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Leserbrief

Wolfsschutz und Schneehasenjagd?

Zum Schutz von Wildtieren

Der Regierungsratsentscheid vom 2. September ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Wolf – aber die Widersprüche in der Politik sind nicht verständlich. Warum wird der Wolf medial und politisch so stark geschützt, obwohl er Nutztiere angreift und Schäden/Aufwände in Millionenhöhe verursacht? Die Schweiz ist sehr dicht besiedelt, was ein harmonisches Zusammenleben von Wolf und Landwirtschaft kaum je ermöglichen wird.

Die Schneehasen hingegen bekommen kein mediales Interesse und werden im Kanton Schwyz überhaupt nicht geschützt. Auf nationaler Ebene sind sie in der «Roten Liste» als potenziell gefährdet eingestuft. Laut dem zuständigen kantonalen Amt dient die Schneehasenjagd unter anderem der Datenerfassung. Ist dies nicht auch ohne Munition möglich? Mit Beobachtung? Oder sitzen die Damen und Herren vom Amt lieber im Bürostuhl? Im Kanton liegen keine konkreten Bestandszahlen vor - es bestehe jedoch keine kantonale Gefährdungsstufung für Schneehasen. Kann man ohne Zahlen automatisch davon ausgehen, dass keine Gefährdung besteht? Wer von Ihnen hat schon Schneehasen gesichtet? Bestimmt nicht viele, sie sind wirklich sehr selten.

Die Bejagung der Schneehasen im letzten Jahr betrug 5 Tiere und dient einzig der Jagdlust, nicht dem Artenschutz. Es ist wahrscheinlich, dass diese wenigen Tiere zu den letzten Vertretern ihrer Art im Kanton gehören. Das Töten dieser Schneehasen stört das ökologische Gleichgewicht und ergibt keinen Sinn. Sie sind Nahrung für bedrohte Greifvögel wie Steinadler und Uhu.

Es ist höchste Zeit, den Schutz des Schneehasen zu priorisieren und die Jagd zu verbieten – bevor es zu spät ist und kostenintensive Wiederansiedlungen entstehen. Bei manchen Wolfsrudeln hingegen wäre es sinnvoll, diese komplett zu eliminieren. Wenn die Leittiere die „einfache“ Jagd auf Nutztiere aus der Landwirtschaft einmal entdeckt haben, wird diese „Gewohnheit“ bekanntlich sämtlichen Jungwölfen weitergegeben.