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Handball

Zwölfter Meistertitel für die Kadetten

Die Kadetten Schaffhausen sind zum zwölften Mal Schweizer Meister im Handball.
Bild: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Das Team von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson gewann die Best-of-5-Finalserie gegen Pfadi Winterthur dank eines 29:26-Heimsieges mit 3:0.

Seit die Playoffs in der Saison 2010/11 wieder eingeführt wurden, standen sich zum sechsten Mal die Kadetten und Pfadi im Final gegenüber und zum sechsten Mal endete die Serie 3:0, zum fünften Mal zu Gunsten der Kadetten. Die Winterthurer setzten sich einzig im vergangenen Jahr durch.

Die Basis zum entscheidenden dritten Sieg legten die Schaffhauser in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit, als sie nach dem 9:9 (22.) auf 16:10 davonzogen. Zwar versuchten die Winterthurer im letzten Spiel von Roman Sidorowicz nach der Pause nochmals alles und verkürzten in der 58. Minute auf 26:28, mehr liessen die Kadetten aber nicht zu.

Eindrückliche Bilanz

Die Schaffhauser sind der logische Meister. Sie dominierten die zu Ende gegangene Meisterschaft praktisch nach Belieben. In der Qualifikation holten sie 46 von 50 möglichen Punkten und verloren sie einzig gegen Suhr Aarau (28:34). Die Playoffs beendeten sie mit 9:1 Siegen. Seit dem ersten Meistertitel 2005 holten die Kadetten einzig 2008 und 2009 zweimal nacheinander nicht die Trophäe - die Saison 2019/2020 wurde wegen der Coronavirus-Pandemie abgebrochen. Dies ist eine mehr als eindrückliche Bilanz.

Waren die Schaffhauser vor einem Jahr am Ende der Saison wegen zahlreicher Verletzungen überspielt, konnten sie diesmal im Final quasi aus dem Vollen schöpfen. Was die Breite des Kaders betrifft, sind die Kadetten in der Schweiz ohnehin das Nonplusultra. Ein weiterer Grund für die Überlegenheit ist für Teammanager David Graubner ein besseres Teamgefüge. "Es gab eine klare Hierarchie, jeder führte seinen Job so aus, dass er der Mannschaft half und nicht sich selber", sagte der frühere Schweizer Internationale.

Zudem war den Schaffhausern mit der Verpflichtung von Joan Cañellas ein Coup gelungen. Der 35-jährige Regisseur, Welt- und zweifacher Europameister mit Spanien, ist ein Teamplayer par excellence. "Er hat selbstverständlich einen grossen Anteil daran, dass wir so dominant wie lange nicht mehr aufgetreten sind", sagte Graubner. "Ein solcher Spieler hatte uns in der Saison zuvor gefehlt".

Gewichtige Abgänge

So souverän die Kadetten in der Meisterschaft agierten, im Cup scheiterten sie im Halbfinal mit 23:25 an Pfadi, nachdem sie in der 51. Minute noch 23:19 geführt hatten. "Mit einer nicht begründbaren Niederlage über die ganze Saison gesehen kann ich gut leben", so Graubner. Dies umso mehr, als die Schaffhauser in der European League mit dem Einzug in die Viertelfinals die Erwartungen übertroffen haben. "Wenn mir einer vor der ersten Qualifikationsrunde gesagt hätte, dass wir die Viertelfinals erreichen, hätte ich ihn für verrückt erklärt", sagte Graubner.

Nächste Saison stehen den Schaffhausern gleich vier Schweizer Nationalspieler nicht mehr zur Verfügung. Topskorer Samuel Zehnder (Lemgo), Jonas Schelker (Wetzlar) und Maximilian Gerbl (Hannover-Burgdorf) wechseln in die Bundesliga, Dimitrij Küttel schliesst sich Kriens-Luzern an. Auch Kreisläufer Erik Schmidt, ein zentrales Element der Abwehr, und Nummer-1-Torhüter Kristian Pilipovic verlassen den Verein. Als Zuzüge fest stehen der Slowene Igor Zabic, der Kroate Sandro Obranovic, der Isländer Odinn Thor Rikhardsson, der deutsche Goalie Martin Ziemer sowie Jost Brücker.

Derweil gelang diesmal den Winterthurern ein Transfer-Coup. Sie verpflichteten für die kommende Saison den spanischen Internationalen Viran Morros. Der 38-Jährige, wie Cañellas Welt- und zweifacher Europameister, gilt als einer der besten und erfolgreichsten Abwehrspieler der Gegenwart. Es wird spannend zu sehen sein, ob die Kadetten in der nächsten Spielzeit mehr gefordert werden.

Telegramm:

Kadetten Schaffhausen - Pfadi Winterthur 29:26 (16:10)

2473 Zuschauer. - SR Boshkoski/Stalder. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kadetten Schaffhausen, 6mal 2 Minuten gegen Pfadi Winterthur.

Kadetten Schaffhausen: Pilipovic (9 Paraden)/Biosca Garcia; Bartók (3 Tore), Cañellas (3), Gerbl (3), Herburger (2), Küttel (1), Lier (2), Maros (3), Matzken (1), Novak, Schelker (3), Schmidt, Schopper (2), Tominec (1), Zehnder (5/4).

Pfadi Winterthur: Shamir (6 Paraden)/Wipf (3); Bräm (2 Tore), Bühlmann, Dechow, Heer (1), Jud (2/1), Lagerquist (4), Leopold (2), Leventoux (5), Ott, Pecoraro, Schönfeldt, Sidorowicz (8), Tskhovrebadze (1), Tynowski (1).

Bemerkungen: Verschossene Penaltys 2:1. (sda)

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