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Sport

Ambri-Piotta kämpft nach kuriosem 0:1 um den Ligaerhalt

Ein eigentümliches Gegentor schickt Ambri-Piotta in die Platzierungsrunde. Servette hat Heimrecht in den Playoffs.
Ambri-Piotta-Verteidiger Tobias Fohrler hat sich bei den Leventinern etabliert. (Patrick Straub)

Daniel Gerber aus Ambri

Bitter. Das Wochenende des HC Ambri-Piotta lässt sich mit sechs Buchstaben zusammenfassen. Nach der 1:3-Pleite bei den ZSC Lions am Freitag besiegelte die Heimniederlage gegen Servette tags darauf das definitive Verpassen der Playoffs. Mit null statt drei oder mehr Punkten aus dem Wochenende ist ein Rang in der Top 8 rechnerisch nicht mehr möglich.

Bitter. Dieses Wort gibt gleichzeitig auch die Entstehung des Misserfolgs gegen die Romands wieder. Gerade kämpften die Biancoblú mit einem Mann mehr auf dem Eis um die Führung. Doch den Westschweizern gelang die Befreiung, Servette Topskorer Daniel Winnik kam zu einem Abschluss-Versuch, den Ambri-Keeper Benjamin Conz gerade noch hinter das Tor ablenken konnte, wodurch Conz jedoch neben dem Gehäuse zu stehen kam. Winnik erlief sich den Puck wieder, um ihn vor das Tor zu dreschen. Dort prallte die Scheibe via einem unschuldigen Ambri-Spieler ins leere Tor.

Die Tessiner erleben eine Saison breitgefächerten Facetten: Eingangs Saison traten die Biancoblú erstmals in der Champions Hockey League an. Zum Jahresende spielte sich die Equipe in die Herzen der Spengler-Cup-Fans. Und nun, kurz vor Frühlingsbeginn, ist klar, dass Ambri in den nächsten Wochen um den Ligaerhalt wird kämpfen müssen.

«Jedes Spiel muss unser bestes werden»

Mit nur einem erzielten Tor am Wochenende der letzten (theoretischen) Chance war kein Boden gutzumachen, wobei mit nur vier kassierten Treffern die Gelegenheit zum Punkten gegeben war. Ambri-Verteidiger Tobias Fohrler bilanziert: «Offensiv müssen wir uns verbessern. Mit null Toren kann man keinen Match gewinnen. Gegen Servette spielten wir gut, konnten uns aber nicht durchsetzen, sie schiessen ein glückliches Tor.»

Das Spiel hätte auch auf die andere Seite kippen können, als beispielsweise Ambri-Topskorer Matt D’Agostini nach einer schnellen Kombination in bester Abschlussposition angespielt wurde. Doch der junge Servette-Keeper Stéphane Chardin war ein guter «Gardien», wie man den Goalies in der Frankofonie sagt, und parierte das verheissungsvolle Geschoss – es wäre die 1:0-Führung für die Leventiner gewesen.

Auch wenn Ambri nun in den Mühlen der Platzierungsrunde versuchen muss, den Playouts zu entrinnen, bereut Tobias Fohrler seinen Wegzug nicht – letzte Saison noch stand der 22-jährige Abwehrspieler in den Reihen des EV Zug. «Ich fühle mich hier sehr wohl, die Entscheidung zum Wechsel war richtig. Ich erhielt das Vertrauen, konnte meine Rolle einnehmen und spiele im Powerplay.»

Bitter. Auch Tobias Fohrler nimmt dieses Wort in den Mund. «Jeder sah, dass alles in der Tabelle sehr eng ist. Wir waren eines der Teams, welches die Playoffs schaffen konnten. Das wollten wir erreichen – es ist sehr bitter.»

Nun würden die Spiele nicht einfacher. «Jetzt muss jedes Spiel unser bestes werden.» Um nicht den Anschluss an die Ränge zehn und neun zu verlieren, tun Punkte Not. Am kommenden Freitag kann Ambri im Duell der Bergdörfer gegen den HC Davos erneut in der Valascia auf eigenem Eis antreten. Billard-Gegentore sind dann verboten.

National League

Ambri-Piotta – Servette 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)
4680 Zuschauer. – SR Tscherrig/Fluri, Fuchs/Gnemmi. – Tore: 45. Winnik (Ausschluss Caron!) 0:1. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 1-mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
Ambri: Conz; Plastino, Ngoy; Fora, Dotti; Fohrler, Fischer; Pezzullo; Trisconi, Goi, Bianchi; Hofer, Novotny, Müller; D’Agostini, Flynn, Zwerger; Mazzolini, Dal Pian, Hinterkircher; Gaeta.
Genève-Servette: Charlin; Völlmin, Mercier; Jaquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Caron, Richard, Rod; Miranda, Wick, Patry; Fritsche, Kast, Bozon; Wick, Berthon, Douay; Cajka.
Bemerkungen: NL-Debüt von Ambri-Stürmer Davide Gaeta (18). Pfosten: 8. Miranda.



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