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Die Schweizer Reiter verpassen den Sieg

Die Schweizer Equipe verpasst beim Nationenpreis des CSIO St. Gallen mit dem 2. Rang den angepeilten Sieg.
Steve Guerdat und Bianca blieben im Nationenpreis fehlerlos
Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Der Zweitklassierte ist der erste Verlierer. Dieses Bonmot traf am Sonntagnachmittag auf die Schweizer Equipe zu. Werner Muff mit Daimler, Beat Mändli im Sattel von Dsarie, Steve Guerdat und Bianca sowie Martin Fuchs auf Chaplin fanden in Frankreich ihren Bezwinger, obwohl sie auf dem Papier als Nummer 1 eingestuft waren. Die Schweizer stellten, in Gegensatz zu anderen Nationen, ihre bestmögliche Formation, die - sofern alle gesund bleiben - die Schweiz auch an den Weltmeisterschaften im September in Tryon (USA) vertreten dürfte.

"Man darf über den 2. Rang enttäuscht sein, andererseits soll man auch mit unserer Leistung zufrieden sein", betonte Steve Guerdat, der den Parcours zweimal fehlerlos bewältigt hatte. Beim Schweizer Equipenchef Andy Kistler war die Enttäuschung etwas mehr zu spüren. Seine Schützlinge sind mit ihren Pferden in Form und lieferten auch eine starke Leistung ab. Aber der Parcours erwies sich als nicht all zu selektiv. "Wäre die Prüfung etwas schwieriger gewesen, hätten wir womöglich noch etwas besser ausgesehen", meinte er.

Die Franzosen, die von Steve Guerdats Vater Philippe gecoacht werden, brachten alle Paare fehlerlos über die Hindernisse. Wegen des Streichresultats musste der Schlussreiter Olivier Robert mit Eros zweimal erst gar nicht auf den Rasen - eine Seltenheit. Auch Fuchs trat zum Schluss nicht mehr an, weil der Sieg ausser Reichweite lag und der 2. Rang abgesichert war.

Frankreich gewann ohne einen einzigen Strafpunkt. Die Schweiz totalisierte 8 Punkte, Belgien kam mit 13 Zählern noch aufs Podest. Somit belegte die Schweiz in den vergangenen acht Austragungen in St. Gallen zum sechsten Mal den 2. Rang. Der letzte Sieg bei einem Heim-CSIO gelang im Jahr 2000 in Luzern.

Entscheidende Fehler gleich zu Beginn

Die Schweizer Equipe war zu Beginn des Nationenpreises auf dem Gründenmoos unter Druck geraten. Muff und Mändli hatten mit je einem Abwurf begonnen. Die Franzosen hatten derweil schon drei Nullfehlerritte im Trockenen, ehe Guerdat und Fuchs in die Arena ritten. Die beiden hielten dem Druck jedoch stand und brachten Kistlers Team mit zwei Blankoritten wieder auf Kurs. Das Handicap eines Abwurfs liess für die Reprise noch alles offen. Da aber Frankreich erneut makellos blieb, erwiesen sich die Abwürfe im ersten Umgang bereits als entscheidend. Muff gelang in der Reprise noch ein Blankoritt. Mändli hingegen - im Grand Prix noch bester Schweizer - musste erneut einen Abwurf hinnehmen.

Der Parcours stellte an Reiter und Pferd nicht die allerhöchsten Anforderungen. Im Grand Prix am Freitagabend hatten bloss zwei Paare den Normalparcours ohne Fehler hinter sich gebracht. Insgesamt sechs Paare teilten sich die Prämie von 50'000 Euro für zwei Nullfehlerritte, unter ihnen Guerdat mit Bianca. Die Dotation für den Nationenpreis betrug 200'000 Euro. 64'715 Euro gingen an die Franzosen, 40'715 an die Schweizer.

(sda)

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