan A. Es gibt aber auch einen Plan B und einen Plan C. Ich muss vorsichtig sein, wenn nötig das eine oder andere Rennen auslassen", so Svindal.

Wegen einer Bänderverletzung in der Hand wird der Norweger in Kanada ungeachtet seines Knies handicapiert antreten. Eine spezielle Handschiene, die er bis Januar tragen muss, soll Abhilfe schaffen, sie wird ihn am Start aber wohl leicht beeinträchtigen. (sda)

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