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Eingesandt:  Leserbrief

Wir alle sind gefragt

Zu Ideen von Verboten und Vorschriften

Es freut mich, zu hören, dass Sie, Herr Lüönd, so grün unterwegs sind, vorbildlich. Auch ich fliege nicht, lege meinen Arbeitsweg seit bald 40 Jahren mit dem Velo oder zu Fuss zurück. Unsere Freizeit verbringen wir grossmehrheitlich in der näheren Umgebung. Die Ferien verbringen wir mehrheitlich in der Schweiz, zwischendurch mal im nahen Ausland. Wir nutzen immer mehr den öffentlichen Verkehr.

Dass Sie mehr für den Strom zahlen müssen als ich, finde ich auch nicht richtig, kann man mir aber auch nicht vorwerfen. Das haben wir unter anderem unseren Grossvätern zu verdanken und der hochgelobten freien Marktwirtschaft. Unser Haus wird mit einer Wärmepumpe beheizt, und auf unserem Dach ist eine PV-Anlage, die fast doppelt so viel Strom erzeugt, wie wir selbst brauchen. Daher fällt der Strompreis bei uns nicht so stark ins Gewicht.

Ich will hier niemandem Vorschriften machen oder Verbote. Gesetze haben wir sonst schon viel zu viele. In einer Gesellschaft, in der alles erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist, sind diese aber nötig. Ich möchte zum Denken anregen, ich vermisse bei vielen Entscheiden den gesunden Menschenverstand. Jedes Gesetz, jedes Verbot wurde von unserer Gesellschaft provoziert.

Wir haben Ja gesagt zum Atomausstieg und zur Reduktion des CO²-Ausstosses, dann sollten wir uns auch entsprechend anpassen, das tun wir aber zu wenig. Unsere Gesellschaft braucht dafür einen Anreiz – etwa in Form von, ich sage dem mal «Lenkungssubventionen». Übrigens, der Begriff «Stromfressergesetz» suggeriert bei mir eine Unwahrheit, ist unschön, so Wähler gewinnen zu wollen, finde ich. Es ist nicht entscheidend, was wir abstimmen, sondern was wir daraus machen, und da ist jeder Einzelne von uns gefragt. Wir haben ein gemeinsames Ziel.

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