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So tickt unser Ski-Ass Marco Odermatt: Die Eltern, die Freunde, die Lehrerin und eine Legende erzählen

Vor fünf Jahren debütierte er im Weltcup. Nun kämpft er bereits um den Sieg in der Gesamtwertung. Sein kometenhafter Aufstieg erinnert an Marcel Hirscher. Doch wer ist dieser phänomenale Skifahrer? Menschen aus seinem nahen Umfeld beschreiben, wie Marco Odermatt funktioniert.
Er fährt mit 23 Jahren bereits um den Gesamtweltcup: Der Nidwaldner Marco Odermatt.  (Jean-Christophe Bott/Keystone)
Die Familie Odermatt: Vater Walter, Schwester Alina, Marco und Mutter Priska. (Bilder: Familienarchiv.)
9. Oktober 2004: Alina feiert den 4. Geburtstag. Marco wurde am Vortag 7-jährig.
Erster Skitag auf der Klewenalp: Marco ist zwei Jahre und zwei Monate alt. Rechts im Bild Vater Walter.
Kennen sich seit der Kindheit: Freeskier Fabian Bösch (links) und Marco Odermatt.
Bernhard Russi (rechts) mit Moderator Stefan Büsser (Mitte) und Marco Odermatt.
«Es war in jedem Fall eine überragende Saison», sagt Beni Matti von Stöckli Ski, dem Ausrüster von Odermatt.  (Jean-Christophe Bott/Keystone)
Schlitzohr, Lausbub - seit Anfang an: Marco Odermatt als kleiner Bub auf einer Rodelbahn. 

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

François Schmid-Bechtel und Claudio Zanini

WG-Partner Gabriel Gwerder: «Tabus kennen wir nicht»

«Erstmals sind wir uns 2006 beim Migros Grand-Prix-Final begegnet. Marco gewann, ich wurde Zweiter. In der Folge fuhren wir immer wieder gegeneinander und schnell freundeten sich auch die Familien an. Ich erlitt 2015 einen Schien- und Wadenbeinbruch und gab zwei Jahre später meinen Rücktritt als Skifahrer bekannt. Doch die enge Freundschaft zu Marco ist geblieben.

Seit letztem Frühling wohnen wir auch zusammen. Im Kanton Nidwalden in einer alten, günstigen 3 ?-Zimmer-Wohnung. Das Zusammenleben mit Marco funktioniert sehr gut. Der Austausch ist stets direkt, Tabus kennen wir nicht, alles wird angesprochen. Ausserdem sind wir beide ordentlich, haben ähnliche Vorstellungen vom Zusammenwohnen. Und wir sind unkompliziert. Auch was Kochen betrifft. Da halten wir es gerne einfach, häufig gibt’s etwas Asiatisches.

Marco ist sehr ausgeglichen. Das zeichnet ihn speziell aus. Hat er gewonnen, macht er kein grosses Theater. Ist es ihm mal nicht wunschgemäss gelaufen, schaut er nach vorne. Selbst nach der WM, wo er keine Medaille gewann, hat er zu Hause nicht gehadert.

Wie lange unsere WG noch Bestand haben wird? Wir haben uns mal darauf geeinigt, dass es sicher noch ein Jahr weitergeht. Danach schauen wir.»

Gabriel Gwerder, WG-Partner und Inhaber eines Kraftraums in Stans-Oberdorf.

Die Eltern Walter und Priska Odermatt: «Marco wollte ständig mit ins Training»

Walter: «Am 8. Dezember 1999, zwei Monate nach seinem zweiten Geburtstag, stand ich mit Marco erstmals auf Skiern. Ich weiss das noch so genau, weil auf den Tag genau drei Jahre später unsere Tochter Alina ebenfalls erstmals Ski fuhr. Priska wollte eigentlich, dass Marco in den FC geht. Er spielte zwar gerne Fussball und wäre vielleicht auch ein guter Mittel- und Langstreckenläufer geworden. Aber nichts faszinierte ihn so sehr wie das Skifahren.

Ich war JO-Leiter beim Skiclub Hergiswil. Marco wollte ständig mit ins Training. Aber erst, als er selbstständig auf die Toilette konnte, nahm ich ihn auch mit. Er war 5 oder 6. Und damit der Jüngste. Die anderen in der Gruppe waren 8 oder 9. Aber er hielt sehr gut mit. Und auch wenn es bedeutete, am Samstag um 6 Uhr aufstehen: Zum Training zwingen musste man ihn nie.

Auch ich träumte mal von einer Karriere als Skirennfahrer. Aber ich war Welten davon entfernt. Alina fährt auch Ski und hat schon Europacup-Punkte geholt. Sie ist sehr stolz auf Marco. Wir haben immer stark darauf geachtet, dass keines unserer beiden Kinder benachteiligt wird.»

Priska: «Marco hat in der Schule sehr einfach gelernt. Er hatte nie das Gefühl, perfekt sein zu müssen und ist sich deshalb nicht im Weg gestanden. Er hatte null Stress, selbst die Matura hat er relativ locker bestanden.»

Walter: «Schon mit 15, 16 hat man gesehen, dass Marco gut Super-G fährt. Seine kognitiven Fähigkeiten sprachen dafür, dass er auch in den Speed-Disziplinen erfolgreich sein kann.»

Priska: «Mir wäre lieber, er würde Slalom statt Abfahrt fahren. Als Mutter hat man wohl immer Angst. Jedenfalls kann ich keine Abfahrt live schauen. Ich sehe sie mir immer hinterher an.»

Walter: «Erstmals in Kitzbühel, da hatte ich schon auch ein mulmiges Gefühl. Das ist ein schmaler Grat. Doch ich war so weit, den Trainern voll zu vertrauen. Aber egal, welches Rennen. Zuzuschauen ist immer streng für mich und zieht viel Energie ab.»

Priska: «An Ostern 2020 ist Marco zu Hause ausgezogen. Und zwar so richtig. Er kommt zwar hin und wieder zum Essen vorbei. Aber die Wäsche macht er selbst. Einzig die Medaillen und Startnummern bringt er vorbei. In seiner WG waren wir seither erst etwa zweimal. Einerseits, weil er selten da ist. Andererseits: Wenn er mal da ist, haben sie so viel Besuch, dass kaum noch Platz für uns ist.

Der Hype um Marco hat stark zugenommen. Was das mit ihm und uns macht, können wir nicht sagen. Ich hoffe nichts. Aber ich freue mich schon, dass die Saison zu Ende geht und man nicht mehr ständig auf Marco angesprochen wird, Leute sogar an der Türe klingeln.»

Walter: «Es hat mir ein bisschen leidgetan für Alexis Pinturault, als er beim letzten Slalom eingefädelt hat. Pinturault ist zwar Marcos grösster Konkurrent im Kampf um den Gesamtweltcup, aber ein toller Sportler. Ausserdem stand er viele Jahre im Schatten von Marcel Hirscher.»

Walter und Priska Odermatt, die Eltern, wohnhaft in Buochs.

Lehrerin Ursula Haas: «Mit seinem Charme hat er uns auch mal um den Finger gewickelt»

«Marco war ein top zuverlässiger Schüler. Ein absolut aufgestellter Bursche. Einer, der für die Kollegen mitgedacht hat. Sehr hilfsbereit. Dazu eine Anekdote: Am Sonntagabend um den 6. Dezember gibt es in Hergiswil jeweils den Samichlaus-Auszug. Im Unterschied zu den regulären Schülern sind die Sportler von der Pflicht entbunden, beim Umzug mitzuhelfen, da diese das ganze Wochenende trainieren. Doch Marco half immer beim Samichlaus-Auszug, obwohl er nicht musste. Diese Hilfsbereitschaft, aber auch dass er die Schule nie vernachlässigt hat, hängt stark mit der Bodenständigkeit zusammen, die er von zu Hause mitbekommen hat.

Nach der zweiten Oberstufe wechselte Marco in die Sportmittelschule nach Engelberg. Der Weg war damit aufgegleist. Er verfügte über die Ressourcen sowohl für die Schule als auch den Sport. Aber zu Hause war man sich immer bewusst, dass viel passieren kann. Die Profikarriere kein Selbstläufer wird.

Ja, vielleicht hat er uns Lehrerinnen mit seinem Charme auch mal um den Finger gewickelt. Aber immer auf eine ehrliche Art. Vielleicht geniesst er die Bekanntheit. Aber er braucht sie nicht. Aus meiner Optik hat ihn der Erfolg nicht verändert. Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Marco war auch in der Schule sehr ehrgeizig. Er konnte bei Prüfungen um jedes Viertelpünktchen kämpfen.»

Ursula Haas, Lehrerin an der Begabtenförderung Ski alpin in Hergiswil.

Jugendfreund Fabian Bösch: «Es war schon früh klar: Marco ist der, den man bezwingen muss»

«Wir sind gegeneinander Skirennen gefahren und haben uns so kennen gelernt. Es war schon früh klar: Marco ist der, den man bezwingen muss, was mir auch ab und zu gelang. Unsere Eltern freundeten sich auch an. Und wir trafen uns nicht nur auf der Piste, sondern auch zum Biken und Wandern.

Marco war wie ich ein Lausbub. Nach den Skirennen war für uns nie Schluss. Wir bauten Kicker und übten Front- und Backflip. Die Eltern haben unaufgeregt reagiert. Aber von den Trainern kriegten wir schon mal einen Zusammenschiss, weil sie es für zu gefährlich hielten.

Mich haben die Tricks von Anfang an gepackt. Deshalb habe ich neben der Piste ständig auf dem Trampolin geübt. Marco hatte es auf den Skiern zwar gut drauf. Aber er war nie so versessen wie ich. Und so trennten sich unsere Wege. Aber nur auf der Piste.

Klar, jeder hat im Winter sein Programm. Aber während des Sommers treffen wir uns in der Regel viermal. Entweder zum Wakeboarden auf dem See, zum Frisbee-Golf oder wir schmeissen etwas auf den Grill. Ich bin überzeugt, dass Marco trotz des Hypes sich nicht verändern wird. Dafür ist er zu bodenständig, zu normal.»

Fabian Bösch, Jugendfreund, Freeskier, WM-Gold 2015 im Slopestyle und 2019 im Big Air.

Götti Paul Odermatt: «Marco blickte zu mir hoch und rief ‹Schneller Götti, schneller!›»

«Saisonauftakt Ende Oktober 2016 in Sölden. Marco startet mit der Nummer 53. Es ist sein zweiter Weltcup-Einsatz. Wir rechneten nicht damit, dass er den zweiten Lauf erreicht. Schliesslich war er ein Bursche, der gegen bärtige Männer fuhr. Doch dann fuhr er auf Platz 12 im ersten Lauf. Ein Wahnsinn. Am Schluss erreichte er den 17. Rang. Unfassbar. Dieses Rennen werde ich nie mehr vergessen.

Ich weiss noch, wie ich mit ihm zwischen den Beinen einen Riesenslalom fuhr. Er war vielleicht 6 Jahre alt. Ich dachte: Bloss nicht stürzen. Aber Marco blickte zu mir hoch und rief immer wieder: ‹Schneller Götti, schneller!› Und ich erinnere mich an einen Alpamare-Ausflug mit ihm. Keine ruhige Sekunde. Rutschbahn runter und gleich wieder hochrennen – und das über mehrere Stunden. Auf der Heimfahrt im Auto fragte ich ihn: ‹Bist du noch fit?› ‹Natürlich›. Aber nicht mal eine Minute später schlief er auf der Rückbank ein.

Als er erstmals in der Abfahrt von Kitzbühel startete, war ich sehr angespannt. Danach ging es besser. Denn ich habe konstatiert, dass er sich sehr intelligent an die schwierigsten Aufgaben herantastet. Wobei dieses Jahr war ich erleichtert, dass er nach dem fürchterlichen Sturz von Urs Kryenbühl und dem späteren Rennabbruch nicht mehr starten durfte. Klar, er war enttäuscht. Vielleicht fehlen diese Punkte zum Schluss. Aber als Götti sage ich: Wer weiss, wofür das gut war.»

Paul Odermatt, Götti, Fanklub-Präsident, Betriebsökonom.

Skilegende Bernhard Russi: «Ob ich der bessere Skifahrer bin? Nein, auf gar keinen Fall»

«Ob ich der bessere Skifahrer bin? Nein, auf gar keinen Fall. Aber dafür bin ich der bessere Pistenfahrzeugfahrer (schmunzelt). Wir mussten einmal für eine Jass-Sendung einen Wettkampf gegeneinander bestreiten, da habe ich gewonnen. Marcos Weg verfolgte ich schon sehr früh, zumindest virtuell, seine Topklassierungen sind mir in den Ranglisten der JO-Rennen bereits aufgefallen. Live habe ich ihn erstmals beim Weltcup-Final 2016 in St.Moritz gesehen.

Um bei einer Junioren-WM so abzuräumen wie er, braucht es viel Qualität. Das haben vor ihm vielleicht Hirscher, Pinturault oder Feuz geschafft. Sein Werdegang überrascht mich deshalb nicht. Wenn mich etwas überrascht, ist es, dass er jetzt schon ein hohes Speedgefühl hat. Bei einem Techniker – und ich sehe ihn als Techniker – dauert das in der Regel länger. Und in einer Abfahrt nützt dir die Technik zwar extrem viel, sie kann dich aber auch bremsen. Bei ihm stimmt auch die mentale Stärke. Seine psychische Kraft schätze ich unglaublich stark ein, weil er mit beiden Füssen auf dem Boden steht.

Wenn er am Samstagabend weniger als 15 Punkte Rückstand oder gar einen Punkt Vorsprung auf Pinturault hat, muss er unbedingt die Slalomski anschnallen, keine Frage. Ach ja, eines möchte ich noch betonen: Ich bin zwar kein Stöckli-, sondern ein Völkl-Fahrer. Aber die Arbeit, die Stöckli für Marco abliefert, ist einfach Weltklasse.»

Rennsport-Leiter Beni Matti: «Er will immer gewinnen und er hadert nicht»

«Vor gut drei Jahren hatte ich ein eindrückliches Erlebnis mit Marco. Das war im Riesenslalom von Alta Badia. Er ging mit der Nummer 27 ins Rennen und wurde Dritter im ersten Lauf. Im zweiten Lauf folgte ein harter Fight, Marco ist dann leider ausgeschieden. Als er danach auf mich zukam, überlegte ich mir, wie ich ihn aufmuntern könnte. Erstaunlicherweise hatte er ein Grinsen im Gesicht und sagte, er hätte einfach nicht zurückfallen wollen. Die Episode zeigt schön, wie er funktioniert. Er will immer gewinnen und er hadert nicht.

Für Stöckli ist er in mehrfacher Hinsicht ein Glücksfall. Einerseits ist er das perfekte Aushängeschild. Andererseits sind seine Feedbacks für uns sehr wertvoll. Sein Gefühl für das Material ist ausserordentlich. In diesem Jahr gingen wir vor den Rennen in Kitzbühel Ski für den Super-G testen. Er probierte ein neues Set-up aus. Nach einer einzigen Fahrt entschied er sich bereits dafür – noch bevor er die Zeit gesehen hatte. Mit diesem Set-up wurde er dann Zweiter in Kitzbühel. Dieses Feeling kannst du dir nicht wirklich antrainieren. Entweder hast du es oder nicht. Das sieht man auch an seiner Entwicklung in der Abfahrt. Das Durchschnittsalter in den Top 30 ist 31 Jahre, er gehört aber mit 23 schon zu dieser Gruppe.

Die Chancen auf den Sieg im Gesamtweltcup sind nach den Absagen der Speedrennen natürlich gesunken. Ich denke, Pinturault kann sich nur noch selbst schlagen. Marco wird sich aber nicht kampflos ergeben. Aber egal wie das ausgeht, es war in jedem Fall eine überragende Saison.»

Beni Matti, Rennsport-Leiter bei Stöckli Ski.

Manager Michael Schiendorfer: «Typisch Marco: Was hinter ihm liegt, beschäftigt ihn nie lange»

«Früher haben wir uns aus dem engsten Umfeld häufig abgewechselt, wer an welches Rennen geht. Mal war jemand allein, mal waren mehrere vor Ort. Wichtig war einzig, dass mindestens eine Bezugsperson dabei war. Im Dezember 2018 reiste ich allein nach Val d’Isère – und Marco holte mit Platz 7 im Riesenslalom sein erstes Top-Ten-Ergebnis im Weltcup. Im Ziel kommt er zu mir, hält meinen Arm fest und fragt freudestrahlend und fast etwas ungläubig: ‹Gell, ich bin wirklich Siebter?› ‹Ja›, antworte ich. Kurz darauf rennt er davon. Ich rufe ihm nach: ‹Wohin so schnell?› Er antwortet: ‹Nach Hause. Ich habe am Abend mit den Kollegen abgemacht.› Typisch Marco: Was hinter ihm liegt, beschäftigt ihn nie lange.»

Michael Schiendorfer, Manager aus Binningen.

Skiclub-Präsident Bruno Kaiser: «Er war halt ein Schlitzohr»

«Marco hatte enorm Spass, auf Parcours, neben den Pisten, in den Wäldern, es konnte nicht genug Wellen und Mulden haben. Ich mag mich erinnern, wie wir einmal im Weihnachtslager auf dem Jochpass waren. Er ging am Abend hinaus, rannte barfuss durch den Schnee, er schlittelte auf einem Serviertablett, er war halt ein Schlitzohr.

Die unkomplizierte Art hat er behalten, aber ich glaube, die Öffentlichkeit macht sich ein zu einfaches Bild. Marco setzt sich mehr unter Druck, als man meinen könnte. Ich würde sagen, er hat diesen Killerinstinkt. Und er kann enorm gut improvisieren. Nehmen wir das Beispiel der Junioren-WM 2016 in Sotschi. Es war eine katastrophale Piste, wahnsinnig schwierige Verhältnisse, aber Marco wurde Junioren-Weltmeister im Riesenslalom.

Es wäre ja nur schon schön gewesen, wenn es einer des Skiklubs an die nationale Spitze geschafft hätte. Nun haben es drei in den Weltcup geschafft, neben Marco noch Andrea Ellenberger und Reto Schmidiger. Und jetzt hat einer sogar noch Chancen auf den Sieg im Gesamtweltcup. Das hätte ich nicht zu träumen gewagt.»

Bruno Kaiser, langjähriger Präsident des Skiklubs Hergiswil.

Cousin Jan Käslin: «Oft kamen wir sehr knapp zur Rangverkündigung»

«Marcos Mutter und meine Mutter sind Zwillingsschwestern. Ich bin etwas mehr als ein Jahr älter als er. Wir waren beide im Skiklub, er in Hergiswil, ich in Beckenried-Klewenalp. Oft kamen wir sehr knapp zur Rangverkündigung, weil wir nach den Rennen weiter auf den Ski unterwegs waren, wir konnten kaum genug kriegen. Als wir schliesslich beide im Zentralschweizer Schneesportverband fuhren, stieg ich aus. Marco entschied sich, voll auf die Skikarriere zu setzen, ich wollte freeriden und eine Lehre machen.

Manchmal fasse ich es nicht, wie gut Marco inzwischen geworden ist. Im Januar waren wir zum letzten Mal gemeinsam Skifahren, im Sommer sehen wir uns häufiger. Wir führen dann ganz normale Gespräche, er nimmt sich und seine Erfolge nicht so wichtig. Früher gingen wir immer wieder mal abends zusammen aus. Das hat aber etwas abgenommen. Es ist für ihn nicht immer einfach, wenn er an jeder Ecke erkannt wird.»

Jan Käslin, Cousin aus Beckenried.

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