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ATP Cup

Der nächste Teamwettbewerb ohne Schweizer

Die neue Saison wird mit einer Premiere eröffnet. Die Schweiz ist nach den Absagen von Roger Federer und Stan Wawrinka am mit 15 Millionen Dollar dotierten ATP Cup in Australien aber nicht dabei.
Novak Djokovic ist eines der Aushängeschilder am neu geschaffenen ATP Cup in Australien
Bild: KEYSTONE/EPA/DE GT

Die vergangene Saison hatte mit dem Davis Cup geendet, die neue fängt am Freitag mit einem anderen Teamwettbewerb an. Dass zwei solche Events innerhalb von wenigen Wochen nicht sinnvoll sind, liegt auf der Hand. Rafael Nadal und Novak Djokovic, die Aushängeschilder der beiden Veranstaltungen, forderten schon im November eine baldige Fusion. Bis dahin dürften sich der Davis Cup des Internationalen Tennisverbandes ITF und der neu lancierte ATP Cup der Spielervereinigung einen Kampf um eine gute Verhandlungsposition liefern.

Wer als Punktesieger aus diesem Duell geht, ist nicht voraussehbar. Beide Wettbewerbe haben ihre Vorzüge: Für den Davis Cup spricht in erster Linie die Tradition, für den ATP Cup die Ansetzung zu Beginn des Jahres. Mit frischen Kräften sind die Spieler nach Sydney, Brisbane und Perth gereist, wo 24 Teams während sechs Tagen in Gruppenspielen die Viertelfinalisten ermitteln. Die K.o.-Runden-Partien mit dem Final am Sonntag in einer Woche finden dann ausschliesslich in Sydney statt, wo die Luft derzeit wegen den verheerenden Buschbränden verschmutzt ist. "Wir haben medizinische Experten, die überprüfen werden, dass keine Gefahr für die Spieler, die Zuschauer, die Ballkinder und unseren Staff besteht", versicherte Turnierdirektor Tom Larner.

Aus den Top 20 der Weltrangliste fehlen nur die beiden Schweizer Roger Federer und Stan Wawrinka freiwillig. Ihr Verzicht hat zur Folge, dass die Schweiz kein Team stellen darf. Denn im Gegensatz zum Davis Cup mit seinem (mittlerweile verwässerten) Qualifikationsmodus ist der ATP Cup ganz auf die Spitzenspieler ausgerichtet. Jene Nationen mit den am besten klassierten Einzelspielern dürfen in Australien mit einer fünfköpfigen Mannschaft antreten.

Auch das Preisgeld soll das neue Turnier den Besten schmackhaft machen. Ein gut klassierter Teamleader verdient für seine Teilnahme und jeden einzelnen Sieg mehr als seine Kollegen. Im besten Fall gibt es einen Check von gut einer Million Dollar und 750 Weltranglisten-Punkte, was in etwa dem Vorstoss in den Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers entspricht.

Obwohl die meisten Topspieler auf dem Weg an das am 20. Januar beginnende Australian Open dem Ruf der ATP gefolgt sind, wird nicht jeder Match zur grossen Affiche, insbesondere nicht während der Vorrunde, die 108 Partien umfasst. Das erste Einzel jeder Begegnung bestreiten jeweils die beiden Nummern 2, im Fall von Moldawien gegen Bulgarien bedeutet das ein Duell zwischen Alexander Cozbinov (ATP 818) und Dimitar Kuzmanov (ATP 423), zwei Spieler, deren Klassierung nicht reicht, um beim Australian Open die Qualifikation zu bestreiten.

Der Modus ist nahezu identisch mit jenem vom Davis Cup. Es werden pro Begegnung zwei Einzel und ein abschliessendes Doppel auf zwei Gewinnsätze bestritten. (sda)

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