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Super League

Uli Forte: "Wir sind mit Vollgas dran"

GC-Chaoten blamieren Klub und Spieler, GC wird forfait verlieren und steigt sowieso ab. Im Trubel nach dem Skandalspiel in Luzern spricht Trainer Uli Forte vom Neuanfang, der "mit Vollgas" beginnt.
GC-"Fans" machten sich auch in Luzern ans Werk - und machten GCs bitteren Tag zu einem noch bittereren
Bild: KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Vielleicht als Einziger hatte Uli Forte bis zuallerletzt an eine wundersame Rettung der Grasshoppers geglaubt. Vielleicht hatte er seine Hoffnung auch nur vorgegeben. Aber selbst der Daueroptimist musste nach den Ereignissen des unvollendeten Spiels in Luzern die wichtigste Erkenntnis preisgeben: "Das ist ein bitterer Tag, ein rabenschwarzer Tag für den Grasshopper-Club Zürich. Das schmerzt mich sehr."

Forte weiter: "Es war eine noch kleine Chance da, nicht abzusteigen. Aber heute haben wir es spielerisch nicht zusammengebracht, vor allem in der ersten Halbzeit nicht. Wir waren im Spiel zu fehlerhaft und konnten nicht das bringen, was wir uns vorgenommen hatten. Darum ist der Abstieg jetzt besiegelt."

Danach gefragt, ob die Qualität des Kader überhaupt gereicht hätte, sagte Forte: "Man sieht jetzt das Resultat, den Abstieg. Die Qualität des Kaders reicht nicht." Aber der Trainer nimmt den Steilpass des Journalisten auf: "Deshalb sind wir jetzt schon mit Vollgas daran, eine Mannschaft zusammenzustellen, die in der nächsten Saison sofort wieder aufsteigen kann. Der Grasshopper-Club Zürich gehört in die Super League, das weiss man, darüber muss man nicht diskutieren. Deshalb ist es jetzt wichtig, alle Weichen so zu stellen, dass der Aufstieg in einem Jahr bewerkstelligt wird."

Forte äusserte sich auch noch zum Spielabbruch nach 71 Minuten, als Luzern 4:0 führte: "Ich habe es gar nicht richtig mitbekommen. Die Spieler haben mir dann davon erzählt. In Italien ist das schon ab und zu praktiziert worden. Die Spieler sollen den Fans die Leibchen geben und damit zeigen, dass sie es nicht wert sind, die Leibchen zu tragen. Unsere Spieler haben es über sich ergehen lassen, ohne sich mit den Fans anzulegen. Vielleicht konnte dadurch verhindert werden, dass es noch mehr Ausschreitungen gab."

Torhüter und Captain Heinz Linder dagegen hatte alles aus nächster Nähe und aus erster Hand mitbekommen. Seine Einschätzung: "Ich versuchte zu vermitteln. Aber am Spielfeldrand wurde dann ziemlich schnell klar, dass diese Fans es nicht zugelassen hätten, dass weitergespielt worden wäre. Diese Botschaft habe ich dem Schiedsrichter überbracht."

Über den Abstieg der Hoppers ist Österreichs Nationalgoalie so traurig, als würde er schon viel länger als zwei Jahre bei GC spielen: "Wenn man die ganze Saison betrachtet, muss man sagen, dass wir verdient abgestiegen sind. Wir hatten im Klub und dadurch in der Mannschaft immer wieder Unruhen. Das Abstieg ist die Konsequenz davon. Keiner hat es verdient, dass sich dieser Traditionsklub auf diese Weise von der Super League verabschiedet. " (sda)

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